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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin
Autoren: Barbara Monajem
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Vollmonds legten Ophelia und Gideon das, was von Johnny übrig geblieben war, in das Loch, das Ophelia in seinem Rosengarten ausgehoben hatte. »Ich konnte seine Leiche nicht Constantine überlassen«, erklärte Ophelia. »Vielleicht hätte ich das, wenn er in der Stadt gewesen wäre, als es passierte. Aber so …« Sie warf etwas Erde auf die Knochen, ehe sie sich auf der Schaufel aufstützte. »Constantine hätte ihn wahrscheinlich in den Sumpf geschmissen, aber das habe ich nicht übers Herz gebracht.«
    »Die meisten Menschen können nur davon träumen, in einem schönen Garten vergraben zu werden«, entgegnete Gideon. »Johnny hat mehr Respekt bekommen, als er eigentlich verdient hat. Ich bin mir sicher, dass Marissa ihn irgendwann für tot erklären lässt und ein neues Leben beginnt.« Er warf Schaufel um Schaufel in die Grube. »Constantine war bereits mehr als hilfreich.«
    »Er ist seit Urzeiten ein guter Freund, aber ich wollte nicht, dass das hier« – Ophelia hielt die Schaufel in die Höhe – »zu seinem Problem wird. Es ist mein Problem.« Sie seufzte. »Und jetzt auch deins.«
    »Unseres«, korrigierte Gideon sie.
    Als das provisorische Grab zugeschaufelt war, gingen sie zurück auf die Veranda. »So ganz verstehe ich das noch immer nicht. Als Polizist bist du doch verpflichtet, einem Mord nachzugehen. Du kannst doch nicht einfach einen Täter decken, selbst wenn du weißt, dass ich in Notwehr gehandelt habe. Ich weiß das zu schätzen, aber …«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«, fragte Gideon.
    Ophelia lehnte die Schaufel gegen die Terrasse und schüttelte den Kopf. »Selbst wenn es mir nicht darum ginge, deine und meine eigene Haut zu retten, was würde es schon bringen, wenn du ins Gefängnis gingest?«, erklärte er. »Angenommen, du würdest es überleben und Leopard würde mich und den Chief nicht um die Ecke bringen, deine Zeit und dein ganzes Geld gingen dafür drauf, zu beweisen, dass es Notwehr war. Und selbst dann müsstest du vielleicht noch in den Knast. Wie dem auch sei, die einzige Person, der ich leider nicht helfen kann, ist Marissa Parkerson. Aber wenn ich ehrlich bin, lässt mich das ziemlich kalt. Ich gebe immer mein Bestes, allen möglichen Leuten das Leben zu erleichtern und ihre Probleme zu lösen, aber ich sehe nicht ein, die Regeln zu befolgen, wenn ich dadurch alles nur noch schlimmer mache.«
    Ophelia blickte zu Gideon empor und sagte, weil sie nicht anders konnte: »Ich bin ein furchtbar misstrauischer Mensch.«
    »Soll das heißen, dass du mir
immer
noch nicht vertraust?« Gideon klang jedoch nicht, als wäre er sauer. Lachend stellte er seine Schaufel neben ihre und ging zum Zwinger, um die Hunde freizulassen. »Selbst wenn ich nicht so ein vertrauenerweckender Typ wäre, musst du dir keine Sorgen mehr machen. Du hast mich jetzt in der Hand.«
    »Und trotzdem ist das nicht richtig.« Ophelia wusch sich ausgiebig die Hände unter dem Wasserhahn. »Aber ich will immer noch deinen Garten – und ich will dich.«
    »Und nicht zu vergessen meine flinken Finger.« Gideon folgte ihr die Stufen nach oben, setzte sich auf die Bank, die an der Hauswand stand, und zog sie auf seinen Schoß. Sichtlich nervös ließ sie sich gegen ihn fallen. Die nächtliche Brise streichelte sanft ihre Haut, und ein Hund nach dem anderen machte es sich auf der Terrasse gemütlich.
    »Einfach wird das nicht«, sagte Ophelia. »Und auch nicht sicherer.«
    »Ich habe kein Problem damit«, antwortete Gideon. »Und ich sag dir was: Du musst mir nicht vertrauen, aber dafür werde ich dich so ansehen, als ob ich dich verdächtige, wann immer es mir passt.«
    »Das nenne ich einen Deal.« Ophelia lächelte schüchtern, während sie ihre Hand in seine schmiegte und sich an ihn kuschelte.
    Sie saßen noch lange so da und blickten in den verwinkelten Garten, der bald wieder in seinem alten Glanz erstrahlen würde, bis die Sonne wieder aufging und ihre wärmenden Strahlen auf einen neuen Tag und eine glückliche Zukunft warf.

Über Barbara Monajem
    Barbara Monajem hat ihre erste Geschichte in der dritten Klasse über Apfelbaumgnome geschrieben. Seitdem verfolgt sie zielstrebig eine Schriftstellerkarriere und benutzt ihre häufig wechselnden Wohnorte als Inspiration für ihre Romane. Heute lebt sie in Georgia im Süden der USA, und New Orleans diente als Vorbild für die kleine, eigenwillige Stadt Bayou Gavotte, in der ihr erster übersinnlicher Liebesroman VERRÜCKT NACH EINER VAMPIRIN
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