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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno
Autoren: Troy Denning
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runzelte Jacen die Stirn. »Du glaubst, ich hätte arrangiert , dass wir uns begegnen?«
    »Komm schon, Jacen«, sagte Tahiri. »Ich bin ein kluges Mädchen.«
    Jacen zögerte und fragte sich, wie viel sie über das wusste, was er eine Woche zuvor getan hatte, und ob ihre Reise hierher irgendwie mit dem Mord an seiner Tante auf Kavan zusammenhing. Es war töricht zu glauben, er könne die Frau von Luke Skywalker töten, ohne dass je irgendeiner dahinterkam, und doch blieb ihm keine andere Wahl . Jacen hatte vorhergesehen, dass der Wagemut der Konföderation den Sieg schon bald in Reichweite der Allianz rücken würde – aber nur, wenn die Jedi seine Pläne nicht durchkreuzten.
    Nach einem Moment sagte Jacen: »In Ordnung, nehmen wir an, ich hätte es arrangiert. Warum bist du mitgekommen?«
    »Weil ich neugierig war«, antwortete Tahiri. »Und weil ich wissen möchte, was du von mir willst.«
    »Ich will gar nichts von dir«, log Jacen. »Ich dachte bloß, das hier könnte dir helfen, mit diesem Kapitel deines Lebens abzuschließen und weiterzumachen.«
    »Erwartest du wirklich, dass ich das glaube?«
    »Außerdem geht es auch um Anakin«, sagte Jacen. »Ich denke, so viel hat mein Bruder verdient, findest du nicht?«
    Eine Woge des Schuldbewusstseins durchströmte die Macht. »Das ist nicht fair!«, protestierte Tahiri. » Und ich glaube dir immer noch nicht.«
    Jacen zuckte unter seinem Druckanzug plump mit den Schultern. »Heißt das, dass du das hier nicht durchziehen willst?«
    Tahiri seufzte. »Da solltest du mich besser kennen.«
    »Dann musst du auf meine Anweisungen hören«, sagte Jacen. »Du darfst die Vergangenheit nicht an dich heranlassen. Je mehr du ein Teil davon wirst, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass man dich entdeckt – und umso mehr Macht räumst du ihr ein, dich zu verletzen.«
    »Okay, ich verstehe.« Über die Sprechanlage des Anzugs war es schwierig zu sagen, ob Tahiris Tonfall verärgert oder verlegen war. »Es wird nicht noch einmal vorkommen.«
    »Gut.«
    Jacen wandte sich wieder dem Gefecht zu, wo die vorübergehende Stille, die den Granatexplosionen gefolgt war, von kreischenden Blasterschüssen und brummenden Messerkäfern erschüttert wurde. Auf der Rückseite des Grashals kam Anakin gerade wieder auf die Beine, während das Kommandoteam die Verwirrung des Feindes nutzte, um das Klonlabor zu überrennen. Als Jacen seine eigene Gestalt durch die Schlacht fegen sah, erinnerte er sich daran, wie leid es ihm um seinen verwundeten Bruder getan hatte, wie falsch es zu sein schien, dass der Krieg ein so edles junges Leben forderte. Es war, als würde er ein Heimholo von sich selbst betrachten, und unwillkürlich fragte er sich, wie er jemals so naiv hatte sein können. Sobald er die Galaxis geeint hätte, würde solcher Idealismus vielleicht nicht mehr ganz so närrisch wirken.
    Außerhalb des Grashals ertönte das Donnern eines Blastergewehrs, dann stürmte ein Jedi-Trio herein. Die junge Tahiri – damals gerade fünfzehn – lief an der Spitze. Ihr blondes Haar wehte hinter ihr her; die während ihrer Gefangenschaft unter den Yuuzhan Vong erlittenen Narben auf ihrer Stirn leuchteten noch immer rot. Sie und die anderen hatten den Durchbruch kaum passiert, als ihnen auch schon ein gelborangener Feuerball nach drinnen folgte und explodierte.
    Die Schockwelle schleuderte die Jedi in drei verschiedene Richtungen, doch sie setzten sofort die Macht ein, um ihre Flugbahnen zu kontrollieren und sicher wieder auf dem Boden zu landen. Die junge Tahiri rollte sich geschickt ab und verschwand hinter einem der Pflanzbehälter. Auf der anderen Seite tauchte sie dahinter wieder auf und stand auch schon auf den Beinen. Anakin eilte mit der freien Hand auf den Bauch gepresst zu ihr, die Zähne ob des Schmerzes der Wunde fest zusammengebissen.
    Die Stimme der älteren Tahiri drang über das Anzugkomlink. »Wir müssen dichter ran.«
    »Gut, aber bleib in meiner Nähe, oder der Strom wird dich forttragen.« Ohne Tahiris Arm loszulassen, setzte sich Jacen in Richtung seines Bruders und der jungen Tahiri in Bewegung. »Und was immer du tust, öffne nicht deinen Druckanzug. Unsere Körper sind immer noch in unserer eigenen Zeit verankert, sodass du dekomprimieren würdest.«
    »Danke für die Warnung«, entgegnete Tahiri lakonisch. »Aber irgendwie hatte ich mir das schon gedacht.«
    Anakin und die junge Tahiri kauerten jetzt gemeinsam hinter einem Pflanzbehälter. Hätte sein Bruder diese Schlacht
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