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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide
Autoren: Donna Sterling
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erfüllen.”
    Cole drehte sich kurz um und sah Tess lächeln.
    “Ich werde in meinem Terminkalender nachsehen”, fuhr Tess fort, “wann ich am Freitag Zeit für die Trauung habe. Vorausgesetzt, mein Rechtsanwalt findet die Sache unbedenklich.”
    Cole sah sie eindringlich an. “Packen Sie Ihre Sachen, Miss McCrary”, sagte er leise. “Und richten Sie sich auf eine fünfmonatige Ehe ein.”
    Wenigstens errötet sie jetzt, stellte er zufrieden fest. Ja, wenn er schon eine McCrary heiraten musste, dann war diese genau die richtige.

2. KAPITEL
    “Wir können es deinem Vater nicht sagen, dass seine Tochter den Sohn von Harlan Westcott heiratet. Das würde ihn umbringen.”
    Tess verschluckte sich fast an ihrem Kaffee und sah ihre Mutter an. “Ich halte es für einen großen Fehler, wenn wir es Daddy verheimlichen. Immerhin werde ich fünf Monate lang in Westcott Hall leben, das wird er irgendwann herausfinden.” Als sie den besorgten Blick ihrer Mutter sah, fügte sie hinzu: “Mach dir doch bitte keine Sorgen, Mom. Ich werde es ihm schonend beibringen.” Tess stellte ihren Kaffeebecher auf den Tresen neben der Kasse und fuhr damit fort, einer Schaufensterpuppe ein Brautkleid anzuziehen. “Wir wollen Daddy aber jetzt noch nicht aufregen, denn vielleicht überlegt Cole Westcott es sich anders, und die Hochzeit findet gar nicht statt.”
    “Da wäre mir wirklich wohler, mein Liebes. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass du in Westcott Hall lebst. Und wenn ich an deinen Vater denke …” Margaret McCrary schüttelte besorgt den Kopf.
    Liebevoll sah Tess ihre Mutter an. Margaret war eine zierliche Frau mit ergrauendem braunen Haar, und ihre großen blauen Augen sahen genau wie Kristens aus. Bei ihrem Anblick empfand Tess immer den Drang, sie zu beschützen. Jetzt verdrängte sie ihre Angst vor der Heirat, und legte ihrer Mutter einen Arm um die schmalen Schultern. “Wenn alles klappt, Mom, kannst du dich mit Daddy in McCrarys Place zur Ruhe setzen.”
    “Das wäre wundervoll, mein Liebes”, meinte Margarets Gesicht, und ihr war anzusehen, wie sehr sie sich danach sehnte. “Aber ich bin mir nicht sicher, ob man dem jungen Westcott trauen kann.”
    “Natürlich nicht! Deshalb versuche ich auch, jeden möglichen Aspekt dieses Vertrags zu durchleuchten, bevor ich einwillige. Gleich werde ich mich mit Cole treffen und ein paar Einzelheiten besprechen.”
    Zum Beispiel, was mit den vierzig Millionen Dollar war, die er nicht erwähnt hatte. Bei Gericht hatte sie erfahren, dass Cole nicht nur Westcott Hall, sondern sein gesamtes Erbe verlieren konnte, wenn er die Bedingungen des Testaments nicht erfüllte. Kein Wunder, dass er ihr keine Kopie des Testaments gefaxt hatte. Außerdem hatte sie gehört, dass Cole Westcott höchstpersönlich die Kündigung der Hypotheken ihres Vaters angeordnet hatte. Allein bei diesem Gedanken kochte sie vor Wut.
    Tess verabschiedete sich von ihrer Mutter. Coles Assistent hatte zwar gesagt, sein Chef sei zu beschäftigt, um Besucher zu empfangen oder Anrufe entgegenzunehmen, doch Tess vermutete, dass er schon für sie Zeit haben finden würde.
    Sie verließ das Geschäft und fuhr zum “Concord Inn”, einem historischen Gebäude, in dem sich nicht nur ein Restaurant der Westcotts befand, sondern auch Coles Büro. Sie trug ein maßgeschneidertes dunkelgraues Kostüm und ihre Pumps mit den höchsten Absätzen, damit sie nicht immer den Kopf in den Nacken legen musste, um Cole in die Augen zu sehen.
    Entschlossen ging sie auf das Gebäude zu, doch vor dem Eingang war eine Menschenmenge versammelt, und das an einem ganz gewöhnlichen Mittwoch um halb elf. Mühsam drängte sie sich durch die Menge und schob sich durch die reich verzierte schwere Holztür in die Empfangshalle. Viele Leute hatten Kameras dabei und auch Mikrofone. Tess entdeckte zwei bekannte Fernsehreporter. Wieso waren die Medien denn hier?
    “Mir ist es egal, ob er beschäftigt ist. Ich bin keine Reporterin”, verkündete eine große schlanke Frau in einem kurzen schwarzen Kleid. “Ich bin aus persönlichen Gründen hier. Sagen Sie Cole, dass Lacey LaBonne ihn sprechen will.”
    Ein bulliger Mann stieß Tess zur Seite, um zu der kurvenreichen Frau zu gelangen. “Entschuldigen Sie, Miss LaBonne”, rief er. “Ich bin Sam Stephanovich von der ‘Global Gazette’. Sind Sie mit Cole Westcott befreundet?”
    “Wir stehen uns sehr nahe”, erwiderte sie gereizt. “Er hat versprochen, nächste Woche mit mir nach St.
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