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Verliebt in den Chef?

Verliebt in den Chef?

Titel: Verliebt in den Chef?
Autoren: ROBYN GRADY
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Handtasche verstaute, und Tristan sah, dass ihr Gesichtsausdruck plötzlich verschlossen wirkte. Ihre Vergangenheit ging ihn nun wirklich nichts an, erst recht wo sie jetzt gekündigt hatte. Trotzdem war er fasziniert von ihr wie nie zuvor. Was würde es schon schaden, ihr ein wenig näherzukommen, bevor sie wegging? Vielleicht würde er sogar eine Antwort auf seine Frage finden, wie aus dem hässlichen Entlein so ein wunderschöner Schwan werden konnte.
    Er legte den Kopf schief. „Ich bestehe darauf, mich bei Ihnen zu revanchieren. Was würden Sie davon halten, wenn ausnahmsweise ich mich mal um das Abendessen kümmere?“
    Sie sah ihn beinahe verschmitzt an, als sie abschließend die Haarbürste zurück in die Tasche gleiten ließ. „Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie kochen können.“
    „Das kann ich auch nicht, aber ich kenne ein paar ausgezeichnete Köche.“
    Sie versteifte sich plötzlich und brauchte einen Moment, bevor sie ihre Stimme wiederfand. „Sie wollen mich zum Essen ausführen? Aber ich bin doch Ihre Haushälterin .“
    „Nur noch für drei Wochen.“ Er wollte nicht, dass sie auf falsche Gedanken kam. „Sehen Sie es einfach als kleines Dankeschön für Ihre bisherige Arbeit … und dafür, dass Sie noch um eine Woche verlängert haben.“
    Es war kein Date, wirklich nicht. Er hatte schon eine ganze Weile keine richtige Verabredung mehr gehabt. Die Frauen in seinen Kreisen waren entweder unerträglich albern, selbstherrlich oder – wie Bindy Rufus – durch und durch hinterhältig. Es waren einfach zu viele von ihnen gewesen, die er eingeladen hatte, um herauszufinden, ob die Chemie zwischen ihnen stimmte. Schließlich war er zweiunddreißig – Zeit, sich endlich eine Frau zu suchen und eine Familie zu gründen. Aber mit jedem Geburtstag, der verstrich, und jeder enttäuschenden Verabredung wurde ihm klarer, dass er eher den altmodischen Typ Frau bevorzugte.
    Ella brühte einen starken Kaffee, wie Tristan ihn am liebsten mochte. Während sie den Kopf nach unten neigte und ihr feuchtes Haar sich hinter ihren Ohren zu kringeln begann, beantwortete sie seine Fragen. „Es wäre wohl nicht … angemessen, wenn ich mit Ihnen essen gehe.“
    „Tja, dann werden Sie Ihre Meinung wohl ändern müssen“, erwiderte Tristan, denn wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann brachte ihn nichts und niemand davon ab. Er versuchte ein wenig freundlicher zu klingen. „Sie wissen doch: Es ist immer richtig, sich zu erholen und ein wenig Spaß zu haben.“
    Sie überlegte einen Augenblick, bevor sie ihn lächelnd ansah. „Ja, vermutlich haben Sie recht.“
    Tristan fühlte beim Anblick ihres unschuldigen Lächelns Hitze in sich aufsteigen. „Dann sagen wir morgen Abend“, beschloss er und machte sich hastig aus dem Staub. Auf halbem Weg zu seinem Arbeitszimmer schlug er sich mit der Hand vor die Stirn. Wo war er heute bloß mit seinen Gedanken?
    „Ach ja, Ella, ist mein Smoking schon aus der Reinigung zurück? Ich muss heute Abend zu einer Veranstaltung.“
    „Er hängt in Ihrem Kleiderschrank, Mr. Barkley.“ Sie wurde plötzlich blass, und es kam ihm vor, als könnte er in ihr wie in einem offenen Buch lesen. Mit Sicherheit dachte sie an den Schrank, vor dem sie ihn vergangene Woche splitterfasernackt gesehen hatte.
    Doch das lag jetzt alles hinter ihnen, und bevor er endgültig in sein Büro verschwand, erhaschte er noch einen letzten Blick auf ihre unglaublich schönen Beine.
    Zumindest dachte Tristan, dass alles hinter ihnen lag.

2. KAPITEL
    Als Ella ihren neuen Lipgloss aufgetragen hatte, betrachtete sie sich im Schlafzimmerspiegel und seufzte. Das Leben war schon manchmal schwer. Es war nun acht Monate her, dass ihre Mutter Roslyn ihren langen Kampf gegen den Krebs letzten Endes doch nicht gewonnen hatte. Noch am Tag der Beerdigung war Ella von einem Mann besucht worden, den sie bis zum Ende ihrer Tage verfluchen und hoffentlich niemals mehr wiedersehen würde.
    Einige Wochen vor dem Tod ihrer Mutter war Drago Scarpini in Ellas Leben getreten. Er hatte behauptet, der uneheliche Sohn von Ellas Vater Vance und somit ihr Halbbruder zu sein. Scarpinis Mutter sei Italienerin gewesen, die vor vielen Jahren nach Westaustralien ausgewandert und erst kürzlich gestorben wäre. Auf ihrem Sterbebett habe sie ihrem Sohn den Namen seines Vaters verraten. Scarpini fand heraus, dass sein Vater zwar schon lange tot war, trotzdem habe er auf der Suche nach weiteren Geschwistern dessen Witwe aufsuchen
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