Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verräterische Lippen

Verräterische Lippen

Titel: Verräterische Lippen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
menschliches Wesen ausgestoßen. Erst nachdem ich die
Schockwirkung überwunden hatte, wurde mir klar, daß der Schrei nicht aus
Connies geöffnetem Mund gekommen war. Sie hatte nur im selben Moment etwas
sagen wollen.
    Ich
wandte mich um und riß die Tür auf. Meine ungläubigen Augen sahen einen nackten
weiblichen Körper vorbeiflitzen. Als ich hinaustrat, wurde ich fast von einem
halbnackten Mann überrannt. Er hatte dunkelbraune Haut und ein krauses
Haarbüschel von der Größe eines Dollarstückes auf der Brust. Seine Augen, in
denen ein fanatisches Feuer brannte, schienen von seiner Umwelt nichts zu
bemerken.
    »Du
treulose Tochter einer Negerhure! José wird dir das Fleisch in kleinen Stücken
von deinem geilen Hintern prügeln und es den weißen Männern, die dich
verführen, zum Fraß vorwerfen !«
    »Verstehst
du spanisch ?« fragte ich Connie, die hinter mir stand
und über meine Schulter spähte.
    »Nein«,
erwiderte sie kleinlaut. »Und im Augenblick bedauere ich es nicht .«
    »Meinst
du, sie ist seine Frau ?«
    »Ja,
das ist der Mann, über den ich mich bei der Hotelleitung beschwert habe. Sie
rieten mir, darüber hinwegzuhören. Er sei ein reicher Rancher, der mit einer
schönen, jungen, sehr temperamentvollen Frau verheiratet ist. Trotz solcher
Ausbrüche seien die beiden sehr glücklich miteinander. Nun frage ich dich,
wirken die beiden glücklich ?«
    Der
Mann hatte die Frau am Ende des Flurs eingeholt. Er packte sie mit festen Griff bei den Haaren, schlang sich die langen
Strähnen um die Hand und zerrte sie hinter sich her über den Teppich.
    »Glücklicher,
als es sich ein armer, schwacher, von Frauen tyrannisierter amerikanischer Mann
jemals vorstellen kann«, seufzte ich neiderfüllt und schob sie ins Zimmer zurück.
    Sie
musterte mich ungläubig. »Ist das dein Ernst, Randy ?«
    »Selbstverständlich.
Leider sind wir amerikanischen Männer dazu gebracht worden, eine Frau so zu
behandeln, wie sie glaubt, behandelt werden zu wollen .«
    »Du
bezweifelst, daß eine Frau mit Respekt behandelt werden will ?«
    »Wie
der Empfangschef sagte«, grinste ich. »Auf seine Art liebt er sie bestimmt .«
    »Du
würdest also eine Frau am liebsten auch so verprügeln ?« fragte sie unsicher und wich dabei ein paar Schritte zurück.
    Ich
folgte ihr mit drohender Miene. »Wie kommst du darauf, daß ich es noch nie
getan habe ?« fragte ich düster.
    »Randy !« kreischte sie. »Ich dachte, du seist ein Gentleman, der
weiß, wie man sich Frauen gegenüber benimmt. Dabei bist du auch so ein
Sexualsadist !« Ihre Beine stießen gegen die Bettkante,
so daß sie gezwungen war, stehenzubleiben. Ihre unschuldsvollen, blauen Augen
beobachteten mich mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination.
    »Ich
könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als dir die Kleider vom Leibe zu
reißen, dich an dieses Bett zu binden und dich auszupeitschen, bis du mich
anflehst, mit dir zu schlafen«, erklärte ich wild, um dann mit normaler Stimme
hinzuzufügen: »Aber jetzt habe ich erst mal Hunger. Was hältst du davon, wenn
wir zusammen essen! Das Hotel hier soll einen erstklassigen Nachtklub haben .«
    »Was ?« murmelte sie, noch leicht benommen.
    Ich
schaute auf meine Armbanduhr. »In einer halben Stunde hole ich dich ab .« Ich betrachtete eingehend ihre schlanken Beine. »Du mußt
dich aber noch umziehen. Mit diesen heißen Höschen heizt du sonst die südlichen
Gemüter zu sehr an. Versuch es mit etwas Dezenterem, wie zum Beispiel einem
durchsichtigen Abendkleid mit passendem Slip und BH .«
    »Du
bist verrückt«, stieß sie heiser hervor. »Restlos übergeschnappt. Mit dir verbringe
ich keine Sekunde mehr. Weiß der Himmel, was du mit mir anstellen würdest!«
Ihre blaßrosa Lippen bebten.
    »In
einer halben Stunde«, wiederholte ich streng. »Sonst gehe ich zu dem Kerl am
Ende des Flurs und hole mir Rat, wie ich eine Frau behandeln soll, die nicht
mit mir essen will .«
    »Schon
gut, Randy, schon gut«, beschwichtigte sie mich hastig. »Ich bin pünktlich
fertig .«
    »Nach
dem Essen binde ich dich dann ans Bett«, sagte ich, bevor ich grinsend die Tür
schloß. Ihren besorgten Gesichtsausdruck nahm ich nicht allzu ernst, denn es
bestand zu fünfzig Prozent die Möglichkeit, daß sie besorgt war, ich könnte
nicht zurückkommen. Es ist eine der Robertsschen Lebensregeln, niemals die Neugier einer Frau zu unterschätzen.
    Ich
pfiff vergnügt vor mich hin, als ich in mein Zimmer zurückkehrte und überlegte,
wie Manuel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher