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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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quantifizieren … Sehr stark, wenn Sie mich fragen, aber sicher bin ich mir nicht.«
    Miller gab keine Antwort.
    »Wissen Sie, warum es so heißt?«, fragte Alexander.
    »Was?«
    »Atropin … der Name.«
    »Nein«, sagte Miller, »keine Ahnung.«
    »Es ist nach Atropos benannt, eine der drei Parzen aus der griechischen Mythologie. Atropos war die Schicksalsgöttin, sie bestimmte, wer auf welche Art zu Tode kam.«

    Miller schloss die Augen. Er hörte sich selbst atmen.
    »Man sieht sich«, sagte Alexander. »Dachte mir nur, Sie würden gern schnell Bescheid wissen - wegen Robey, meine ich. Deshalb mein Anruf.«
    »Danke, Tom, ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    Die Verbindung wurde beendet.
    Miller legte den Hörer auf.
     
    Später Mittwochnachmittag. Im Besprechungsraum des Zweiten Washingtoner Polizeireviers. Lassiter war anwesend, außerdem die Stellvertretende Bezirksstaatsanwältin Cohen. Miller und Al Roth hatten sich erst eine knappe halbe Stunde vor Beginn des Meetings wiedergesehen. Sie redeten nicht viel. Es gab nicht viel zu sagen. Miller erkundigte sich nach Amanda und den Kindern. Denen gehe es gut. Die seien froh gewesen, dass er mal eine Weile zu Hause sein konnte.
    »John Robey hat es nie gegeben«, stellte Lassiter mit tonloser Stimme fest.
    Miller schaute erst Nanci Cohen, dann Roth an.
    Lassiter zuckte mit den Schultern, versuchte zu lächeln. »Ich meine, natürlich hat es ihn gegeben … Er war eine reale Person …« Dann unterbrach er sich, schaute zu Nanci Cohen hinüber.
    »Aber das ist die offizielle Linie«, fuhr Cohen fort. »Er hat fleißig Post verschickt - Dokumente an nahezu die gesamte Regierung. Er hat Kongressabgeordnete, Senatoren, Zeitungsredaktionen mit Unterlagen überhäuft …« Cohen machte eine Pause, schaute zu Lassiter hinüber. »Und den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten …«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Miller. »Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat der Presse jegliche Berichterstattung über die Angelegenheit untersagt.«
    Cohen gab keine Antwort.

    »Es wird eine Untersuchung im Kongress geben …«, setzte Lassiter an.
    Miller fiel ihm ins Wort. »Schon gut … Sie müssen mir nichts erklären.«
    Lassiter und Cohen schwiegen nun beide.
    »Ich möchte mir eine Woche freinehmen«, sagte Miller. »Wenn’s recht ist, hätte ich gern eine Woche Urlaub.«
    Lassiter nickte. »Na klar, gerne … Nehmen Sie eine Woche frei, von mir aus auch zwei.«
    Miller erhob sich.
    Nanci Cohen tat es ihm nach. »Je größer die Lüge …«
    Miller grinste: »Desto mehr Leute kaufen sie.«
    »Und was wollen Sie jetzt unternehmen?«, fragte sie.
    »In welcher Sache? Diesem Fall?« Miller schüttelte den Kopf. »Nichts … Ich unternehme nichts weiter. Ich denke, man sollte dieser Sache nicht noch mehr Menschenleben opfern.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung«, antwortete sie. Sie fasste Miller am Arm. »Sie passen auf sich auf, ja?«
    »Werde mir Mühe geben«, sagte er. Er drehte sich um, öffnete die Tür und trat hinaus auf den Korridor.

60
    »So gut oder schlecht wie jeder, der ihn gekannt hat«, sagte Miller.
    Sarah Bishop schüttelte nachdenklich den Kopf. »Das ist wirklich zu traurig«, sagte sie leise. Sie saßen am selben Tisch in der Kantine desselben Fitnesscenters, in dem sie sich schon einmal unterhalten hatten.
    Sie wirkte verändert auf Miller. Wie jemand mit einer Vergangenheit.
    »Er war doch noch jung … Ich meine, er sah … Er sah noch so gesund aus, finden Sie nicht?«

    »Ich glaube, es war etwas Angeborenes«, sagte Miller. »Eine Herzschwäche. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er hatte einen guten Charakter, und er hat sich viele Gedanken über Sie gemacht.«
    Sarah nickte nur, sagte nichts. Sie schaute auf den weißen Umschlag vor ihr auf dem Tisch, auf dem in Druckbuchstaben ihr Name stand. Oben schaute eine Ecke des Schecks heraus.
    Miller nahm eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche. »Da stehen drei Nummern drauf. Das Revier, mein Privatanschluss und meine Handynummer. Wenn etwas ist, rufen Sie mich an. John hat mich gebeten, ein bisschen auf Sie aufzupassen.«
    »Aber warum … Ich meine, wir haben in all den Jahren vielleicht zehnmal miteinander gesprochen, wenn’s hochkommt. Meistens habe ich geredet. Und ich weiß auch nicht, wie meine Eltern darauf reagieren.«
    »Erzählen Sie ihnen, dass er ein freigebiger Mann ohne eigene Familie war, der Ihre olympischen Hoffnungen unterstützen wollte.«
    »Glauben Sie, das war
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