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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno
Autoren: Troy Denning
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doch wohl nicht erwartet, dass der Tod seiner Frau ihn unberührt lassen würde?«
    »Es ist mehr als Trauer«, sagte Jacen. »Hast du das von Lumiya gehört?«
    »Ich habe gehört, dass er sie dieses Mal tatsächlich getötet hat.« Tenel Kas Antwort war vorsichtig, da das HoloNet voll von Berichten gewesen war, die Lumiyas Tod mit dem von Mara in Verbindung gebracht hatten – bis der Jedi-Rat eine knappe Erklärung abgegeben hatte, dass es mit Lumiyas Hinscheiden eine andere Bewandtnis hatte. »Es ist schwer zu glauben, dass der Zeitpunkt reiner Zufall war.«
    »Das war er nicht«, sagte Jacen. »Ich fürchte, es war ein Racheakt.«
    »Ein Racheakt?« Tenel Ka schüttelte ungläubig den Kopf. »Selbst wenn Meister Skywalker so etwas täte, ergibt das keinen Sinn. Der Jedi-Rat hat selbst gesagt, dass Lumiya nichts mit Maras Tod zu tun hatte.«
    »Luke hat das erst erfahren, nachdem er Lumiya getötet hatte – und das war der Moment, in dem er begann, sich in sich selbst zurückzuziehen.« Jacen lehnte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und starrte auf den polierten Larmalstein zwischen seinen Stiefeln hinab. »Ich glaube, dass er Gewissensbisse hat, Tenel Ka. Ich glaube, dass er aufgehört hat, auf sich selbst zu vertrauen … und auf die Macht.«
    Tenel Ka runzelte die Stirn. Sie hatte das Gefühl, dass Jacen sich zwang, so zu empfinden; dass er lediglich versuchte , bekümmert zu wirken, obwohl er es im Stillen genoss, dass sein Onkel einen Fehler gemacht hatte. Und wer konnte es ihm verübeln? Meister Skywalker hatte Jacen kürzlich einiger ziemlich schrecklicher Dinge beschuldigt – wie etwa, mit einer Sith unter einer Decke zu stecken und einen illegalen Putsch zu inszenieren –, von daher war es nur natürlich, eine gewisse Häme darüber zu empfinden, dass sein Ankläger etwas noch viel Schlimmeres getan hatte.
    Nach einem Moment sagte sie: »Vielleicht hast du recht, Jacen. Das würde erklären, warum Meisterin Sebatyne mich fortgeschickt hat, als ich versucht habe, mit deinem Onkel zu sprechen.«
    »Luke wollte dich nicht sehen?« Jacen konnte es kaum glauben. »Dann ist die Lage noch schlimmer, als ich dachte. Offenbar ist er nicht in der Lage, seinen Pflichten nachzukommen.«
    »Das ist mehr als verständlich.« Obgleich es Tenel Ka mit Traurigkeit erfüllte, an den Schmerz zu denken, der Meister Skywalker – und Ben – plagen musste, teilte sie Jacens Besorgnis. Jetzt war ein katastrophaler Zeitpunkt für die Allianz, ohne ihre Jedi auskommen zu müssen. »Aber Meister Skywalker ist nicht das einzige Mitglied des Jedi-Rats. Du kannst sie immer noch um Hilfe bitten.«
    »Ich kann es versuchen «, konterte Jacen. »Allerdings habe ich bereits Kontakt zu verschiedenen Meistern aufgenommen.«
    »Und?«
    »Sie sind alle gegen mich.« Jacen sprach sachlich und gab die Wahrheit lediglich so wieder, wie er sie sah. »Sie glauben, ich versuche, aus der Situation meinen Vorteil zu ziehen. Um Luke dazu zu bringen, mich zu unterstützen, könnte ich reden, bis mir die Luft ausgeht. Die Jedi werden nicht kooperieren.«
    Tenel Ka verspürte eine plötzliche Ernüchterung, als ihr bewusst wurde, wie recht Jacen hatte. Es war durchaus nachvollziehbar, dass die Meister in Zeiten wie diesen ihre Reihen schlossen und zusammenhielten, und der stetig anwachsende Strom von Argwohn und Feindschaft zwischen Meister Skywalker und Jacen war schwerlich ein Geheimnis. Natürlich würde jeder Versuch, die Jedi dazu zu drängen, aktiv zu werden, ihre Skepsis wecken – besonders, solange ihr Anführer »verhindert« war.
    »Ich verstehe.« Tenel Ka erhob sich und blickte in die Flammenröhre. »Vielleicht, wenn ich mit dem Rat rede …«
    »Um sie davon zu überzeugen, dass du auch Teil meines Plans bist?« Jacen stand hinter ihr. »Der Rat ist geblendet von seinem Argwohn. Sie weigern sich zu erkennen, dass ich bloß tue, was für die Allianz am besten ist. Man wird alles, was du sagst, als Gegenleistung für meine Hilfe gegen Lady AlGray und die Corellianer betrachten.«
    Tenel Ka nickte. »Natürlich hast du recht.« Die wahre Natur ihrer Beziehung war nach wie vor ein sorgsam gehütetes Geheimnis, und allein sie beide wussten, dass Jacen der Vater ihrer Tochter war. Trotzdem hatte er ihren Thron gerettet, und Jedi-Meister waren keine Narren. Selbst wenn sie glaubten, dass sie es ehrlich meinte, würden sie mutmaßen, dass ihr Urteilsvermögen von Dankbarkeit beeinträchtigt wurde. Sie schüttelte verzagt den Kopf
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