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Verliebt in den Chef?

Verliebt in den Chef?

Titel: Verliebt in den Chef?
Autoren: ROBYN GRADY
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„Vielen Dank, aber meine Kochkünste sind nun wirklich nichts Besonderes.“
    Wer behauptete das? Als er nur daran dachte, stieg ihm der Duft ihres Beef Wellington in die Nase. Ganz besonders mochte er es, wie sie bei Tisch die Bratensoße aus der edlen Sauciere verteilte – nur über das Fleisch und nie über das Gemüse. Und sie fragte immer, ob es noch irgendwas gab, was er wünschte, worauf er immer mit Nein geantwortet hatte.
    Er verspürte ein unangenehmes Hungergefühl im Magen, räusperte sich und ärgerte sich darüber, nicht im Flugzeug gegessen zu haben. „Was und wie auch immer Sie es gemacht haben“, sagte er, während er zu seiner Aktentasche ging, die neben ihrer Handtasche auf der Küchenanrichte lag. „Ich habe von unseren Gästen nur Komplimente zu hören bekommen – und die Frage, ob sie wiederkommen dürfen.“
    Als er den Aktenkoffer öffnete, sah er aus dem Augenwinkel, wie Ella aufsprang. „Sie haben jemand Besonderen zum Dinner eingeladen, richtig?“, vermutete sie.
    Er blätterte in einigen Bebauungsplänen, die er an diesem Nachmittag noch durchgehen musste. „Ich werde mich schon irgendwie davor drücken können.“ Blieb ihm etwas anderes übrig? Ella wollte offensichtlich sofort mit ihrem neuen Leben beginnen – raus aus den alten Sachen, rein in was Neues, Hübsches. Wenn er niemanden auftrieb, der Rippchen in Honig-Whiskey-Soße machte so wie sie, dann würde Tristan eben versuchen müssen, ohne sie zu überleben. Allerdings hegte er die Befürchtung, dass dem Bürgermeister zu Ohren gekommen war, wie Stadtrat Stevens Ellas Karamellapfelkuchen über den grünen Klee gelobt hatte. Rufus hatte bekanntermaßen eine Schwäche für süße Sachen.
    So oder so, der Bürgermeister hatte sich selbst eingeladen, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Auf der einen Seite würde er sich von Ellas Kochkünsten überzeugen wollen und auf der anderen Seite Probleme ansprechen, die mit der Nutzungsänderung einiger Grundstücke im Zusammenhang standen. Es ging hierbei um einige Flächen, die Tristan gekauft hatte, um ein großes Projekt zu verwirklichen. Keineswegs freute Tristan sich auf ein anderes Thema, das Rufus mit aller Sicherheit ansprechen würde und bei dem es um eine wunderschöne, aber verlogene junge Frau ging – die Tochter des Bürgermeisters …
    Als Ellas Stimme hinter seinem Rücken erklang, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Für wann ist das Dinner denn geplant?“
    „Wirklich, Ella, Sie …“
    „Sagen Sie schon“, drängte sie ihn.
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „In drei Wochen. Aber ich komme klar.“ „Wenn Sie wollen, kann ich etwas länger bleiben.“ Er nahm die Brille ab, drehte sich zu ihr um und lächelte. Sie war wirklich durch und durch loyal. „Ich kann Sie nicht darum bitten, das für mich zu tun.“
    „Eine Woche länger wird mich nicht umbringen.“ Kaum hatte sie das gesagt, zuckte sie verlegen zusammen. „Ich wollte eigentlich sagen, dass ich natürlich bleibe, wenn ein einziges Geschäftsessen über den Erfolg Ihres Projekts entscheidet.“
    „Das weiß ich wirklich zu schätzen, Ella. Aber wie köstlich Ihr Essen auch ist, es wird sicher nicht über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.“
    Sie zog eine Augenbraue hoch. „Aber schaden kann es auch nicht, oder?“
    „Nein, schaden tut es auf keinen Fall“, stimmte er zu, während er seine Aktentasche schloss.
    „Dann ist es abgemacht“, sagte sie zufrieden.
    Tristan staunte nicht schlecht. In der Vergangenheit hatte Ella so gut wie nie ihre Meinung durchgesetzt. Und jetzt tat sie es auch nur in seinem Interesse. Es war wirklich ein Jammer, dass er sie nicht dazu bewegen konnte, für immer bei ihm zu bleiben. Doch wieso sollte eine junge und attraktive Frau weiterhin Hausmädchen sein, wenn sie über genügend Geld verfügte, um nicht mehr arbeiten zu müssen? Er konnte schon dankbar sein, dass sie überhaupt noch eine Woche länger als geplant bei ihm blieb. Schwungvoll hob er den Koffer vom Küchentresen. „In Ordnung, ich nehme Ihr Angebot an, aber ich schulde Ihnen was dafür.“
    Sie machte sich daran, den Inhalt ihrer Handtasche aufzusammeln. „Sie haben schon mehr als genug getan“, sagte sie abwehrend.
    „Was? Indem ich Ihnen erlaubt habe, für mich zu kochen, sauber zu machen und meine Wäsche zu waschen?“
    „Ich durfte hierbleiben, als ich es am meisten gebraucht habe.“ Sie zögerte für einen kleinen Moment, bevor sie ihr Portemonnaie in der
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