Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin
Autoren: Barbara Monajem
Vom Netzwerk:
nach unten gleiten.
Ich habe das schon einmal überstanden, ich werde es auch dieses Mal überleben.
»Ich werde es tun.«
    Als Donnie die Schublade des Nachtschränkchens öffnete, ging Ophelia in die Hocke und setzte zum Sprung an.
    »Zur Hölle damit«, sagte Gideon, der an der Tür stand.
    In der Sekunde, als Donnie eine Pistole aus der Schublade nahm und auf Ophelia richtete, drückte Gideon ab.

[home]
26
    E in Krankenwagen hatte Joanna und ihre Mutter ins Krankenhaus gefahren, während ein Leichenwagen den toten Donnie Donaldson abtransportierte. Die geforderte Verstärkung war gleich zweimal eingetroffen. Einmal in Form von zwei Polizisten – männlich und weiblich – und einmal in Form von Constantine.
    »Gideon hat mich angerufen«, sagte der Rocker mit einem schiefen Grinsen. »Ich dachte, ich könnte vielleicht helfen.«
    Der Chief, der urplötzlich der größte Fan von Gideon und seiner Mordtheorie war, lief auf und ab und studierte ein, was er der Presse sagen würde. Ophelia kümmerte sich um Zelda, bis Vi endlich kam und ihre Tochter erleichtert in die Arme schloss. In einem unbeobachteten Moment schlich sie sich zu den Ahornbäumen, die Gideon eingepflanzt hatte. Sein Wagen stand noch immer neben dem Häcksler. Fragend blickte sie vom Mercedes zu den Bäumen. Als Gretchen aus dem Dickicht kam und neugierig den Kofferraum beschnupperte, wusste sie, was er getan hatte.
    Ophelias knappe Aussage wurde von der Polizistin aufgenommen. Zelda, die sich die ganze Zeit über ein Taschentuch vor den Mund presste, gab noch weniger zu Protokoll als ihre Tante. »War’s das, Gideon?«, fragte ein Kollege der Spurensicherung. »Haben wir jetzt erst mal Ruhe vor neuen Leichen?«
    Zelda, die eng an ihre Mutter gekuschelt auf der Treppe vor dem Trailer saß, befingerte heimlich ihre Fangzähne. Violets Top war, genau wie Ophelias, voll mit Zeldas Blut.
    »Eigentlich ist es nicht normal, dass sie dir das Zahnfleisch so zerfetzen«, murmelte Violet zum wiederholten Mal. »Arme Zelda. Mein armes, armes Baby.«
    »In dieser Situation war es das einzig Richtige«, sagte Ophelia. »Reißzähne oder Tod.«
    Violet schauderte. »Hör auf, mit den Fangzähnen zu spielen, Zelda, oder die Wunden verheilen nie. Deine Spucke kann nicht alles heilen.«
    »Freu dich lieber, dass sie sie nicht gleich einsetzen musste«, sagte Ophelia.
    »Ich bin erleichtert, dass keine von euch beiden dazu gezwungen war. Andere in Fetzen zu reißen, ist einfach nur schrecklich. Nicht, dass ich das je getan hätte, aber ich kann mir vorstellen, dass es …«
    Nein, kannst du nicht.
Ophelia und Constantine tauschten Blicke aus. Constantine zwinkerte ihr zu – und lachte lauthals los.
    Als Gideon sich endlich von seinen Kollegen losriss, führte Ophelia ihn weiter weg, als er es eigentlich für notwendig hielt. Er musste wohl noch eine Menge darüber lernen, was es hieß, mit einem Vampir zusammenzuleben.
    »Ihr könnt jetzt alle nach Hause gehen«, rief er aus der Ferne. »Wir melden uns in den nächsten Tagen bei euch.« An Ophelia gewandt, sagte er: »Unsere Leute haben die Mülltüten auf der Mülldeponie an der Taylor Road gefunden. In ihnen waren die Sachen aus dem Fotoladen. Außerdem sind sie auf die Teppichrolle und Computerzubehör gestoßen. Keine Angst, ich werde alles Nötige veranlassen, dass kein einziges Geheimnis an die Öffentlichkeit dringt. Arts Job ist also nicht in Gefahr, und Andrea und ihre Familie können nach Hause kommen.«
    Ophelia badete in seinem betörenden Duft, der sie umfing, und wartete ab, was wohl als Nächstes kommen würde.
    Er hielt ihr die Schlüssel zu seinem Wagen, seinem Haus, ihrer gemeinsamen Zukunft hin und sagte mit leiser Stimme: »Wenn du in den nächsten Stunden nichts Besseres zu tun hast, schlage ich vor, dass du meinen Wagen nimmst und den Rosengarten meiner Mutter umgräbst – alleine, versteht sich.« Allem Anschein nach missdeutete er ihr Schweigen. »Es sei denn …«, setzte er ein wenig verschüchtert hinzu, »es sei denn, es gibt etwas noch Dringenderes, um das du dich kümmern musst.«
    Ophelia schielte zu Constantine, der es sich auf einem der Plastikstühle gemütlich gemacht hatte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Als sie spürte, dass Constantine es erwiderte, wandte sie den Kopf ab. »Du musst das nicht tun«, flüsterte sie Gideon zu, auch wenn sie es nicht so meinte.
    »Aber tu mir den Gefallen und pflanz keine Stiefmütterchen«, antwortete er.
    * * *
    Im Schein des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher