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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide
Autoren: Donna Sterling
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Kristen und ihrem Verlobten geschehen. Oder gab es neue Nachrichten von Phillip? “Was ist denn los, Kristen?”
    “Es geht um Cole Westcott. Er kommt gleich, um mit mir zu reden. Es geht um irgendeinen geschäftlichen Vorschlag. Ich will ihn nicht allein treffen.”
    “Was?” Tess konnte nicht glauben, dass sie das richtig verstanden hatte. “Hast du gesagt, dass Cole Westcott zu dir kommt?”
    “Ja. Er hat heute ganz früh angerufen und … Oh, es klingelt, das muss er sein. Komm her, Tess. Bitte!”
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und Tess runzelte die Stirn. Was für einen Handel wollte Cole Westcott mit ihrer Schwester einfädeln? Mit einer bösen Vorahnung griff Tess nach ihrer Handtasche und dem Autoschlüssel.
    Ihr ganzes Leben lang hatte Tess gehört, dass man den Männern der Westcotts nicht trauen durfte. Der erste Westcott, der in Charleston landete, war ein Pirat und Frauenheld gewesen. Und sämtliche Nachkommen waren anscheinend seinem Beispiel gefolgt.
    Tess wurde genauso wütend wie damals an jenem Tag, als einige Westcott-Jungen sie im Wald überrascht hatten. Niemand war zu Hause gewesen, und aus Angst hatte Tess dem größten der Jungen mit der Zwille eine Kugel in die Schulter gejagt.
    Wenn sie sich richtig erinnerte, war es Cole Westcott gewesen. Seit jenem Tag hatte Tess ihn nicht mehr gesehen, aber sie hatte viele Gerüchte über Cole gehört. Sein Vater war gestorben, und das bedeutete, dass Cole jetzt an den Hebeln der Macht saß.
    Das Erste, was Tess beim Eintreten in ihr Apartment sah, war ihre hübsche blonde Schwester auf dem Sofa. Ihre Lippen zitterten, und Tränen standen ihr in den Augen.
    Tess empfand im Moment nichts außer Wut und Sorge. “Was geht hier vor?”, verlangte sie zu wissen und ballte die Fäuste.
    Langsam und höflich stand ein Mann aus einem Sessel auf. Allein seine Körpergröße brachte Tess fast aus der Fassung. Er musste mindestens ein Meter fünfundneunzig groß sein. Unter dem Hemd, dessen Ärmel er aufgerollt hatte, zeichneten sich breite Schultern und muskulöse Oberarme ab. Er war gebräunt und frisch rasiert.
    Tess’ Mund war wie ausgedörrt. Cole Westcotts volle Lippen zeigten ein ansatzweises Lächeln, aber am meisten brachten seine Augen Tess aus dem Gleichgewicht. Sie waren von einem tiefen, intensiven Grün, und der wachsame, durchdringende Blick zog sie sofort in seinen Bann.
    “Tess, das ist Cole Westcott”, erklärte ihre Schwester mit leicht zitternder Stimme. “Cole, meine Schwester Tess.”
    Sie reichten sich nicht die Hände und murmelten nicht einmal höfliche Begrüßungen.
    Cole hob ironisch eine Augenbraue. “Wird heute keine Zwille gespannt?”
    Damit hätte ich wohl rechnen müssen, dachte sie, dass er auch noch eine sinnliche Stimme hat, bei der man sofort an Liebesgeflüster und zerwühlte Laken denken muss. “Nein, Mr. Westcott, falls ich jemals wieder das Gefühl bekomme, meine Familie vor Ihnen schützen zu müssen, werde ich zu wirkungsvolleren Waffen greifen.”
    Sein Lächeln vertiefte sich. “Das bezweifle ich nicht.”
    “Was haben Sie getan, um meine Schwester zum Weinen zu bringen?”
    “Ich habe sie gebeten, mich zu heiraten.”
    Wie vom Donner gerührt starrte Tess ihn an. “Was haben Sie?”
    “Es stimmt”, warf Kristen ein. “Er hat mir einen Heiratsantrag gemacht.” Sie setzte sich wieder und zog Tess auf das Sofa. “Ich kann dir das alles erklären.”
    Benommen wandte Tess den Blick von Cole ab, der wieder im Sessel Platz genommen hatte, und sah ihre Schwester an.
    “Eine Ehe auf Zeit”, teilte Kristen ihr mit, “die im Grunde nur auf dem Papier besteht. Und er bietet uns sehr viel Geld dafür.” Sie lehnte sich näher zu Tess herüber und flüsterte, als sei es ein Geheimnis: “Eine Million Dollar.”
    Tess konnte nicht glauben, was sie da hörte. Eine Million? Das war mehr als genug Geld, um ihrer aller Probleme zu lösen. Stirnrunzelnd sah sie zu dem Mann, der sie kühl musterte. “Wieso tun Sie das?”
    Wieder antwortete ihre Schwester: “Es ist wegen des Testaments seines Vaters. Vor seinem Tod bedauerte Mr. Westcott alles, was er Grandpa und Daddy angetan hat, und er suchte nach einer Möglichkeit, die Familien zu einer Überwindung ihrer Feindschaft zu zwingen.”
    “Ach ja?”, fragte Tess ungläubig nach.
    Cole Westcott wirkte leicht verunsichert.
    “Deshalb hat er diese Bedingung in sein Testament eingefügt”, fuhr Kristen fort. “Cole muss eine McCrary heiraten, und zwar vor
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