Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
seinem Körper nachzeichnen. Emilian erhob sich und machte den Weg für mich frei. Tapfer tat ich, was man mir gesagt hatte und auch wenn Elias’ Gefühlswelt blieb, wo sie hingehörte, so fühlte ich doch mit ihm. Als ich am unteren Ende angekommen war, verschloss sich aber bereits der obere Teil der Wunde. Leire nahm mir den Kelch wieder ab und Emilian erhob seine Arme über unseren Köpfen.
    » Fiat Lux. Es werde Licht, meine Schwestern und Brüder.« Er streckte Elias eine Hand entgegen. »Niedergekniet hast du dich als treuer Diener deiner Art, erhebe dich nun als König der Kinder der Nacht.«
    Tapfer, aber mit einem Schlucken, nahm mein Mann die ihm angebotene Hand.
    »Niedergekniet hast du dich als Prinzessin der Wandler«, wandte sich Emilian mir zu und wieder einmal fragte ich mich, warum ich ständig als Wandlerprinzessin bezeichnet wurde, »erhebe dich nun als Königin und Licht der Hoffnung für die Kinder der Nacht.« Auch ich ergriff die Hand und erhob mich. Emilian trat zwischen Elias und mich und drehte uns dabei den Vampiren auf der Lichtung zu.
    »Schwestern und Brüder, Kinder der Dunkelheit. Hier präsentiere ich euch König Elias, den Ersten, und seine Frau, Königin Miriam, die Erste.«
    Ich atmete tief durch, als der Jubel und der Applaus der Vampire und Wandler erklang. Die Masse verbeugte sich vor uns und einige hatten sogar Freudentränen in den Augen. Ich weiß nicht genau, was es war, vielleicht die Liebe in ihren Gesichtern oder aber auch das Bewusstsein, vielen Wesen nach Jahren der Dunkelheit wieder Hoffnung zu geben, aber als ich in die Augen meines Mannes sah, schimmerten sie in einem dunklen Lila. Es waren die Augen des rechtmäßigen Oberhauptes der Vampire - auch wenn die Angst sie verdunkelte.

EPILOG

    »Bereit für deine erste Amtshandlung?«, fragte Anastasija mit hoffnungsvollen Augen unmittelbar nachdem die Krönung vorbei war.
    Ich drückte Elias‘ kalte, zittrige Hand. Er sollte noch heute Nacht seine Schwester mit Melissa nach den Vampirgesetzen verbinden. Die Zeremonie sollte allerdings ein bisschen anders und moderner werden. Kein lateinisches Geschwafel und im Gegensatz zu unserer Verbindungszeremonie auf dem Sommerball des Ordens durften Ana und Melissa die Umhänge abstreifen. Vorher waren diese ein Zeichen der Ordenszugehörigkeit vor den Augen der Ältesten. Jetzt gab es einen König, gekrönt von beiden Parteien, dem Orden und dem Rat.
    »Hm - ja«, sagte Elias und ich hätte ihn am liebsten in meine Arme gezogen, um ihn zu beruhigen. Aber ich wollte ihn nicht so bloßstellen, denn er kämpfte mit aller Kraft um Fassung. Anastasija rückte näher an ihn heran und machte einen fragenden Gesichtsausdruck. Hach, das ist nichts für Neugierige, wenn die zwei sich mental miteinander unterhielten.
    Elias hob einen Arm und strich seiner Schwester mit dem Handrücken über die Wange. »Hol’ dein Mädchen.«
    »Okay!«, freute sich Ana und verschwand in der Masse der Vampire. Elias drehte mir seinen Kopf zu und musterte mich mit seinen Amethystaugen.
    »Und dein Opa meinte, dass es Jahrhunderte dauern kann, bis deine Augen lila sind«, sagte ich und schnaubte.
    »Sie sind lila?«
    Ich schlug mir mit der Hand auf die Stirn. Natürlich - woher sollte er das auch wissen? Ich nickte ihm zu.
    »Oh!« Er sah wieder in die Menge, aus der nun seine Schwester und Melissa traten. Sie streiften die Umhänge ab und stellte sich uns gegenüber auf. Ana trug einen weißen Hosenanzug mit einem engen, kurzen Blazer. An ihren Ohren funkelten lange, silbrige Ohrringe. In ihr Haar hatte sie Haarnadeln mit kleinen Swarovskisteinchen gesteckt. Melissa trug ein wunderschönes, langes Kleid mit Neckholder. Ihr war darin sicherlich nicht kalt, aber ich musste bereits beim Anblick ihrer nackten Arme zittern. Der Stoff war aus schimmernder Seide und sah hier, im Licht des Mondes, atemberaubend schön aus. An einem Arm trug sie passend zu Anas Ohrringen einen glitzernden Armreif. Ich hätte zur diebischen Elster mutieren können!
    »Liebe Schwestern und Brüder«, wählte auch Elias die Ansprache an seine neuen Untertanen, »ich habe die Ehre, als allererste Amtshandlung etwas zu tun, was für meine ganze Regentschaft prägend sein soll. Ich darf heute Nacht meine geliebte Schwester in Liebe mit Ihrer Partnerin verbinden. Einen schöneren Start in mein neues Amt, kann ich mir kaum vorstellen.« Er lächelte mir kurz zu und drückte meine Hand. »Anastasija, geliebte Schwester, Freundin und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher