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Verliebt in den Chef?

Verliebt in den Chef?

Titel: Verliebt in den Chef?
Autoren: ROBYN GRADY
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Sie saßen an einem wunderbaren Fensterplatz, von dem aus sie den bezaubernden Anblick des beleuchteten Hafens bei Nacht genießen konnten. Hier waren sie abgeschirmt von den anderen Gästen und konnten trotzdem den Gitarristen hören, der sanfte Balladen anstimmte.
    Als der Kellner gegangen war, studierte Ella die angebotenen Speisen – nirgendwo war ein Preis zu sehen. Sie konnte sich vermutlich noch nicht einmal vorstellen, wie teuer ein Dinner hier sein musste.
    „Sie kommen wohl öfter hierher?“, erkundigte sie sich, als ein Kellner Tristan im Vorbeigehen zunickte und dieser den Gruß erwiderte.
    Er sah auf die Karte. „Oft genug.“
    Sie würde jetzt nicht fragen, mit wem er hierherkam. Vermutlich jedes Mal mit einer anderen Frau. Er sprach niemals über seine Verabredungen, und sie wusste nur, was sie gelegentlich in den Magazinen zu sehen bekam. Tristan Barkley war ein brillanter, geheimnisvoller Mann, der früher oder später sein Herz verlieren würde. Sie konnte sich allerdings nicht vorstellen, dass er jemals mit nur einer Frau zufrieden sein würde. Ein Blick in seine dunklen, vor Begierde glühenden Augen verriet ihr, dass er im Schlafzimmer unersättlich sein musste. Ihr Herz begann zu rasen, als vor ihrem inneren Auge das Bild von glänzenden nackten Körpern aufblitzte, die ineinander verschlungen auf seinem Bett lagen. Schnell griff sie nach dem Wasserglas und nahm einen großen Schluck. Ihr war klar, dass dieser Abend wie eine süße Qual für sie werden würde.
    Sie wählten das Hauptgericht – erlesenes Steak für ihn, Meeresfrüchte für sie –, und als das Essen serviert wurde, sprachen sie bereits angeregt über Musik, Politik und Bücher. Es hatte ihn überrascht zu erfahren, dass sie ebenfalls Kriminalromane liebte. Als er ihnen zum zweiten Mal Wein nachschenkte, stellte sie erleichtert fest, dass sich ihre Nerven nahezu beruhigt hatten. Beinahe hatte sie vergessen, dass dieser umwerfend attraktive Mann, der ihr gegenübersaß, ihr Chef war.
    „Wie ist Ihr Steak?“, fragte sie interessiert, denn es duftete köstlich und schien perfekt zubereitet zu sein.
    Er tupfte seine Mundwinkel mit der Serviette ab. „Fast so gut wie Ihr Filet Mignon“, entgegnete er, und sie lachte, wobei sie sicher nicht sehr überzeugt aussah. „Es stimmt“, fügte er hinzu und führte das Weinglas an seine Lippen. „Es muss doch schön für Sie sein, dass Sie heute keinen Abwasch nach dem Essen haben.“
    „Oh, das ist wirklich keine Arbeit mit der Spülmaschine.“
    „Hat Ihnen Ihre Mutter beigebracht, so zu kochen?“
    „Um ehrlich zu sein – sie hatte es nicht so mit dem Kochen. Das war der Grund, warum ich es gelernt habe.“ Sie lächelte schwach. Als ihre Mutter vor achtzehn Jahren diesen Unfall gehabt hatte, musste sich ja jemand um diese Sachen kümmern.
    „Ihr Vater hat Ihnen das sicher hoch angerechnet.“
    Sie senkte bekümmert den Blick und sah in die flackernde Kerzenflamme vor sich auf dem Tisch. „Er ist an einem Herzinfarkt gestorben, als ich zehn war. Herzschwäche liegt bei uns in der Familie.“
    Langsam setzte Tristan das Glas auf dem Tisch ab. „Das tut mir leid wegen Ihres Vaters.“
    „Mir auch. Er ist ein bemerkenswerter Mann gewesen. Er hat mir beigebracht, wie man mit einer Strickliesel Freundschaftsbändchen bastelt.“ Sie lächelte wehmütig bei der Erinnerung und zuckte verlegen mit den Schultern. „Das klingt irgendwie nicht wirklich spannend, fürchte ich.“
    Er suchte ihren Blick. „Es klingt so, als hätten Sie ihn sehr lieb gehabt. Was hat er denn beruflich gemacht?“
    „Er ist Pferdetrainer gewesen, und wir hatten ein paar Stallungen. Jeden Morgen ist er vor Sonnenaufgang aufgestanden, auch sonntags. Sein einziges Laster war das Wetten – es ging aber nie um viel Geld, immer nur um ein paar Dollar in der Woche.“ Vielleicht hatte Scarpini ja diese Spielleidenschaft geerbt. Ella verstärkte den Griff um ihr Essbesteck. Auf gar keinen Fall wollte sie sich durch die Erinnerung an diesen Mann den Abend verderben lassen.
    „Ich habe nie verstanden, warum manche Menschen spielen müssen“, sagte Tristan. „Wenn sie gründlich darüber nachdenken würden, wäre ihnen klar, dass sie nur dabei verlieren.“
    „Ich glaube, es geht mehr um das Gefühl , das sie haben, wenn sie gewinnen – das ist wie ein Rausch“, meinte Ella und lächelte ironisch.
    „Wie eine Droge?“
    Sie nickte.
    „Spielen Sie?“
    Entschieden schüttelte sie den Kopf. „Nein,
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