Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die 101 wichtigsten Fragen - die Bibel

Die 101 wichtigsten Fragen - die Bibel

Titel: Die 101 wichtigsten Fragen - die Bibel
Autoren: Bernhard Lang
Vom Netzwerk:
Vorwort
    Noch vor wenigen Generationen waren die meisten Menschen in Mitteleuropa «bibelfest». Geschichten, Namen und Orte der Bibel waren ihnen vertraut. Wer Daniel, Eva, Esther, Johannes, Josef, Maria, Martha, Magdalene, Michael, Paul, Peter, Sara oder Tobias hieß, kannte die biblische Geschichte, die sich mit dem Namen verbindet. Das Bibelwissen früherer Generationen entsprang aus Religionsunterricht, Bibelstunde und regelmäßigem Kirchgang, aber auch aus jahrelang gepflegter täglicher Bibellektüre.
    Heute ist das anders. Selbst Kirchgänger haben oft nur vage Vorstellungen vom Inhalt der Bibel. Und mancher, der sich um Bildung bemüht, empfindet eine schmerzliche Bildungslücke, wenn es um «das Buch der Bücher» geht.
    Das vorliegende Buch will Bibelwissen in kompakter und gut lesbarer Form vermitteln. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bibelwissen setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen:
Erstens
Bibelkunde: sie vermittelt Wissen über das, was in den biblischen Büchern erzählt, berichtet und gelehrt wird.
Zweitens
Bibelinterpretation: sie zeigt, wie biblische Texte und Zusammenhänge vor dem Hintergrund antiker Geschichte und Lebensverhältnisse heute verstanden werden.
Drittens
Biblische Wirkungsgeschichte: sie behandelt das Nachleben der Bibel, insbesondere, welchen Einfluss biblische Gestalten, Erzählungen und Lehren auf Frömmigkeit, Literatur, Kunst und – im weitesten Sinne – auf das Leben der Menschen in der Vergangenheit hatten und heute noch haben. In einem Buch, das zur ersten Einführung gedacht ist, muss der Schwerpunkt auf der Bibelkunde liegen.
    Als Schatz aus dem Kulturerbe der Welt gehört die Bibel weder einer bestimmten Religion noch einer Kirche, sondern der ganzen Menschheit. Dieses Buch will deshalb informieren, nicht missionieren. Doch an geistlicher Nahrung und ethischer Lehre mangelt es in der Bibel nicht. Auch heute gibt das Buch der Bücher zu denken.
    Wird aus der Bibel zitiert, so ist in der Regel die Einheitsübersetzung oder die Zürcher Bibel herangezogen. Zitate aus den Psalmen entstammen oft dem Münsterschwarzacher Psalter. Bei der Schreibweise biblischer Orts- und Personennamen wird in der Regel der Einheitsübersetzung gefolgt, doch behalten Bethlehem, Ruth und Judith ihr «th», und Hiob wird nicht zu Ijob hebraisiert. Wie in derEinheitsübersetzung wird in diesem Buch der Gottesname «Jahwe» genannt, der in anderen Bibeln mit «der Herr» wiedergegeben ist (siehe dazu Frage 93).
    Für kompetente Hilfe danke ich den treuen Helferinnen Ulrike Längle, Adelheid Rutenburges und Gia Toussaint.
    Bernhard Lang

Das Buch der Bücher

1. Was wird in der Bibel erzählt? Auf diese Frage gibt es zwei Antworten, denn die Bibel enthält zwei Teile: das Alte Testament und das Neue Testament.
    Das Alte Testament ist eine Sammlung von Sagen, Legenden, Berichten, Novellen und weiteren Literaturgattungen. Es spiegelt die Erinnerungen, die das Volk Israel von den Anfängen und dem Verlauf seiner bewegten Geschichte hat (ca. 2000 v. Chr. bis 100 v. Chr.). Diese Geschichte beginnt mit der Einwanderung der Familie Abrahams aus dem Zweistromland (dem heutigen Irak) nach Palästina (entspricht ungefähr dem heutigen Israel). Bald muss die Familie in Ägypten Zuflucht nehmen. Kaum ist sie zu einem stattlichen Volk herangewachsen, wird dieses von den Ägyptern unterjocht. Geführt von Mose verlässt das Volk Ägypten, um in der Wüste das Gesetz seines Gottes entgegenzunehmen und dann in das von Gott verheißene Land Palästina einzuwandern – ein Land, das allerdings militärisch erobert werden muss. In Palästina entsteht ein leistungsfähiges Staatswesen unter den Königen David und Salomo, doch bald zerfällt das Reich in zwei Teile: Juda im Süden, Israel im Norden Palästinas, jeweils mit eigenem König und eigener Hauptstadt. Beide Reiche werden von den Assyrern und Babyloniern zerstört, nach Auffassung der biblischen Erzähler deshalb, weil das Volk, obwohl von seinen Propheten gewarnt, von der wahren religiösen und sittlichen Ordnung abgefallen ist, vor allem von dem göttlichen Gebot «Du sollst keine anderen Götter neben mir haben». Das Volk wird nach Babylonien verschleppt, kann schließlich nach Palästina zurückkehren, aber nicht mehr politisch unabhängig werden. Eine Ausnahme bildet die Zeit der Makkabäer-Fürsten, die sich gegen die Überfremdung Israels durch griechische Kultur wehren können. Am Ende steht die Hoffnung, durch Buße und Umkehr zur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher