Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
gezogen, und es scheint, als wären wir spät dran.«
    Sie deutete quer über den Hof zu Saba und den anderen Meistern, die Luke und Ben vor den Scheiterhaufen geleiteten. Beide Skywalkers trugen graue Roben mit hochgeschlagenen Kapuzen, und doch hätten Vater und Sohn nicht unterschiedlicher aussehen können. Aufrecht, mit breiten Schultern und dem wuchtigen Gang eines Soldaten, gelang es Ben, gleichzeitig zornig und beherrscht zu wirken, als hätte die Bestattung seiner Mutter seine halbwüchsigen Energien gefährlich gebündelt. Lukes Schultern hingegen hingen herab, und er bewegte sich so fahrig, dass es den Eindruck machte, als würde ihn bereits die bloße Anwesenheit alle Kraft kosten.
    Leia streckte ihre Machtsinne aus, um ihn wissen zu lassen, dass sie eingetroffen waren, doch Luke hatte sich so in sich selbst zurückgezogen, dass sie seine Präsenz kaum wahrnahm – und als sie versuchte, ihn im Geiste zu berühren, schrumpfte sie noch weiter zusammen.
    Ein grässlicher Schmerz erfüllte Leias Brust. »Wir hätten hier sein müssen, Han. Vielleicht wäre er besser damit fertig geworden, wenn ich …«
    » Jetzt sind wir hier.« Han ergriff ihren Ellbogen. »Und da gewesen zu sein, als es passiert ist, hätte nicht das Geringste geändert. Es ist schwierig, jemanden zu trösten, wenn man in der Zelle eines geheimen GGA -Gefangenenlagers sitzt.«
    Leia schnaufte, dann sagte sie: »Ich weiß.«
    Sie ließ sich von Han den Gang hinabführen, gleichermaßen verärgert wie betrübt darüber, an den Haftbefehl erinnert zu werden, den ihr eigener Sohn auf sie ausgestellt hatte. Jacen war so entsetzlich dunkel geworden, dass sie sich häufig in Gedanken fragte, warum sie es nicht hatte kommen sehen – warum sie immer noch nicht mit Bestimmtheit wusste, was ihn derart verändert hatte. War es seine Gefangenschaft bei den Yuuzhan Vong gewesen? Oder war er während seines fünfjährigen Aufenthalts zwischen den Sternen vom Weg abgekommen?
    Im Grunde spielte es keine Rolle. Leia hatte den Augenblick verpasst, in dem sie die Hand hätte ausstrecken müssen, um ihn zu retten. Eines Tages, als sie gerade nicht hingesehen hatte, war ihr Sohn einfach in die Dunkelheit hinübergeglitten, und sie fürchtete, dass es jetzt bereits zu spät war, ihn noch zurückzuholen.
    Der Korridor, den sie entlangschritten, machte eine Kurve und führte sie zu einem Turbolift. Han drückte auf ein Tastenfeld, um hinunter zur Hofebene zu fahren. Nichts geschah.
    Han betätigte den Schalter von Neuem, diesmal mit gekrümmtem Knöchel, und noch immer weigerte sich die Statusleuchte, auf Grün umzuspringen. Er seufzte verbittert.
    »Klasse.« Er setzte dazu an, den Gang hinab nach einem anderen Aufzug zu suchen. »Du hältst die Trauerrede, und wir kriegen nicht mal einen …«
    »Warte.« Leia packte seinen Arm und zog ihn zurück. Ihr Gefahrensinn ließ ihr Rückgrat kribbeln. »Ich glaube, wir werden beobachtet.«
    » Natürlich werden wir beobachtet.« Han stieß einen Daumen in Richtung des Morgenhofs, wobei er mehr oder weniger auf die Würdenträger auf dieser Seite des Hofs wies. »Hast du gesehen , wer da draußen alles ist? Und vermutlich verfolgt jeder Schüler im Tempel das Ganze über die Sicherheitsholos.«
    »Was der Grund dafür ist, warum es mich überrascht, dass Sie und Prinzessin Leia dennoch beschlossen haben herzukommen, Captain Solo.« Die Stimme war forsch, tief und hinter ihnen. »Doch mittlerweile sollte ich wissen, dass auf den Colonel Verlass ist. Er sagte , Sie würden auftauchen.«
    Leia drehte sich um und sah sich einem Leutnant mit kahl rasiertem Schädel gegenüber, der eine kleine Gruppe schwarz uniformierter Soldaten um die Ecke führte. Sie brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was das zu bedeuten hatte, da sie einfach nicht glauben konnte, dass Jacen seinen eigenen Eltern auf der Trauerfeier seiner Tante eine Falle stellen würde. Und doch stand jetzt ein halbes Dutzend GGA -Truppler vor Leia, die zweifellos die Absicht hatten, sie und Han festzunehmen.
    Han runzelte die Stirn. »Wie seid ihr hier reingekommen? Das ist Jedi-Territorium.«
    »Und die Jedi dienen der Allianz.« Der Leutnant blieb fünf Meter entfernt stehen; seine Soldaten verteilten sich im Gang hinter ihm, während er finster in Leias Richtung starrte. »Zumindest sollten sie das.«
    »Sie machen einen großen Fehler, Leutnant«, sagte Leia; ihre Stimme klang eisig. Sie und Han hatten umfassende Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher