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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno
Autoren: Troy Denning
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Aros senkte das Kinn. »Die Terroristen. In diesem elenden Straßengewirr von einem Planeten wimmelt es nur so von ihnen.«
    »Lassen Sie uns nicht zu abfällig sein, ja?«, schalt Tenel Ka sie. Sie griff beiläufig nach unten und löste das Oberschenkelhalfter, in dem sie ihr Lichtschwert trug. »Wir mussten uns kürzlich selbst an Colonel Solo wenden, um uns einige dieser Subjekte vom Hals zu schaffen.«
    »Ich hatte nicht die Absicht, irgendetwas Negatives über den Colonel zu sagen«, entgegnete Aros und gurrte beinahe bei der Erwähnung von Jacen. Nach seiner jüngsten Heldentat, Tenel Ka gegen die Hochverräter zu verteidigen, die versucht hatten, widerrechtlich ihren Thron an sich zu reißen, war er für die Hälfte aller Frauen im Hapes-Sternenhaufen zu so etwas wie einem Sexsymbol geworden – Tenel Ka eingeschlossen. »Ganz im Gegenteil. Ich bin mir sicher , wenn es Colonel Solo nicht gäbe, wäre Coruscant mittlerweile längst in Anarchie versunken.«
    »Zweifellos«, sagte Tenel Ka und legte wie zufällig die Hand auf das Halfter, sodass sie ihr Lichtschwert am Heft hielt. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden? Ich glaube, ich kann mein Bett heute Nacht allein aufschlagen.«
    Aros quittierte die Anweisung mit einer Verbeugung und zog sich in den Vorraum zurück. Tenel Ka betätigte mit dem Ellbogen eine Schaltfläche an der Wand. Ein halbes Dutzend Wandleuchten erwachte flimmernd zum Leben und offenbarte ein Gemach, das von derselben unglaublichen Opulenz war wie der Rest des Königlichen Flügels der Botschaft. Es gab drei separate Sitzgruppen, einen lebensgroßen HoloNet-Empfänger und einen großen Hamogoniholztisch, auf dem sich Stapel von Papier türmten, das die hapanische Königskrone trug. Auf der Rückseite des Gemachs schimmerte ein Traumseidehimmel über einem Schwebebett, das groß genug war, dass Tenel Ka und ihre zehn besten Freundinnen darin hätten schlafen können.
    Ungeachtet der Wandleuchter zu beiden Seiten des Betts blieb die hinterste Ecke des Raums – die in der Nähe ihres Badezimmers – Unheil verheißend dunkel. Tenel Ka konnte keinerlei optisches Kraftfeld als Ursache wahrnehmen, doch andererseits war das Einzige, das sie spüren konnte – nun, nichts. Sie streckte ihre Machtfühler aus, um sicherzustellen, dass Aros nicht an der anderen Seite der Tür lauschte, dann schaltete sie ihr Lichtschwert ein und tat einige Schritte auf die Ecke zu.
    »Du tätest besser daran, dich zu zeigen«, sagte Tenel Ka. »Ich habe nichts für Voyeure übrig, wie du mittlerweile eigentlich sehr wohl wissen solltest.«
    »Ich lerne nur langsam.« Die Dunkelheit schmolz dahin, um eine große Gestalt mit dunklen Augen zu enthüllen. Der Mann stellte ein schwermütiges Echo des schrägen Grinsens seines berühmten Vaters zur Schau, trug einen schwarzen GGA -Overall und roch schwach nach Hyperantriebstreibstoff, als wäre er geradewegs aus einem Raumhangar zu ihr gekommen. »Und für gewöhnlich werde ich nicht ertappt. Offenbar lassen meine Tarnkräfte nach.«
    »Nein, Jacen. Ich werde nur immer besser darin, deine Gegenwart zu spüren.« Tenel Ka deaktivierte ihr Lichtschwert und warf es aufs Bett, dann lächelte sie warmherzig und breitete für ihn die Arme aus. »Ich hatte gehofft, du würdest Zeit finden, dich zu melden.«
    Jacen hob die Brauen und ließ den Blick dann an ihrem Körper hinabschweifen. »Sieht ganz so aus.«
    »Nun?«, fragte Tenel Ka. »Hast du vor, einfach bloß dazustehen und zu gaffen? Oder wirst du die Gelegenheit nutzen?«
    Jacen gluckste, dann trat er aus der Ecke hervor und ging zu ihr hinüber. Seine Machtpräsenz war weiterhin nicht wahrnehmbar – er war so daran gewöhnt, sie zu verschleiern, dass er es selbst in Tenel Kas Anwesenheit tat –, doch das Strahlen in seinen Augen verriet ihr, wie glücklich er war, sie zu sehen. Sie ließ eine Hand in seinen Nacken gleiten und zog seinen Mund zu ihrem.
    Jacen fügte sich, doch sein Kuss war eher warm denn heiß vor Verlangen, und sie wusste, dass sein Herz heute Nacht nicht vollends ihr gehörte. Sie wich verlegen zurück, da sie erkannte, wie unsensibel sie gewesen war.
    »Vergib mir, falls meine Freude über dein Erscheinen unangemessen wirkt«, sagte sie; jetzt gewahrte sie die Traurigkeit, die seinen festen Blick trübte, den Kummer, der seine zusammengebissenen Kiefer verkrampfte. »Morgen ist Maras Bestattung. Natürlich hast du andere Dinge im Kopf.«
    Jacens Schnauben war so leise, dass Tenel Ka es
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