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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide
Autoren: Donna Sterling
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sie konnte man auf eine Dachterrasse treten und über den Hafen blicken.
    Sofort löste Tess sich aus Coles Umarmung. Sie lehnte sich an den Schreibtisch, um wieder zu Atem zu kommen und klarer denken zu können. Fast hätte sie vergessen, wie aufregend es war, den starken muskulösen Körpers eines Mannes zu spüren. Andererseits hatte sie eine solche Kraft ohnehin noch nie bei einem anderen Menschen gefühlt. Hastig verdrängte sie diesen Gedanken und sagte sich, dass sie nur deshalb so stark auf Cole reagierte, weil Phillip schon so lange fort war.
    Cole verschloss die Bürotür und kam belustigt auf Tess zu. “Ich hoffe, es hat Sie nicht gestört, dass ich den Moment unterbrochen habe, in dem Sie im Rampenlicht standen.”
    Tess war fast dankbar, dass sie sich über etwas aufregen konnte. “Sie denken doch nicht ernsthaft, dass ich diesen Ansturm genossen habe?”
    Er hob seine breiten Schultern, und das hellblaue Hemd spannte sich darüber. “Man weiß nie, wie die Menschen auf öffentliches Interesse reagieren. Nehmen Sie zum Beispiel Miss LaBonne. Die fand es doch offensichtlich herrlich, im Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit zu stehen, oder nicht?”
    Also hatte er Lacey gehört. Hatte er auch mitbekommen, dass Lacey Tess mit einer verhärmten Lehrerin verglichen hatte? Was erwartete er jetzt von ihr? Sollte sie sich zu der verschobenen Reise nach St. Lucia äußern? “Männer sind wirklich Schweine”, zitierte sie Lacey.
    “Den Spruch habe ich auch vorhin gehört.” Cole verschränkte die muskulösen Arme vor der Brust und lehnte sich neben Tess an den Schreibtisch. Er lächelte.
    Tess fühlte sich von ihm wie von einem Magneten angezogen. Kein Wunder, dass dieser Mann einfach davon ausging, dass selbst die Tochter seines Feindes auf ein Fingerschnippen hin tat, was er von ihr verlangte. Mit diesem Lächeln brachte er die Frauen bestimmt schon seit seiner Pubertät um den Verstand. Entschlossen ignorierte sie die Wirkung, die er auf sie ausübte, und trat ein paar Schritte von ihm weg. “Wieso haben Sie eingewilligt, dieser Meute da unten ein Interview zu geben?”
    “Reiner Selbstschutz. Wenn wir nicht mit ihnen reden, werden sie alle befragen, die uns kennen oder sich einbilden, es zu tun. Dann haben wir überhaupt keinen Einfluss mehr darauf, was sie schreiben.”
    Beim Gedanken an diesen ganzen Aufruhr zog sich Tess’ Magen zusammen. “Wie hat die Presse denn überhaupt davon erfahren?”
    “Es gibt immer undichte Stellen – warum nicht auch beim Gericht? Und nachdem der Betreffende von dem Testament Wind bekommen hat, hat er vermutlich einen Angestellten im Standesamt bestochen, damit er Bescheid gibt, sobald ich dort auftauche. Gestern habe ich die Ausstellung der amtlichen Heiratserlaubnis beantragt.”
    “Aber was ist denn so Aufregendes an dieser Ehe?”
    Er zuckte belustigt die Schultern. “Das begreife ich auch nicht. Nun, ein Erbe von mehreren Millionen, ein alter Fluch, zwei Menschen, die trotz der alten Feindschaft zwischen ihren Familien zu einer Heirat gezwungen werden … das reicht offenbar, um das Interesse der Leute zu wecken.”
    Den leisen Spott beachtete Tess gar nicht. Sie dachte jetzt mehr an die alte Feindschaft. “Stellen Sie sich erst mal das Interesse der Medien vor, wenn ich verkünde, dass Sie die Hypotheken meines Vaters gekündigt haben, um mich in diese Ehe zu drängen.”
    Das Lächeln erstarb, und er errötete etwas. Seiner Stimme hörte man jedoch keinerlei Verunsicherung an. “An diesen Kündigungen war nichts Unrechtmäßiges. Ihr Vater war mit den Zahlungen im Rückstand.”
    “Der Bankangestellte hat mir gestanden, dass normalerweise die Frist noch einmal um einen Monat verlängert wird. Nur bei meinem Vater nicht.”
    “Das ist nur ein Entgegenkommen, dass wir einigen unserer langjährigen Kunden gegenüber anwenden.”
    “Ein langjähriger Kunde war mein Vater sicher nicht. Schließlich haben Sie seine Hypotheken erst vor ein paar Wochen vom ursprünglichen Gläubiger aufgekauft.”
    “Das ist schon Monate her, und es war mein Vater, der das getan hat, und nicht ich.”
    “Dann hat er also schon für die Zukunft geplant, ja?” Wütend sah sie ihm in die Augen, und es störte sie, dass sie trotz ihrer hohen Absätze zu ihm aufblicken musste. “Und Sie haben das nur zu Ende geführt, indem Sie die Hypotheken gekündigt haben.”
    “Es war doch nur ein Geschäft.”
    “Ja. Ein weiteres Manöver, um die Familie der McCrarys in Verzweiflung
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