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Verliebt in den Chef?

Verliebt in den Chef?

Titel: Verliebt in den Chef?
Autoren: ROBYN GRADY
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wollen. Die Geschichte schien überzeugend, aber von ihrer ersten Begegnung an misstraute Ella ihrem Halbbruder. Als sich im Laufe der folgenden Wochen Roslyns körperliche und geistige Verfassung zusehends verschlechterte, setzte Scarpini seine Besuche fort, und seine wahren Motive wurden immer offensichtlicher.
    Zufällig hörte Ella ein Gespräch zwischen ihm und ihrer Mutter mit, in dem er ihr erzählte, wie schwierig es für ihn gewesen sei, ohne Vater und Geld aufzuwachsen. Weil Vance Jacob ihm ja keine Entschädigung mehr zahlen könne, schlug Scarpini vor, dass Roslyn ihr Testament ändern und das Vermögen zwischen Ella und ihm aufteilen solle. Scarpini betonte, dass es nur fair sei, nachdem er ohne Vater aufgewachsen und viele Jahre lang finanziell benachteiligt gewesen sei.
    Ella fand sein Verhalten ihrer kranken und verwirrten Mutter gegenüber widerlich. Außerdem gab es keinen Beweis dafür, dass Scarpini tatsächlich war, für wen er sich ausgab. Hätte Ella das Geld übrig gehabt, hätte sie einen Detektiv damit beauftragt, den zwielichtigen Mann zu überprüfen. Nicht lange darauf bekam Ella ein weiteres Mal mit, wie Scarpini versuchte, Roslyn unter Druck zu setzen – und warf ihn kurzerhand raus. Nur einen Tag später starb ihre Mutter, viel früher, als die Ärzte erwartet hatten. Scarpini nahm an der Beerdigung teil und spielte den trauernden Bruder, der seine Schwester unterstützte. Kurz darauf stand er aber wieder vor Ellas Tür und forderte von ihr, das Erbe mit ihm zu teilen. Als Ella ihn daran erinnerte, dass sie gerade erst ihre Mutter verloren hatte, wurde Scarpini richtig wütend, denn er brauchte das Geld dringend, um seine Spielschulden zu bezahlen. Ella schlug ihm daraufhin die Tür vor der Nase zu, und er schrie, dass sie das noch bereuen würde – was sie dann auch tat, denn nur einen Tag darauf erhielt sie Besuch von der Polizei.
    Scarpini hatte sie beschuldigt, Roslyn mit Morphium umgebracht zu haben, um zu verhindern, dass sie das Testament zu Ellas Ungunsten veränderte. Niemals würde Ella die darauffolgende Stunde vergessen – es war furchtbar gewesen, obwohl keine Anklage gegen sie erhoben werden konnte. Einen Tag später wurde das Fenster ihres Hauses eingeschlagen und eine Beileidskarte auf den Kaminsims gelegt. Scarpini rief an und drohte, dass es unangenehm für sie werden würde, wenn sie nicht auf seinen Vorschlag einginge. Er würde sie verfolgen, bis er hätte, was er wollte.
    Vor Angst zitternd rief sie daraufhin die Polizei an, die aber nicht viel gegen Scarpini unternehmen konnte. Der Officer erklärte ihr, dass sie zwar versuchen könne, eine einstweilige Verfügung zu erwirken. Seiner Meinung nach sei es aber besser, einfach abzuwarten, bis Scarpini sich beruhigt habe und wieder verschwinde. Der Beamte riet ihr, umgehend die Polizei zu benachrichtigen, sollte ihr Halbbruder ihr gegenüber handgreiflich werden.
    In jener Nacht machte Ella kein Auge zu. Sie hatte ihre Arbeit aufgegeben, um ihre Mutter pflegen zu können. Von ihren Ersparnissen war kaum etwas übrig, nachdem sie Roslyns Behandlungen davon bezahlt hatte. Das Haus und eine Anlageimmobilie mussten erst verkauft werden, bevor sie an das Vermögen käme, und das würde wenigstens einige Wochen, wenn nicht gar Monate dauern. Als der Morgen dämmerte, hatte Ella zwei Entscheidungen getroffen: Zum einen brauchte sie einen Job, bis sie an das Geld vom Erbe herankam. Zum anderen hatte sie nicht vor, herumzusitzen und darauf zu warten, welchen sadistischen Schachzug Scarpini sich als Nächstes überlegte. Als ihre Entscheidung feststand, mietete sie ein Postfach für ihren Schriftverkehr mit dem Testamentsvollstrecker. Dann färbte sie ihr Haar braun und bewarb sich als Haushälterin bei Tristan Barkley, obwohl sie keine Arbeitszeugnisse hatte. Wenigstens konnte sie kochen, putzen und Wäsche waschen. Als sie den Job an Land gezogen hatte, ließ sie sich in Barkleys Villa nieder und gab weiter nichts von sich selbst preis.
    Seitdem hatte sie von ihrem Peiniger nichts mehr gehört. Sie hoffte, dass die Polizei recht gehabt hatte und Scarpini wieder in das Loch zurückgekrochen war, aus dem er gekommen war. Das Haus und der Besitz ihrer Mutter waren verkauft und hatten über eine Million Dollar gebracht – jetzt war es endlich an der Zeit, durchzuatmen, sich von ihrer Verkleidung zu befreien und ein neues Leben zu beginnen. Und wie dieses neue Leben begann! Mit einer Einladung zum Dinner mit dem durch und
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