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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)
Autoren: Oliver Lierss
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    Mit schnellen Schritten war Marquart unterwegs zu Herzogs Büro. Merten und Bange, die beiden Kommissare aus seiner Abteilung warteten dort bereits auf ihn. Er kam herein und knallte die Tür hinter sich zu.
     
    »Also bei den Engeln ist er, ja? Vollidioten seid Ihr. Wisst Ihr, was passiert, wenn Herzog wieder aufwachen sollte? Dann sind wir im Arsch. Versteht Ihr, im Arsch! Aber vorher reiß ich Euch Eure scheiß Eier ab und stopf sie in Eure beschissenen Fressen. Habt Ihr das begriffen?« Marquarts Kopf war im Begriff zu platzten. Seine Augen quollen aus ihren Höhlen, und der oberste Knopf seines Hemdes drohte jeden Moment abgesprengt zu werden. Merten und Bange wagten es nicht, ihn anzusehen. Mit gesenkten Köpfen ließen sie Marquarts Tobsuchtsanfall über sich ergehen.
     
    Als er endlich begann, sich zu beruhigen, hob Merten vorsichtig den Kopf wieder an, vermied es jedoch, den Kriminalrat direkt anzusehen. »Tut uns leid, Chef, aber wir dachten wirklich, er sei hinüber. Es musste alles sehr schnell gehen. Da kamen Autos hinter uns. Na ja, was soll ich sagen. Wir biegen die Sache wieder hin. Ehrenwort. Was sollen wir tun?« Marquart fasste sich mit der Hand auf den Kopf und ging im Büro auf und ab. »Im Moment stehen Leute von Herzog abwechselnd Wache vor seiner Tür. Dr. Kurz, der große Zampano, hat sofort nach Herzogs Einlieferung Wachpläne erstellt. Da ich aber bis auf Weiteres Herzogs Abteilung mit übernommen habe, werde ich auch die nächsten Wachdienste einteilen. Einer von Euch wird eingeteilt. Was dann zu passieren hat, ist wohl klar, oder? Es muss aber so aussehen, als ob er es einfach nicht geschafft hat. Dazu wird mir schon noch etwas einfallen. Und jetzt raus hier mit Euch. Ich kann Eure bescheuerten Kackfressen heute nicht mehr sehen.« Wie zwei geprügelte Hunde schlichen die beiden Kommissare aus dem Büro. Marquart öffnete den Knopf seines Hemdes und sah sich in Herzogs Büro um. Er hatte jetzt offiziell Zugriff auf alles. Irgendwo musste die Akte über diesen verdammten Toten ohne Kopf sein. Es würde wichtig sein zu wissen, was Herzog in die Wege geleitet hatte, und wie weit er mit den Ermittlungen gekommen war. Immerhin war das Zwischenergebnis nicht schlecht. Mit einem Schlag hatte er plötzlich die Fäden in der Hand. Dr. Kurz hatte ihm freie Hand gelassen. Den Rest würde er nun auch bald erledigt haben.

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    In der alten Herberge im Vatikan saßen die Grabritter versammelt um den großen Tisch neben dem Kaminfeuer. John Fiz Patric und die anderen hörten aufmerksam dem zu, was ihnen Graf von Löwenberg zu berichten hatte. Als er fertig war, lehnte sich Sir John auf seinem Stuhl zurück und strich nachdenklich über seinen riesigen Schnauzbart. »Also Ritter Siegfried, was halten Sie von dem Mann? Können wir ihm vertrauen?« Graf Siegfrieds eisblaue Augen sahen John Fiz Patric geradewegs an. »Er ist ein guter Mann, Sir John, davon bin ich fest überzeugt. Sagen wir … ein Rohdiamant, gewiss, aber mit dem richtigen Schliff bin ich sicher, kann er noch vieles erreichen. Ganz abgesehen davon, … haben wir denn eine andere Wahl? Niemand von uns ist bis jetzt nahe genug an die Vigianis herangekommen. Er hat vielleicht die Möglichkeit dazu.«
    Der Großmeister runzelte die Stirn. »Er riskiert sein Leben dabei. Weiß er das?« Graf Siegfried nickte bedeutsam. »Ich denke, das habe ich ihm unmissverständlich klar machen können , und ich glaube außerdem, dass er ein Mann ist, der keinen Augenblick zögert, sein Leben einzusetzen, wenn es die Sache wert ist. Wir alle wissen, was Himmlers Vermächtnis in den Händen des Conte und seiner dunklen Loge anrichten könnte. Gebietet nicht unser Schwur uns, dies mit allen Mitteln zu verhindern?« Lord Peter Griffin, der Statthalter aus England, meldete sich zu Wort. »Ich sehe das genauso, Sir John. Bis jetzt können wir die Aktivitäten des Conte nur bis zu den Grenzen seines streng gesicherten Anwesens überwachen. Wie oft haben wir schon beobachtet, wie dort Hubschrauber einflogen und dunkle Staatslimousinen mit verspiegelten Scheiben eintrafen. Wir haben keine Ahnung, was hinter diesen Mauern geplant wird. Auf mich jedenfalls macht die ganze Szenerie einen fast gespenstischen Eindruck. Haben wir nicht aus der langen Geschichte der Grabritter gelernt, Weitsicht zu üben und wenn es sein muss, auch Opfer zu bringen? Jahr um Jahr haben wir gewartet. Sie selbst haben es uns erzählt. Aubs hat es prophezeit, dass der Tag kommen
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