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Maskerade

Maskerade

Titel: Maskerade
Autoren: Noah Berg
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Noah Berg
     
    Copyright 2013 by Noah Berg
     
    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch jener der Übersetzung, des Nachdrucks und der Vervielfältigung sind vorbehalten. Kein Teil des Werks darf ohne die schriftliche Genehmigung des Verfassers in irgendeiner Form reproduziert oder mit Hilfe elektronischer Geräte verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
     
    Sämtliche Personen dieser Erzählung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Sascha Adomat schließt am Abend die Tür zu seinem kleinen Architekturbüro im 5. Stock ab. Es ist später geworden, als er es geplant hatte. Seine Assistentin Isabel hat sich schon vor zwei Stunden in den Feierabend verabschiedet. Er rüttelt noch kurz an der Tür, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich verschlossen ist und begibt sich dann mit dem gläsernen Fahrstuhl auf den Weg ins Erdgeschoss.
    Eilig durchschreitet er die noble Eingangshalle des neu errichteten Bürokomplexes, hebt im Vorbeigehen kurz die Hand, um sich vom diensthabenden Personal am Empfang zu verabschieden und tritt dann  auf die Straße hinaus. Die Luft die ihn empfängt liegt schwer und stickig über der Stadt. Es ist immer noch heiß. Seit Wochen hat es nicht mehr geregnet und voreilige Medien haben diesen Sommer bereits als Jahrhundertsommer deklariert.
    Sascha  kann es kaum erwarten, aus seinem verschwitzten Hemd heraus zu kommen und sich eine abkühlende Dusche zu gönnen.
    Er blickt kurz nach links und rechts, überquert dann die Straße und steigt in seinen Volvo, der erst in der vergangenen Woche geliefert wurde. Er mag den Geruch des neuen Autos, der ihm sofort in die Nase steigt. Während er sich seinen Weg durch die verstopften Straßen der  Stadt nach Hause erkämpft, kann auch der allabendliche Berufsverkehr seine gute Laune nicht schmälern. Es war ein erfolgreicher Arbeitstag. Mit ein wenig Glück wird er bald einen neuen Auftraggeber haben, der ihm vielversprechend erscheint.
    Außerdem wird er heute Abend Tom sehen. Und das hebt seine Stimmung mindestens genauso wie die Aussicht auf einen neuen Kunden.
    Tom!
    In Gedanken sieht er Tom vor sich, wie dieser mit selbstsicheren Schritten, sich seiner unglaublichen sexuellen Präsenz bewusst und nur mit schwarzen, knapp geschnittenen Pants bekleidet, auf ihn zukommt. Er sieht Toms fein geschnittene Gesichtszüge, die dunklen, oft funkelnden Augen, seine nackte, leicht gebräunte Haut, den flachen, muskulösen Bauch und weiter unten die Stelle, an der die Pants sich deutlich wölben.
    Die kurz aufflackernde Fantasie ist mit einem Mal so real, dass er meint, Tom fast schon schmecken zu können. Er spürt die Erregung die in ihm aufsteigt und die Erektion zwischen seinen Beinen.
    Dann verwischt ein lautes, penetrantes Geräusch, das so gar nicht in den kurzen Tagtraum passen will, augenblicklich alle Bilder und jegliche Erregung ist verschwunden.
    Aufgeschreckt schaut Sascha kurz in den Rückspiegel, sieht wie sein Hintermann wild mit den Armen fuchtelt und schaut dann nach vorn auf die Ampel, die grün zeigt.
    Entschuldigend hält er die Hand vor den Rückspiegel, brummt „Krieg’ dich wieder ein, Mann!“ und fährt an. Dann schweifen seine Gedanken wieder zurück zu Tom. Manchmal, in seltenen, ruhigen Momenten, in denen er es schafft, ehrlich zu sich selbst zu sein, erschreckt es ihn regelrecht, welchen Raum er Tom inzwischen in seinen Gedanken, ja in seinem Leben, zugesteht.
    Im Internet ist er im letzten Jahr über Toms Anzeige gestolpert, in der dieser sich als seriöse Abendbegleitung für wohlhabende Herren jeden Alters anpries. Kurz entschlossen rief er an. Er hatte in diesem Moment gar keine konkreten Erwartungen oder Vorstellungen und war angenehm überrascht, wie unkompliziert das erste Gespräch mit Tom verlief. Kurz darauf kam es zu ihrem ersten Treffen. Tom empfing ihn damals in seiner Wohnung, in einem vornehmen Teil der Stadt und dort empfängt er Sascha noch heute.
    Er erinnert sich noch, dass die durchgestylte Wohnung, mit all ihren Designermöbeln so gar nicht zu einem Mittzwanziger passen wollte. Sie machte einen etwas kühlen, unpersönlichen Eindruck auf Sascha, aber Tom wirkte dafür umso herzlicher. Seine Gelassenheit und seine offenen Gesichtszüge
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