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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide
Autoren: Donna Sterling
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anderen.”
    “So ist das also, ich werde wegen eines anderen Mannes fallen gelassen. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Nur der Liebe wegen entscheidet sie sich gegen eine Million.” Er neigte den Kopf und sah Tess stirnrunzelnd an. “Sie hat doch verstanden, dass die Ehe nur auf dem Papier bestehen würde, oder?”
    “Natürlich. Aber der Zeitpunkt ist denkbar schlecht. Nächsten Monat soll es eine große Feier geben, und im Anschluss an ihre Hochzeitsreise wollen die beiden nach Seattle ziehen.” Tess hob die Schultern. “Eine Ehe mit Ihnen passt einfach nicht mehr in ihren Terminplan.”
    Sein Lächeln vertiefte sich, und seine tiefe, warme Stimme jagte Tess einen Schauer über den Rücken. “Wissen Sie denn, wo ich eine andere McCrary finden kann, die für eine Million Dollars Verwendung hätte?”
    “Also, ich … ich …” Sie biss sich auf die Lippe. “Vielleicht wüsste ich eine.”
    “Vielleicht?”
    Vor Unsicherheit bekam sie keinen Laut heraus. Sie konnte sich nicht erinnern, wann ein Mann durch seine Blicke in ihr den Wunsch geweckt hatte, schön zu sein. Doch gerade bei einem Westcott durfte sie sich so eine Empfindlichkeit nicht leisten. Sie würde diese Angelegenheit genau wie jeden anderen Geschäftsvorschlag behandeln – und damit basta.
    “Wenn Sie von mir sprechen, Mr. Westcott”, antwortete sie, “dann muss ich leider sagen, dass ich zwei Millionen brauche, damit das Angebot für mich attraktiv ist.”
    Überrascht sah er sie an. “Es gibt noch andere Frauen unter den McCrarys, dessen sollten Sie sich bewusst sein.”
    Wenn das stimmte, wieso suchte er dann ausgerechnet die Töchter von Ian McCrary auf? “Ja, natürlich gibt es die”, gab Tess zurück. Leider gestatten die Gelübde, die meine Cousine Mary Francis abgelegt hat, ihr keine Ehe. Und falls Sie sich an Tante Sophie wenden wollen, dann muss ich Sie vorwarnen. Sie würde Sie vermutlich als Mitgiftjäger beschimpfen und mit dem Regenschirm aus dem Haus jagen.”
    Nachdenklich schwieg Cole.
    “Im Fluch heißt es ‘eine Tochter deines Nachbarn McCrary’“, fuhr Tess vor. “Ein Gericht wird das sicher so auslegen, dass die Frau von dem ersten McCrary aus Charleston abstammen muss. Viele davon werden Sie nicht finden. Unter meinen Vorfahren wimmelt es von Nonnen, alten Jungfern und kinderlosen Witwen. Unser Familienstammbaum ist immer gut gestutzt worden.”
    Was für eine glückliche Fügung, dachte Cole. Wenn es noch mehr Frauen wie Tess McCrary gäbe, wäre das Ende der Menschheit nahe. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass sie in direkter Linie von der McCrary abstammte, die beide Familien mit dem Fluch belegt hatte.
    Ruhig steckte er die Hände in die Taschen und kam auf Tess zu. “Eine Million und kein Cent mehr.” Erst jetzt bemerkte Cole, wie sinnlich ihre Lippen waren. “Und das Haus in Beaufort – McCrary Place.” Er hörte, dass sie überrascht Luft holte.
    “McCrary Place?”
    Bei der Aussicht, das alte Haus wiederzubekommen, leuchteten ihre Augen wie Sterne in einer klaren Nacht.
    Jetzt kann sie mein Angebot nicht mehr ausschlagen, dachte er.
    “Zwei Millionen”, erwiderte sie. “Und McCrary Place.”
    Fast bewundernd sah er sie an. Dass sie trotz allem hart blieb, fand er anerkennenswert. “Treiben Sie es nicht zu weit.”
    Energisch hob sie den Kopf, aber ihre Augen schimmerten immer noch. “Dann eben eine Million”, lenkte sie ein, “und dazu McCrary Place.”
    Cole bemühte sich, nicht zu lächeln. Er hielt ihr die Hand hin, um den Handel abzuschließen.
    Tess schlug ein, ohne den Blick von seinen Augen abzuwenden.
    Ich habe gewonnen! dachte Cole, und ihm wurde fast schwindlig vor Glück. Ich habe eine McCrary-Braut. Bei diesem Gedanken überkam ihn sehr männlicher Stolz, und er betrachtete noch einmal Tess’ sinnliche Lippen und ihr glänzendes kastanienbraunes Haar.
    “Mein Assistent wird Ihnen noch heute Nachmittag eine Vertragskopie zufaxen. Gleich morgen werde ich mich um die amtliche Heiratserlaubnis bemühen. Ein Bluttest ist nicht notwendig, aber Sie müssten Ihren Führerschein zum Standesamt mitbringen. Ich möchte gern, dass die Trauung am Freitag stattfindet.” Damit wandte er sich um und ging zur Tür.
    Tess blieb reglos stehen. “Bitte faxen Sie mir zusammen mit dem Vertrag auch eine Kopie des Testaments Ihres Vaters zu. Und ich brauche eine Vermögensaufstellung von Ihrem Wirtschaftsprüfer, aus der hervorgeht, dass Sie über die Mittel verfügen, den Vertrag zu
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