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Radioactive -Die Verstossenen

Radioactive -Die Verstossenen

Titel: Radioactive -Die Verstossenen
Autoren: Maya Shepherd
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Die ersten Atomwaffen fanden im August 1945 ihren Einsatz. Sie setzten so viel Energie frei, dass die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki fast vollständig zerstört und hunderttausende Menschen getötet wurden. Bereits die ersten Kernwaffen hatten eine Explosionsenergie, die mehr als zehntausend Tonnen gewöhnlichen Sprengstoffs entsprach. Doch die Entwicklung schreitet täglich voran. Die Hiroshima-Bombe hatte eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen TNT, hingegen hatte 1961 die sowjetische Zar-Bombe, die bei einem atmosphärischen Kernwaffentest gezündet wurde , bereits eine Sprengkraft von 57.000 Kilotonnen TNT. Die Welle der Verwüstung, die so eine Bombe anrichten könnte, ist kaum vorstellbar. Trotzdem entwickelt sich die Technik stetig.
    Viele Länder treiben die nukleare Rüstungsindustrie immer weiter voran. Die USA sind hierbei Spitzenreiter. Sie befinden sich im Besitz von über 11.000 Atombomben, dicht gefolgt von Russland mit 10.000 Kernwaffen. Aber auch China, Frankreich, Großbritannien, Nord-Korea, Indien, Pakistan und Israel sind offiziell im Besitz atomarer Waffen. Der Iran bestätigte bisher nicht den Besitz solcher Bomben, doch gibt es Messungen, die Anderes belegen. Während das Regierungsgebiet des Iran immer kleiner wird, steigert sich die militärische Stärke der Atommacht Israel immer mehr. Dieser Zustand könnte dazu führen, dass der Iran seine einzige Chance, sich zu verteidigen, in einem nuklearen Angriff sieht. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad beginnt jede seiner Reden mit dem Ruf „Tod Israel!“. Selbst Friedensnobelpreisträger Barack Obama zeigt sich auf die Äußerungen des Irans immer kriegerischer: „Amerika ist fest entschlossen zu verhindern, dass der Iran an atomare Waffen gelangt. Ich werde keine Möglichkeit ausschließen, um dieses Ziel zu erreichen.“ Die Botschaft ist deutlich.
    Was die USA dabei jedoch nicht bedenken, ist: Die Auswirkungen einer Atombombe begrenzen sich nicht nur auf ein einzelnes Land, sondern reichen viel weiter. Die iranische Rakete würde zwar Erzfeind Israel treffen, aber auch Länder wie Ägypten, Indien, die Türkei und Russland wären betroffen. Denn: Ein Krieg zwischen zwei Atommächten geht die ganze Welt etwas an, keiner ist von den Schäden ausgeschlossen. Es ist ein Krieg gegen die Menschheit.

    Die Auswirkungen einer Atombombe sind in vier Zonen zu gliedern:

    Zone 1 – Vernichtung allen Lebens

    Zone 2 – 50 % der Menschen sind sofort tot, nur wenige Bauten sind unzerstört. In den ersten Stunden leiden die Überlebenden an Übelkeit. Nach einer Woche kommt es zu Entzündungen und Blutungen, die schließlich zum Tod führen können.

    Zone 3 – 25 % der Menschen sind sofort tot. Nach drei Wochen kommt es durch die Qualen von Blutungen, Übelkeit, Haarausfall und hohem Fieber schließlich zum Tod, dem nur 50 % der Überlebenden entgehen.

    Zone 4 – 35 % Schwerverletzte. Zahlreiche Gebäude sind beschädigt. Wenn es in den ersten drei Monaten zu keiner Infektion kommt, ist ein Überleben wahrscheinlich.

    Spätfolgen: verseuchter Boden, Krebserkrankungen, Missgeburten...

    Die Reichweite dieser Zonen ist abhängig von der atomaren Sprengenergie der Nuklearwaffen, die von Jahr zu Jahr stärker werden.
    Bereits die Energie aller heutigen Atombomben weltweit würde nicht nur ausreichen, um die ganze Menschheit oder sogar die komplette Erde auszulöschen, sondern um noch vier bis fünf weitere Planeten zu zerstören…

Meine korrekte Bezeichnung lautet E518. Ich bin eine Überlebende der fünften Generation.

    Exakt um 07:00 Uhr öffne ich die Augen und blicke zu den grauen Leuchtplatten an der Decke. Noch sind sie gedämmt, während sie im Verlauf des Tages immer heller werden, bis sie sich abends automatisch abdunkeln und schließlich um 22:00 Uhr ganz erlöschen. Genau neun Stunden sind die optimal berechnete Schlafzeit für den Körper einer Heranwachsenden.
    Ich setze mich auf und schlage die weiße Bettdecke zurück, schwinge meine Beine über den Bettrand, sodass meine Füße in der Luft baumeln, und beginne, meine Arme und meinen Rücken zu strecken. Während des Schlafs wird die Muskulatur nicht beansprucht und ist deshalb morgens verkürzt und schlecht durchblutet. Sie verträgt in diesem Zustand keine Belastung. Durch das Dehnen und Strecken wird sie wieder mobilisiert. Gerade heute ist es wichtig, dass ich in Topform bin. Ich kann mir nicht ausgerechnet heute einen Leistungseinbruch in meiner Statistik leisten.
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