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Verräterische Lippen

Verräterische Lippen

Titel: Verräterische Lippen
Autoren: Carter Brown
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fest und küßte sie
schnell. Meine Zunge drängte sich zwischen ihre halb geöffneten Lippen. Sie
reagierte auf meine Umarmung mit ihrem ganzen Körper, drückte ihren Schenkel
zwischen meine Beine und preßte die Brüste gegen mich.
    Was
ich zuerst nur für das Rauschen des Blutes in meinen Ohren gehalten hatte,
stellte sich als anhaltendes Läuten des Telefons heraus. Ich fluchte
unterdrückt, zog in Erwägung, es einfach läuten zu lassen, und hob dann doch
widerwillig den Hörer ab.
    »Wer
ist da ?« knurrte ich.
    »Hallo,
Randall«, sagte eine schrille, weibliche Stimme. »Ein schöner Leibwächter bist
du! Jetzt bin ich schon seit drei Stunden in diesem Hotel, und du hast es nicht
einmal für nötig gefunden, nachzusehen, ob ich überhaupt noch lebe .«
    »Meine
Spione sitzen überall, Connie«, versicherte ich. »Und sie berichten alle, daß
es dir ausgezeichnet geht .«
    »Das
glaube ich dir nicht. Jedenfalls verlange ich eine persönliche Inspektion .«
    »Wie
ist deine Zimmernummer ?« drängte ich.
    » Dreihundertzwo .«
    »Ich
komme hinüber, sobald es geht. Warte auf mich .« Ich
legte auf.
    Dann
hob ich die Arme, um den realistischsten erotischen Traum weiterzuerleben ,
den ich je geträumt hatte. Aber mein Zimmer war leer.
     
     
     

3
     
    Die
Tür stand offen, im Flur war jedoch niemand zu sehen. Ich kehrte ins Zimmer
zurück und stellte mich an die Bar. Erst nachdem ich mein Glas zum drittenmal nachgefüllt hatte, gelang es mir, das Zittern
meiner Knie zu unterdrücken.
    Das
Telefon läutete erneut. »Hör zu, Connie«, meldete ich mich unwirsch, »wenn du
nicht riskieren willst, von einem Dutzend unrasierter, geifender ,
unmanierlicher Banditen vergewaltigt zu werden, bleib in deinem Zimmer, bis ich
meinen Bourbon getrunken und geduscht habe.«
    »Sie
trinken anscheinend sehr viel«, sagte eine leise, sinnliche Stimme in mein Ohr.
Es war nicht Connie. Es war das Mädchen meiner jäh gestörten Träume.
    »Wohin
sind Sie verschwunden ?« fragte ich gekränkt. »Wir
waren gerade auf dem besten Weg zu wirklich fruchtbaren Verhandlungen .«
    »Falls
es das heißt, was ich annehme«, sagte sie langsam, »bin ich eben deshalb
gegangen. Bei mir kommt zuerst das Geschäft, und das Vergnügen folgt nur, wenn
ich es mir leisten kann .«
    »Soll
das heißen, daß wir künftig nur noch telefonisch verkehren ?« erkundigte ich mit entmutigt.
    »Nein.
Ich werde mich mit Ihnen treffen, wenn Sie das Geld haben. Dann gehen wir
zusammen zu dem Haus, wo Sie Señorita Mendez finden. Ich werde mich heute abend um zehn Uhr bei Ihnen
melden, um zu hören, ob Sie das Geld von der Regierung bekommen. Trinken Sie
bis dahin nicht zu viel, Señor Roberts. Ein standfester Trinker hat manchmal
Schwierigkeiten, ein guter Liebhaber zu sein .«
    Nachdem
sie aufgelegt hatte, duschte ich kalt, zog mich an und kippte vor dem Hinausgehen
den Rest meines letzten Bourbons in den Ausguß .
     
    Connie Caruthers öffnete ihre Zimmertür, als habe sie nur
noch fünf Minuten zu leben und erwarte den Gouverneur persönlich mit einer
Begnadigung.
    »Ein
schöner Beschützer bist du !« klagte sie verzweifelt.
»Jemand wird draußen auf dem Flur ermordet, und ich dachte schon, ich käme als
nächste dran !«
    »Machst
du Witze ?« Ich musterte sie, wie sie da in ihren
knappsitzenden, roten Shorts vor mir stand, und wurde mir bewußt, wie sexy
nackte Beine sein können. Ihr gelber Pulli schmiegte sich eng um ihren schmalen
Oberkörper und modellierte die makellos geformten, kleinen Brüste. »Wer sollte
dich ermorden wollen ?«
    »Diese
Lateinamerikaner sind unberechenbar .« Sie zog mich ins
Zimmer und schloß schnell die Tür.
    In
diesem Punkt mußte ich ihr zwar recht geben, hielt es jedoch nicht für
notwendig, ihr meine persönlichen Erfahrungen mitzuteilen.
    »Worum
geht es denn ?« fragte ich geduldig.
    »Eine
Frau in einem Zimmer am Ende des Flurs hat in der vergangenen halben Stunde wie
am Spieß geschrien. Es war schrecklich .« Sie
schauderte zusammen und drückte sich an mich.
    »Warum
hast du nicht zum Empfang hinuntertelefoniert und darum gebeten, daß jemand
nachsieht ?« fragte ich.
    Sie
sah mich mit einem Blick an, als zweifle sie an meiner Intelligenz. »Das habe
ich natürlich getan«, versetzte sie eisig. »Denn ich hielt das für besser, als
dich um Hilfe zu bitten .«
    »Na,
und ist die junge Dame gerettet worden ?«
    Connie
öffnete den Mund, und ein Schrei ertönte, so schrill und durchdringend, als
habe ihn kein
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