Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier durch die Zeit, 2, Rache der Piraten

Vier durch die Zeit, 2, Rache der Piraten

Titel: Vier durch die Zeit, 2, Rache der Piraten
Autoren: THiLO
Vom Netzwerk:
Pirat.

    Ben sah, welches. Doch dazu musste er sich um den Mast herumschwingen. Unmöglich, bei dem Seegang. Und trotzdem musste er es versuchen. Ben klemmte sich das Messer zwischen die Zähne. Er war nicht länger der ängstliche Ben. Er war Ben, der Pirat!
    Als das Schiff wieder auf die Seite kippte, nutzte er den Schwung. Er sprang ab. Ben knallte mit dem Kopf gegen das Holz. Kurz wurde ihm schwindelig. »Nicht loslassen!«, schärfte er sich ein. »Lass verdammt noch mal nicht los!« Alles in seinem Schädel drehte sich. Aber er hatte eindeutig ein Seil zwischen den Fingern. Er nahm das Messer und hieb es durch. Surrend riss der Hurrikan das Segel mit sich. Der Mast ächzte erleichtert. Ben spürte ein unglaubliches Glücksgefühl im Magen. Er hatte es geschafft! Er war mutig gewesen! Kalle sah ihn aus großen Augen bewundernd an.
    Unten an Deck jubelten Maddox und Raketa und der Rest der Mannschaft. Dann verschwanden alle Männer im Trockenen. Nur Blackbeard stand da und drohte dem schwarzen Himmel mit den Fäusten. »Die Zeit vonEdward Teach ist noch nicht gekommen!«, schmetterte er brüllend.
    Wie zur Antwort zuckten drei Blitze über den schwarzen Himmel. Ben schauderte. Noch nie im Leben hatte er etwas so Gruseliges gesehen.

Prise
    Genauso schnell, wie der Hurrikan gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Der Himmel klarte auf, bald schon wagten sich die Männer an Deck zurück. Einer wurde sogar in den Ausguck geschickt. Und das zahlte sich aus. Nur wenig später hallte der Ruf aus dem Mastkorb: »Spanische Galeone backbord voraus!«
    Sofort brach unter den Piraten stürmischer Jubel aus. Alle bereiteten sich auf einen Überfall vor. Ben und Kalle hockten auf dem Achterdeck. Langsam näherte sich die Queen Anne der Galeone. »Die gehört zur Silberflotte«, vermutete Jimmy grinsend. »Der Hurrikan hat das Bötchen von den anderen getrennt. Und weil es so viel Silber im Bauch hat, mussten die Kanonen im Hafen bleiben. Da wette ich mein heiles Bein drauf!« Er lachte leise. »Das wird eine leichte Prise für uns!«

    Kalle starrte über den Aufbau des Decks hinweg. Prise, das wusste er, wurde die Beute der Piraten genannt. Die meisten von ihnen hielten sich nun versteckt. Blackbeard hatte die französische Flagge hissen lassen. Einige der Männer trugen Frauenkleider.Auffällig stolzierten sie an Deck auf und ab. Frauen gab es an Bord von Piratenschiffen nicht. So sollten sich die Matrosen des Spaniers in Sicherheit fühlen.
    »Das Glück oder der Teufel scheinen auf Blackbeards Seite zu sein«, zischte Kalle Ben zu. »Erst kentern wir fast, und dann wird ihm ein fettes Schiff serviert.«
    Ben bekam eine Gänsehaut. Blackbeard war ihm wirklich nicht geheuer. Wie er da im Hurrikan an Deck herumgebrüllt hatte …
    Jimmy schickte Maddox mit einem Eimer in die Wanten. »Kipp ordentlich Wasser über die Segel!«, krächzte er. «Dann können sie nicht so leicht brennen, falls wir doch noch beschossen werden.«
    Raketa stand hinter dem Fockmast am Bug. Ben erkannte, dass sie ihr Armbandstartbereit machte. Stahlbert, der auf ihrer Schulter hockte, würde keine große Hilfe sein können. Wenn er jetzt sein wahres Wesen offenbarte, schwebten die Kids in großer Lebensgefahr.
    Kalle nahm ein Messer. »Nur zum Verteidigen. Wir sollten uns nicht nur auf Raketas Künste verlassen. Außerdem steht auf Feigheit im Kampf der Tod.«
    Ben griff nach einem Enterbeil. Er biss sich auf die Unterlippe. An Bord war es still wie in einem Grab. Die Ruhe vor dem Sturm. Und eines war klar, dieser Sturm würde schlimmer werden als der Hurrikan. Einige der Männer, die hier neben ihnen kauerten, würden ihn vermutlich nicht überleben.
    Kalle suchte mit den Augen die Decks ab. Alle Piraten, die er kannte, waren da. Nur einer fehlte: Kapitän Blackbeard!
    Seite an Seite schipperte die Queen Anne jetzt mit der Galeone. Einige der Spanier winkten sogar den »Damen« an Deck zu.

    In diesem Moment trat Blackbeard aus seiner Kajüte. Er trug einen speckigen Dreizack auf dem Kopf. Sieben Säbel und Messer im Gürtel. Sein Gesicht hatte er sich mit Kohle geschwärzt. Unddas Schlimmste: Blackbeard hatte sich die Lunten von Kanonen ins Haar gesteckt und angezündet. Funken sprühten um seinen Kopf. Als wäre er geradewegs aus der Hölle heraufgestiegen.
    »Klar machen zum Entern!«, brüllte er. »Blackbeard ist da!«

Blutdurst
    Jimmy hisste ruckartig den Jolly Roger. Die Totenkopffahne. Die Spanier waren starr vor Schreck.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher