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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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Nalini Singh
     

    Roman
    Ins Deutsche übertragen von
Nora Lachmann

     
    Inhalt
    Inhalt
    Widmung
    Die Vergessenen
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    Epilog
    Impressum
     
    In Liebe für meinen Vater Vijay.
    Ich danke Dir für alles, am meisten für Dein Lachen.
     
    Die Vergessenen
    Als der Rat der Medialen 1969 Silentium einführen wollte, um mit diesem Programm die Gefühle der Medialen auszulöschen, sah er sich mit einem scheinbar unlösbaren Problem konfrontiert– der Unreinheit seiner Art.
    Anders als die kalten, isoliert lebenden Medialen von heute, waren die Medialen damals ein Teil der Welt und nahmen an ihr teil. Sie träumten, weinten und liebten. Und so war es nur natürlich, dass sie sich manchmal in jemanden verliebten, der nicht einer der Ihren war.
    Mediale wurden Gefährten von Gestaltwandlern, heirateten Menschen und bekamen Mischlingskinder. Natürlich sprachen sich diese nicht reinblütigen Medialen besonders vehement gegen Silentium aus. Sie verstanden zwar, was ihre Brüder und Schwestern dazu trieb, ihre Gefühle verleugnen zu wollen– die Angst vor Wahnsinn, die Befürchtung, ihre Kinder würden dem Irrsinn verfallen, der in Wellen unerbittlich ihre Reihen traf–, aber sie wussten auch, dass sie durch Silentium auch die Liebe verlieren würden. Für immer und ewig.
    1973 waren die Verhandlungen zwischen den beiden streitenden Fraktionen festgefahren. Man redete weiter miteinander, aber keine Seite war zu einem Kompromiss bereit; es kam zu einem Bruch. Die Mehrheit entschloss sich, im Medialnet zu bleiben und ihren Geist der gefühllosen Kälte eines absoluten Silentiums zu überlassen.
    Das Schicksal der Minderheit– Mischlinge und Mediale mit Menschen und Gestaltwandlern als Partnern– liegt im Ungewissen. Die meisten glauben, die Auftragskiller des Rates hätten sie getötet. Silentium– die letzte Hoffnung der Medialen– war zu wichtig, um das Risiko einer Störung durch ein paar Rebellen einzugehen.
    Es geht aber auch das Gerücht über einen Massenselbstmord um. Eine dritte und letzte Vermutung besagt, die Rebellen aus längst vergangenen Tagen seien die ersten unfreiwilligen Patienten der damals neu eingerichteten „Rehabilitationszentren“ gewesen, ihr Verstand sei ausgelöscht und ihre Persönlichkeit zerstört worden. Da die Methoden damals noch in den Kinderschuhen steckten, hätten Überlebende höchstens auf der Bewusstseinsstufe von Gemüse gestanden.
    Mehr als hundert Jahre später, im herannahenden Frühling des Jahres 2080, herrscht unter den Medialen aber in einem Punkt Einigkeit: Den Rebellen wurde endgültig der Garaus gemacht.
    Der Rat der Medialen duldet keine abweichenden Meinungen.
     
    1
    Eine Frau mit achtundzwanzig Jahren– noch dazu, wenn sie so viel durchgemacht und überlebt hatte wie sie– konnte sich doch nicht davor fürchten, einfach über die Straße zu gehen und in einer Bar einen Mann aufzugabeln, sagte sich Talin McKade.
    Es sei denn, der Mann war kein gewöhnlicher Mann. Nach allem, was sie in den zwei Wochen herausgefunden hatte, seit sie Clay endlich aufgespürt hatte, hätte sie nie erwartet, ihm ausgerechnet in einer Bar wiederzubegegnen. Es verhieß auch nichts Gutes, dass sie so lange gebraucht hatte, um Mut zu fassen, sich ihm zu nähern. Aber sie hatte erst ganz sicher sein müssen.
    Der große, kämpferische und starke Junge von einst war so etwas wie ein hochrangiger Polizist in dem San Francisco beherrschenden Leopardenrudel. Die DarkRiver-Leoparden wurden überall respektiert, Clays Stellung war demzufolge ein Ausdruck von Vertrauen und Loyalität. Das letzte Wort schnitt ihr wie eine Klinge tief ins Herz.
    Clay hatte sich ihr gegenüber stets loyal verhalten. Selbst, als sie es nicht verdient hatte. Sie schluckte und schob die Erinnerungen beiseite; sie durfte sich dadurch nicht beeinflussen lassen. Den Clay von damals gab es nicht mehr. Diesen Mann… kannte sie nicht. Sie wusste nur, dass er nie mehr mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war, nachdem man ihn aus dem Jugendgefängnis entlassen hatte. Mit vierzehn hatte man ihn dort eingesperrt– nachdem er einen gewissen Orrin Henderson brutal ermordet hatte.
    Talin umklammerte das Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel weiß hervorstachen. Ihr Herz schlug wild, und das Blut schoss ihr in die Wangen, als die Angst von damals wieder in
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