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Vier durch die Zeit, 2, Rache der Piraten

Vier durch die Zeit, 2, Rache der Piraten

Titel: Vier durch die Zeit, 2, Rache der Piraten
Autoren: THiLO
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    »Eine Schatzkarte!«, platzte Ben heraus. Sein Herz schlug vor Aufregung doppelt so schnell. Mit zittrigen Fingern holte er ein fleckiges Pergament aus der Kiste. Es zeigte eine Insel in Form einer Ananas. Vom Ankerplatz hatte der Zeichner eine Spur zur einzigen Hütte weit und breit gezogen.

    »Da! Seht doch!«, rief Ben überrascht. Er tippte auf das Zeichen neben der Hütte. Drei rosafarbene Kraken. Diese Karte führte zu keinem Schatz. Der Dieb des iBELT musste mit Knacki Kolumbus unter einer Decke stecken!
    In diesem Moment hallte eine raue Stimme durch das Zwischendeck. »Finger weg von meinen Sachen!«
    Die vier zuckten erschrocken zusammen. Sie waren erwischt. Langsam drehten sie sich um. Und starrten direkt in das rote Gesicht des Kochs. »Knacki Kolumbus hatte mal wieder recht. Er hat vorhergesagt, dass ihr in meinen Sachen wühlen würdet. Aber wisst ihr, warum man mich Säbel-Henry nennt? Weil ich so gut wie kein anderer mit einem Säbel umgehen kann!«
    »Wir Trottel!«, fluchte Maddox. »Der Gürtel wurde gar nicht durch Zufall geklaut. Säbel-Henry steckt mit Knacki Kolumbus unter einer Decke!«
    »Und der Angriff am Strand?«, wollte Kalle wissen. Er hatte nicht vergessen, dass ihm das schon komisch vorgekommen war.
    Der Koch lachte schallend. »Waren von mir bezahlte Männer. Die sollten Maddox den Gürtel abnehmen. Kapitän Kolumbus, wie wir ihn anreden sollen, war ganz scharf auf das Ding. Hat genau gewusst, dass ihr kommt. Er konnte euch nämlich …«
    Weiter kam er nicht. Die Tür flog auf. Blackbeard. Seine Pistolen gezückt. »So kann man sich in Menschen täuschen! Die neuen Schiffsjungen und mein Koch rauben ihre Kameraden aus!«

Kielholen
    Kalle und Ben, Maddox, Raketa und der Koch standen gefesselt am Fockmast. Das Urteil über die fünf angeblichen Diebe war schnell gefällt. Alle Piraten waren sich einig. Ihnen war nichts gestohlen worden. Nur alle Seesäcke und Truhen waren durchwühlt. Keiner wusste, wem der silberne Gürtel und die Karte gehörten, die jetzt vor ihrem Kapitän auf den Planken lagen. Das Aussetzen auf einer Insel war zu hart, Auspeitschen zu harmlos.
    »Wir werden das Meer entscheiden lassen«, bestimmte Blackbeard. Er stürzte seine Tasse Rum in einem Zug herunter und rülpste. »Wir werden euch kielholen!«
    Die ganze Mannschaft stand an Deck und johlte vor Vergnügen.
    Fragend sahen sich die vier an. »Kielholen? Was ist das?«

    Die Strafe musste schlimm sein. Selbst ein Riese wie Säbel-Henry begann zu winseln. »Gnade, Kapitän! Nicht kielholen! Ich habe doch gar nichts getan …«
    »Raketa muss endlich den Freezer benutzen!«, zischte Ben leise.
    Kalle schüttelte den Kopf. »Ein, zwei Piraten kann sie einfrieren. Aberkaum die ganze Besatzung. Uns muss etwas anderes einfallen. Schnell!«
    Quartiermeister Ratte knotete ein Seil am Spriet fest. An das andere Ende band er seine Tasse und warf sie ins Wasser. Achtern fischte sie ein Pirat wieder aus dem Meer. Das Seil lief nun einmal unter dem gesamten Schiffsrumpf her.
    »So, was die Tasse kann, das könnt ihr auch«, spottete Blackbeard. Er führte Säbel-Henry die wenigen Meter zum Bug. Der Koch bemühte sich, tapfer zu sein. Aber seine Beine zitterten. Ratte band ihm grinsend den Strick um die Hände.
    Ben riss entsetzt an seinen Fesseln. »Die wollen uns da rein schmeißen!«, presste er hervor. Er starrte die Tasse an. Sie war der Länge nach aufgeschlitzt.
    »Am Kiel hängen messerscharfe Muscheln«,feixte Jimmy mit dem Holzbein. »Wenn du zu nah am Rumpf vorbeigezogen wirst, dann Krk!« Er zog seine flache Hand einmal an seinem faltigen Hals entlang.
    Ehe Säbel-Henry noch richtig Luft holen konnte, wurde auf der anderen Seite bereits am Seil gerissen. Der Koch fiel mit dem Kopf voraus in die Wellen. Hinten zogen zwei Piraten aus Leibeskräften.
    »Gut so, dann kann Henry nicht ertrinken«, glaubte Kalle. Aber Raketa wusste es besser. »Ich habe es eben berechnet«, sagte sie. »Je stärker er zieht, desto schlimmer werden die Verletzungen.«

    Ben schluckte ein paarmal schwer und fing an zu zittern.
    Kaum zwanzig Sekunden später zogen vier Matrosen den Koch wieder an Deck. Henry hing leblos wie ein nasser Sack in ihren Armen. Seine Kleider hingen in Fetzen. Er blutete stark aus einer tiefen Wunde am Rücken.

    »Was uns nicht tötet, macht uns nur härter«, brummte Blackbeard. »Henrys Vergehen sind bestraft worden. Ab sofort ist er wieder ein ehrenhaftes Mitglied der Mannschaft. Versorgt
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