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Verliebt in den Chef?

Verliebt in den Chef?

Titel: Verliebt in den Chef?
Autoren: ROBYN GRADY
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Haushälterin, die er jemals gehabt hatte – gründlich, selbstständig, unauffällig. Zumindest war sie das bis heute gewesen, und er hatte nicht vor, sie kampflos gehen zu lassen. Besonders jetzt nicht, da er wichtigen Besuch erwartete. Der kürzlich gewählte Bürgermeister einer benachbarten Kleinstadt hatte sich in drei Wochen zum Dinner bei Tristan angekündigt. Tristan wollte unbedingt einen guten Eindruck machen, denn davon hing der günstige Ausgang eines Geschäfts ab, in das er viel Zeit und Geld investiert hatte. Sein Verhältnis zu Bürgermeister Rufus war leider nicht immer das beste gewesen. Vielleicht würden auch Ellas ausgezeichnete Kochkünste nicht viel daran ändern, aber Tristan wollte jede Unterstützung, die er bekommen konnte.
    „Es geht nicht um Geld“, antwortete Ella gelassen.
    Plötzlich beschlich Tristan ein bestimmter Verdacht. Natürlich! Er rieb sich die Schläfe und versuchte, weniger streng zu klingen. „Also, wissen Sie, wenn Sie den Vorfall meinen, bevor ich gefahren bin …“
    Sie errötete tiefer und schüttelte heftig den Kopf, wobei sich ihre Brust hob und senkte, und machte eine abwehrende Geste. „Nein, das ist nicht der Grund für meine Kündigung.“ Während sie das sagte ging sie weiter in Richtung Haus.
    Tristan erlangte seine Selbstbeherrschung wieder und atmete erleichtert aus. Obwohl sie es bestritt, wusste er jetzt, warum sie kündigen wollte. Die Sache würde sich leicht wieder in Ordnung bringen lassen.
    „Ich gebe zu, dass es sehr peinlich war“, sagte er, während er versuchte, mit ihr Schritt zu halten. „Aber es gibt keinen Grund, sich für irgendwas zu schämen oder etwas Überstürztes zu tun.“ Er erinnerte sich sehr gut an den besagten Morgen. „Sie haben gedacht, dass ich schon auf dem Weg nach Melbourne war. Es muss ein Schock für Sie gewesen sein, mich so plötzlich unbekleidet zu sehen.“
    Mit gesenktem Kopf hielt sie weiter auf das Haus zu.
    An jenem Morgen hatte er nackt in seinem Schlafzimmer gestanden, als Ella in den Raum gekommen war. Überrascht hatte sie nach Atem gerungen und ihn mit weit aufgerissenen Augen angestarrt. Als Tristan allerdings einen Schritt auf sie zugemacht hatte, um sie zu beruhigen, war sie auch schon wie ein verschrecktes Reh die Treppen hinuntergerannt. Nachdem er sich angezogen hatte, hatte er mit ihr darüber reden wollen, aber Ella war bereits aus dem Haus gegangen. Danach war er gleich für eine Woche verreist, und sie hatten nicht darüber gesprochen … bis jetzt.
    Da sie zusammen in einem Haus lebten, konnte es schon mal zu vertrackten Begegnungen kommen: Sie überraschte ihn nackt im Schlafzimmer, er sah sie in einem aufreizend sexy Badeanzug im Pool schwimmen … Tristan fiel wieder ein, was er ursprünglich hatte wissen wollen. „Ihre Kündigung ist aber keine Erklärung dafür, was mit Ihrer Handtasche passiert ist.“ Die so achtlos ausgeschüttet worden war, als ob irgendein Verbrecher eilig etwas darin gesucht hätte, fügte er im Stillen hinzu.
    Sie ging langsamer weiter und wickelte sich das Handtuch fester um. „Ich bekomme endlich das Erbe meiner Mutter ausgezahlt.“ Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu. „Es ist zwar nichts, verglichen mit Ihrem Reichtum, aber es reicht, um sorgenfrei zu leben. Der Testamentsvollstrecker hatte gestern Abend vergeblich versucht, den Betrag auf mein Konto zu überweisen. Deswegen hat er angerufen, um mich nach meiner Bankleitzahl zu fragen, aber ich habe das Buch nicht finden können, das ich normalerweise in meiner Tasche habe.“ Sie presste die Lippen aufeinander. „Da habe ich wohl die Nerven verloren und alles auf den Tisch geschüttet.“
    Normalerweise war Ella so gelassen und souverän wie Tristan, aber jetzt, nachdem er selbst übertrieben reagiert hatte, konnte er ihr Verhalten verstehen. „Aber was ist mit Ihrem Kleid? Und mit den Schuhen?“, hakte er nach.
    Sie verzog kurz das Gesicht. „Als mein Anwalt mir sagte, dass am Montag das Geld auf meinem Konto ist, konnte ich nicht anders und musste die Schuhe auf der Stelle loswerden.“ Während sie langsam weitergingen, sah sie auf ihre nackten Füße. „Es tut mir leid. Ich habe nicht darauf geachtet, wo sie gelandet sind.“
    Tristan steckte die Hände in die Hosentaschen. Ella hatte also geerbt. Es war zwar seltsam, aber irgendwie hatte er sich nie vorstellen können, dass sie Eltern hatte. Sie war ihm immer wie ein unbeschriebenes Blatt vorgekommen – er fragte sie nicht nach ihren
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