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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide
Autoren: Donna Sterling
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Übersetzung.
    Anscheinend hatte alles im Jahr 1825 angefangen, als eine Tochter der McCrarys von einem Sohn der Westcotts schwanger wurde. Beide Familienoberhäupter standen mit ihren Reedereien in direkter Konkurrenz und hatten sich geweigert, einer Hochzeit zuzustimmen. Die junge Frau wurde gezwungen, einen anderen Mann zu heiraten, und wegen ihrer Wut und Trauer verlor sie das Baby. Mit Hilfe eines Dienstmädchens, das sich in Magie auskannte, verfluchte die junge Frau beide Familien. Sie schrieb den Fluch in zwei Bibeln, die sie an die Oberhäupter der McCrarys und der Westcotts schickte.
    “Wirklich eine traurige Geschichte, Dad, aber mehr auch nicht”, hatte Cole festgestellt. “Nur eine Geschichte.”
    Missbilligend hatte sein Vater ihn angesehen. “Und was ist mit dir? Du bist einunddreißig, und keine deiner Beziehungen hat lange genug gehalten, dass wir uns überhaupt den Namen der Frau merken konnten.”
    Cole hatte nur mit den Schultern gezuckt. “Es gibt auf der Welt zu viele Frauen, um sich für eine einzige zu entscheiden.” In letzter Zeit kam ihm das ewige Spiel allerdings immer langweiliger vor. Sofort musste er jetzt wieder an die kichernden Fotomodelle denken, die ihn auf dem unteren Deck erwarteten. Er griff nach seinem Martini. “Lies mir den blöden Fluch noch mal vor, Henry.”
    “Du, Westcott of Westcott Hall, musst eine Tochter deines Nachbarn McCrary heiraten. Bis die Westcotts und McCrarys auf diese Weise in Liebe vereint sind, soll deine Familie samt ihren Nachkommen nur Einsamkeit und Liebesleid erfahren.”
    Cole war ohne Mutter und mit einem schwer beschäftigten Vater aufgewachsen und ständig von Einsamkeit geplagt gewesen. Doch im Grunde war er lieber allein, als dass er in irgendeiner erdrückenden Beziehung steckte. Auf keinen Fall wollte er wegen dieses Fluchs auf sein Vergnügen verzichten. “Ich kann nicht glauben, dass mein Vater diesen Unsinn ernst genommen hat”, beschwerte er sich.
    “Wie es sich mit dem Fluch verhält, ist egal”, warf Henry ein. “Hier geht es um das Testament deines Vaters, und du musst die Bedingungen erfüllen, wenn du nicht alles verlieren willst.”
    Bedrückt gestand Cole sich ein, dass das stimmte. “Muss ich bei der Hochzeit anwesend sein?” fragte er Henry. “Oder reicht es, wenn ich irgendein Dokument unterschreibe?”
    “Ich würde vorschlagen, du bist anwesend. Und du solltest dich bemühen, dass es wie eine richtige Hochzeit wirkt.”
    “Und was soll das bedeuten?”
    “Dass du mit deiner Frau zusammenleben solltest.”
    “Wie bitte?” Cole hatte darauf gehofft, alles mit einem Schriftstück klären zu können. “Und wie lange?”
    “Rechtlich gesehen ist das nicht ganz klar. Aber ich würde dir raten, möglichst bald zu heiraten und so lange wie möglich verheiratet zu bleiben. Ihr solltet für den Rest der Halbjahresfrist als Mann und Frau an deinem ersten Wohnsitz leben.”
    “Also ungefähr fünf Monate?”
    “Das würde ich dringend empfehlen. Die Exfrauen deines Vaters werden ihren Anwalt nach Wegen suchen lassen, um die Ehe für ungültig erklären zu lassen. Sie können viel gewinnen, wenn du die im Testament festgelegten Bedingungen nicht erfüllst.”
    Mein Zuhause und alles, wofür ich immer gearbeitet habe, soll ich verlieren? dachte Cole. “Dann sollte ich mir lieber eine McCrary als Braut suchen.” Er würde sich wohl oder übel mit der Vorstellung abfinden müssen, zeitweise verheiratet zu sein.
    “Ehrlich gesagt habe ich mir die Freiheit genommen und von meiner Assistentin bereits eine Liste der ledigen McCrary-Frauen erstellen lassen.”
    Überrascht hob Cole die Augenbrauen. “Und was ist bei der Suche herausgekommen, Henry?”
    “Da es im Fluch heißt, es müsse eine Tochter des Nachbarn McCrary sein, und wir die Bedingungen wortwörtlich erfüllen wollen, habe ich Nachforschungen über die Nachkommen der McCrarys aus der Gegend von Charleston angestellt und vier allein stehende Frauen gefunden. Eine ist dreiundachtzig, eine andere ist Nonne. Die anderen beiden sind die Töchter von Ian McCrary.”
    Cole lachte verbittert. “Ian McCrary! Der hasst die Westcotts so sehr, wie mein Vater und mein Großvater ihn gehasst haben. Sie haben ihn buchstäblich aus dem Geschäft gedrängt.”
    “Soweit ich weiß, steht er kurz vor dem Bankrott. Außerdem hat er Probleme mit der Steuer.”
    “Das könnte uns nützlich sein. Und du sagtest, er hat zwei unverheiratete Töchter?”
    “Ja. Kristen ist
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