Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
beinahe nicht gehört hätte.
    »Ist schon in Ordnung.« Er nahm ihre Hand, doch die Sanftmut war aus seinem Gesicht verschwunden, um lediglich die stoische, undeutbare Maske zurückzulassen, die er trug, seit er den Yuuzhan Vong entkommen war. »Ich habe nicht an Mara gedacht.«
    Tenel Ka musterte ihn zweifelnd.
    »Nun, nicht ausschließlich«, gab Jacen zu. »Ich bin auch froh, dich zu sehen.«
    »Danke dir, aber ich bin deswegen nicht gekränkt«, sagte Tenel Ka. »Unsere Gedanken sollten heute Nacht bei deiner Tante weilen. Hast du ihren Mörder schon gefunden?«
    Gefühle flackerten in Jacens Antlitz auf – es war unmöglich zu sagen, ob es sich um Zorn oder Verbitterung handelte –, und so etwas wie Schuld durchzuckte die Macht, so flüchtig, dass Tenel Ka noch immer versuchte, die Regung zu identifizieren, als Jacen sich wieder vor ihr verschloss.
    »Wir arbeiten noch daran.« Jacens Tonfall war defensiv, und sein Blick schweifte ab in … Konnte das Scham sein? »Wir haben nicht sonderlich viele Spuren, und die Richtung, in die sie führen, gefällt mir nicht.«
    »Das klingt sehr kryptisch«, stellte Tenel Ka fest. »Kannst du …«
    »Noch nicht«, sagte Jacen und schüttelte den Kopf. »Wir stehen noch am Beginn der Ermittlungen, und ich möchte nicht vorschnell jemandes Ruf schaden.«
    Bei dieser Andeutung runzelte Tenel Ka die Stirn. »Du glaubst, es war jemand aus den Reihen der GA ?«
    Jacen schaute gespielt finster drein. »Habe ich das gesagt ?«
    »Ja.« Tenel Ka schob ihre Hand durch den Arm seines schwarzen Overalls und wechselte das Thema. »Doch es war gedankenlos von mir, mich nach den Ermittlungen zu erkundigen, besonders, da morgen die Trauerfeier stattfindet. Ich hoffe, du …«
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen.« Jacen löste sich von ihr und ging zum nächsten Sofa, um auf der Lehne Platz zu nehmen. »Die Wahrheit ist, dass ich nicht besonders viel getan habe, um ihren Mörder zu finden. Im Moment hat die Allianz höhere Priorität.«
    »Der Krieg?«
    Jacen nickte. »Ich bin sicher, du hast die Holos von den Militärbesprechungen erhalten.«
    »Natürlich.« Tatsächlich kamen die Holos jetzt mittlerweile seit gut einer Woche zweimal am Tag, zusammen mit dringenden Gesuchen nach hapanischer Verstärkung, die Tenel Ka nicht zur Verfügung stellen konnte. »Sag mir nicht, dass Admiralin Niathal dich dazu gebracht hat, mir auch noch meine letzte Flotte abzuschwatzen?«
    Anstatt zu antworten rutschte Jacen über die Sofalehne auf ein Kissen, dann saß er da und starrte in die Flammenröhre, die inmitten der Sitzgruppe stand.
    »Ich verstehe«, sagte Tenel Ka, erstaunt darüber, dass Jacen auch nur bereit war, etwas Derartiges zu versuchen. Er wusste genauso gut wie sie, dass es sowohl ihre gemeinsame Tochter als auch ihren Thron in große Gefahr bringen würde, wenn sie dem Ersuchen der Allianz stattgab. »Ich kann euch keine Einheiten schicken, Jacen. Die Heimatflotte reicht kaum aus, um das Konsortium vor meinen eigenen Adeligen zu schützen.«
    »Du musst mich trotzdem anhören.« Jacen starrte weiter in die wirbelnden blauen Feuerzungen im Innern der Flammenröhre. »Du bist darüber informiert, dass Corellia und Bothawui gegen Kuat zu Felde ziehen, richtig?«
    Tenel Ka nickte. »Während die Hutts und Commenor Vorbereitungen für den Angriff auf Balmorra treffen.« Sie holte ihren Morgenmantel aus dem Badezimmer, dann fügte sie hinzu: »Ich sehe mir diese Holos, die sie mir in einem fort schicken, tatsächlich an.«
    »Tut mir leid – ich wollte bloß sichergehen«, sagte Jacen. »Doch was in den Besprechungen nicht erwähnt wird – was sie nicht erwähnen dürfen –, ist, dass die Konföderation ihre Flotten nach der Schlacht bei Balmorra auf Kuat konzentrieren wird. Wer immer dort gewinnt, gewinnt den Krieg.«
    »Militärstrategen glauben immer, dass die nächste große Raumschlacht den Krieg entscheiden wird.« Tenel Ka streifte den Morgenmantel über die Schultern und kehrte zur Sitzgruppe zurück. »Für gewöhnlich liegen sie damit falsch.«
    »Das ist nicht die Ansicht der Strategen«, sagte Jacen. »Ich habe es gesehen … in der Macht.«
    »Oh.« Tenel Ka ließ sich gegenüber von Jacen in einen Sessel fallen, bestürzt über die Implikationen dessen, was sie soeben gehört hatte. Falls Jacens Machtvision zutraf – und sie wusste genug über seine Machtkräfte, um davon auszugehen –, würde die Konföderation bald eine gewaltige Streitmacht in Stellung bringen, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher