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Vier durch die Zeit, 2, Rache der Piraten

Vier durch die Zeit, 2, Rache der Piraten

Titel: Vier durch die Zeit, 2, Rache der Piraten
Autoren: THiLO
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Enterhaken wurden geworfen. Die Geschützpforten klappten auf. Drei Kanonen feuerten gleichzeitig. Ein Mast der Galeone zerbarst sofort.
    Schon schwangen sich die ersten Piraten an Tauen hinüber. Durch das Getümmel drang immer wieder der Schrei eines Verwundeten. Die Überraschung war aufseiten der Piraten. Aber an den Rüstungen und Helmen der Spanier prallten ihre Säbelhiebe ab. Da durchschlug der Schuss einer Muskete einem Soldaten die Schulter. Fluchend ging er in die Knie.
    Ben stockte der Atem, er war starr vor Angst. Noch nie hatte er eine solche Schlacht gesehen. Die Piraten waren von der Gier nach Beute getrieben. Und von Blutdurst.
    Ihm und Kalle verging mit einem Schlag der Wunsch, ein Pirat zu sein. So blutig hatten sie sich ihr Abenteuer nicht vorgestellt. Sie versuchten, so gut es ging, der Schlacht aus dem Wege zu gehen. Maddox und Raketa taten das ebenso. Obwohl sie viel bessere Waffen hatten, mischten sie sich nicht ein.
    Da starteten zwei spanische Schiffsjungen einen Gegenangriff. Im Rücken von Maddox sprangen sie auf das Piratenschiff. Mit erhobenen Äxten schlichen sie auf ihn zu.
    »Maddox, hinter dir!«, rief Ben. Aber der Schrei ging im Schlachtlärm unter.
    »Wir müssen eingreifen«, presste Kalle hervor. »Sonst ist Maddox mausetot!«
    Gleichzeitig stürzten sich Ben und Kalle auf die Spanier. Ben schlug dem Kleineren den Stiel seines Beils gegen den Schädel. Ineinander verkeilt rollten sie über die nassen Planken. Kalle hielt dem anderen sein Entermesser vors Gesicht. Doch der Junge zog seinen Säbel. Kalle war gezwungen, zu kämpfen. Sein Leben stand auf dem Spiel! Maddox bekam von der Gefahr, in der er schwebte, nichts mit. Er war damit beschäftigt, einen verwundeten Piraten zu versorgen.

    Kalle wich zwei Hieben des Spaniersaus. Den dritten wehrte er mit dem Messer ab. Er schwitzte. Der Spanier war geschickt. Er trieb Kalle rückwärts auf den Mast zu. Lange würde Kalle diesem Angriff nicht standhalten können.
    Überall an Deck hatten die Piraten Sand verstreut, damit niemand im Kampf ausrutschte. Aber Kalle fiel über einen Wassereimer. Verzweifelt versuchte er den Sturz abzufangen. Da rauschte schon der Säbel auf ihn herunter. In letzter Sekunde konnte sich Kalle auf die Seite rollen. Neben ihm splitterte Holz.
    »Beeeeen!«, brüllte Kalle. Aber Ben kam nicht. Der Schiffsjunge hob den Säbel über Kalles Kopf. Dann schrie er plötzlich auf. Der Fremde knickte in den Knien weg und kippte zur Seite. Hinter ihm stand ein Äffchen und lachte. »Hihi, Stahlbert kann Karate!« Kalle wurde vor Erleichterung fast übel.
    Stahlbert fesselte den Jungen mit einem Schiffstau. Kalle machte sich sofort auf die Suche nach Ben. Lebte sein bester Freund noch? Panik stieg in ihm auf. Dann entdeckte er ihn. Ben lag da, mit dem Gesicht nach unten!
    »Ben!«, stammelte Kalle. Aber sein Freund rührte sich nicht. »Ben, verdammt, verdammt!« Auch Maddox stand erschrocken neben den Freunden.
    Da legte sich Kalle eine Hand auf die Schulter. Raketa. »Er ist okay. Hat nur einen Schlag gegen den Kopf bekommen.«
    »Und der andere?«
    Raketa zeigte aufs Beiboot. Ein Fuß schaute heraus. »Ist eingefroren.« Sie tippte an ihr Armband.
    In diesem Moment brach lauter Jubel auf der Galeone aus. Der Kapitän der Spanier hatte sich ergeben.

Feier
    Alles was nicht niet- und nagelfest war, wurde von der Galeone geschleppt. Jede Kabine wurde geplündert. Der Laderaum bis auf den letzten Zwieback leer geräumt. Leider gehörte das Schiff nicht zur Silberflotte. Aber auch so kam eine ordentliche Prise zusammen. Besonders heiß waren die Piraten auf die Waffen. Eine Kanone nach der anderen hievten sie mit Seilen herüber.
    Kalle und Ben schleppten den Medizinschrank. Den Inhalt konnten die Piraten besser gebrauchen als Gold. Auf den Planken lagen zwölf Verletzte. Die meisten hatten tiefe Schnittwunden von den Säbeln. Einemhatte ein umstürzender Mast das Knie zertrümmert. Seine Kumpane flößten ihm jetzt schon die zweite Flasche Rum ein.
    »Das Bein muss ab«, erklärte der Schiffszimmermann. »Sonst stirbt der ganze Kerl.« Er holte seine Säge hervor.
    Ben und Kalle wurde übel. Schnell setzten sie den Schrank ab und liefen zum Fockmast.
    Blackbeard hing wie ein Racheengel in den Wanten und starrte zu den Spaniern hinab. Sein langer Mantel war von Blutflecken gesprenkelt. »Wisst ihr, warum ich euch am Leben lasse?«, brüllte er wie von Sinnen zu den Spaniern hinüber. »Damit ihr allen von Blackbeard
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