Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in den Chef?

Verliebt in den Chef?

Titel: Verliebt in den Chef?
Autoren: ROBYN GRADY
Vom Netzwerk:
Angelegenheiten und sie ihn nicht seinen. Obwohl zurzeit auch nicht wirklich viel in seinem Privatleben los war.
    Er ging zur Seite, um sie durch die immer noch offen stehende Tür in die Küche zu lassen. „Mein Beileid wegen Ihrer Mutter“, sagte er.
    Sie warf ihm einen Blick zu, aus dem er nicht schlau wurde. „Sie ist schon vor acht Monaten gestorben, bevor ich bei Ihnen angefangen habe.“
    Als sie durch die Küche ging, wurde ihm bewusst, wie wenig er über das Leben seiner Haushälterin wusste. Sie hatte einfach mit der Begründung an seiner Tür gestanden, dass sie von der Stellenausschreibung gehört habe. Sie hatte keinerlei Referenzen, und obwohl er normalerweise darauf bestand, hatte er sie eingestellt. Irgendwie hatte er gleich das Gefühl gehabt, dass sie die Richtige für die Position war. Es passte einfach alles: ihr zurückhaltendes Auftreten, ihr unauffälliges Äußeres, die Art, wie sie ruhig und ohne Umschweife seine Fragen beantwortet hatte.
    Normalerweise überdachte er jede seiner Entscheidungen gründlich, denn er hasste es, Fehler zu machen. Seine Brüder hatten ihn schon in seiner Kindheit Superhirn genannt und wegen seiner Pingeligkeit aufgezogen. Das schien jetzt eine Ewigkeit her zu sein, und obwohl Josh ihn schon seit Längerem nicht mehr besucht hatte, hielten die Brüder Kontakt zueinander. Allerdings hatte Tristan schon jahrelang nicht mehr mit seinem älteren Bruder Cade gesprochen, und wenn es nach Tristan ging, blieb es auch dabei.
    Ella hatte in der Zwischenzeit auf dem Stuhl am Fenster Platz genommen und zuckte vor Schmerzen leicht zusammen.
    Tristan folgte ihr. „Soll ich mir das mal ansehen?“, fragte er mit einem Blick auf ihren Knöchel. Er hatte in seiner Jugendzeit als Rettungsschwimmer gearbeitet und kannte sich in Erster Hilfe aus.
    Widerstrebend nickte sie, und er ging vor ihr in die Hocke.
    „Es ist schon wieder abgeschwollen“, erzählte sie ihm, während er vorsichtig ihren wundervollen Fuß hin und her bewegte. „Es ist nicht schlimm.“
    „Waren Sie damit beim Arzt?“, erkundigte er sich.
    „Nein, nicht nötig. Ich hatte das schon einmal während meiner Schulzeit, als ich noch Querfeldeinlauf gemacht habe. Ich trage eine Bandage und versuche, das Gelenk nicht zu überlasten, aber ich kann mit dem Laufen einfach nicht aufhören. Es ist so befreiend.“
    Noch nie zuvor hatte sie so viel von sich preisgegeben. Warum tat sie es jetzt? Weil sie vorhatte, ihn zu verlassen? Weil sie plötzlich frei und das triste, lange Kleid los war, das ihre wunderschönen Beine bedeckt hatte? Beine, die sich bestimmt genauso wundervoll anfühlten, wie sie aussahen … Bevor sich seine Finger verselbstständigen konnten, setzte Tristan ihren Fuß zurück auf den Boden und stand auf. Reiß dich zusammen, Superhirn, ermahnte er sich selbst im Stillen. Das war nicht der richtige Zeitpunkt für ein weiteres Missgeschick, auch wenn ihre plötzliche Verwandlung ein gewaltiger Schock für ihn war … wie übrigens auch ihre Kündigung. Wohin würde sie wohl in zwei Wochen gehen?
    „Haben Sie schon eine Wohnung für Ihre Zeit danach?“, erkundigte er sich.
    „Ich möchte mir was in einer annehmbaren Gegend kaufen. Bis dahin wohne ich eben irgendwo zur Miete“, sagte sie und sah zu ihm mit funkelnd blauen Augen auf.
    Er nickte und gab sich nach außen gelassen, aber in Wahrheit tat es ihm weh, wenn er daran dachte, dass Ella bald nicht mehr da sein würde, wenn er nach Hause kam. Ihre Vorgängerin war trotz erstklassiger Referenzen nicht annähernd so gut gewesen und hatte sich hauptsächlich durch versengte Hemden und zweitklassige Mahlzeiten ausgezeichnet. So hatte er sie schließlich entlassen und in Ellas Fall weniger Wert auf Zeugnisse gelegt. Und siehe da – sobald sie begonnen hatte, sich um seinen Haushalt zu kümmern, war alles so, wie es sein sollte. Sie wusste genau, wie viel Eis sein Scotch vor dem Abendessen haben musste. Seine Bettdecken waren stets gut ausgelüftet und dufteten nach Lavendel. Nicht zuletzt konnte er ihr vollständig vertrauen und brauchte keine Angst zu haben, dass irgendein wertvoller Einrichtungsgegenstand spurlos verschwand. Verdammt.
    Er rieb sich den Nacken. „Zwei Wochen, richtig?“
    Gequält lächelte sie. „Es wird Ihnen sicher keine Probleme bereiten, jemanden zu finden, der in diesem wunderschönen Haus für ein so gutes Gehalt arbeitet.“
    „Ich werde niemanden finden, der so gut kocht wie Sie.“
    Sie sah ihn amüsiert an.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher