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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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ein. „Mir scheint, du nimmst diese Sache mit dem Mietshaus etwas zu ernst.“
    „Vielleicht weil ich die Verantwortung dafür trage“, murmelte Sydney, ohne von den Akten auf ihrem Schreibtisch aufzusehen. Sie wünschte, ihre Mutter würde nicht lange bleiben, damit sie sich in Ruhe mit den Akten befassen konnte.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Großvater dies beabsichtigt hat. Andererseits war er Zeit seines Lebens ein ungewöhnlicher Mann.“ Sie erinnerte sich, wie gern sie den alten Kauz gehabt hatte. „Komm, Liebling, trink ein bisschen Tee und nimm dir eines der köstlichen kleinen Sandwiches. Selbst Karrierefrauen brauchen mittags etwas zu essen.“
    Sydney gab nach und hoffte, dass sie ihre Mutter auf diese Weise schneller wieder loswurde. „Das ist wirklich sehr nett von dir“, sagte sie. „Leider habe ich heute furchtbar viel zu tun.“
    „Und das alles wegen der dummen Firma“, klagte Margerite, während Sydney sich zu ihr setzte. „Ich begreife nicht, weshalb du dich derart persönlich einsetzt. Es wäre doch ganz einfach, einen Geschäftsführer einzustellen.“ Sie tat einige Tropfen Zitronensaft in ihren Tee und lehnte sich zurück. „Natürlich kann ich mir vorstellen, dass es für eine Weile interessant ist. Aber der Gedanke, dass du richtig Karriere machen möchtest … Das scheint mir ziemlich sinnlos zu sein.“
    „Meinst du?“ murmelte Sydney und versuchte sich ihre Verbitterung nicht anmerken zu lassen. „Vielleicht verblüffe ich ja alle und bin tatsächlich gut.“
    „Ich bin sicher, du bist fantastisch – ganz gleich, was du anfängst, Liebling.“ Margerite tätschelte ihrer Tochter die Hand. „Ich war entzückt, als ich erfuhr, dass Großvater Hayward dir alle diese hübschen Gebäude hinterlassen hat“, begann sie besänftigend. Sie war eine blendend aussehende, äußerst gepflegte Fünfzigerin und wirkte in ihrem Chanelkostüm mindestens zehn Jahre jünger. „Aber dass du dich in die laufenden Geschäfte einmischst …“ Verwirrt betastete sie ihr sorgfältig gefärbtes, kastanienbraunes Haar. „Manche Männer schrecken instinktiv vor allzu erfolgreichen Frauen zurück.“
    Sydney warf einen viel sagenden Blick auf den seit kurzem ungeschmückten Ringfinger ihrer Mutter. „Nicht alle Frauen richten ihr Interesse ausschließlich auf die Männerwelt.“
    „Rede keinen Unsinn.“ Margerite lachte leise. „Keine Frau möchte auf Dauer ohne einen Ehemann bleiben. Du darfst den Mut nicht verlieren, nur weil es zwischen dir und Peter nicht geklappt hat. Die erste Ehe dient häufig als Versuchsballon.“
    Vorsichtig stellte Sydney ihre Tasse ab. „Hast du deine Ehe mit Vater ebenfalls nur als Versuchsballon betrachtet?“
    „Ich bin sicher, wir haben beide eine Menge wertvoller Dinge daraus gelernt.“ Zuversichtlich strahlte sie ihre Tochter an. „Und jetzt erzähl mir von deinem Abend mit Channing. Wie war es?“
    „Langweilig.“
    Margerites blaue Augen blitzten verärgert. „Sydney, bitte.“
    „Du hast mich gefragt.“ Um sich für die weitere Diskussion zu wappnen, nahm Sydney ihre Tasse wieder auf. Weshalb fühle ich mich in Gegenwart meiner Mutter immer so unzulänglich? fragte sie sich. „Tut mir Leid, Mutter, aber wir passen wirklich nicht zusammen.“
    „Unsinn. Ihr passt großartig zusammen. Channing Warfield ist ein intelligenter und erfolgreicher Mann aus einer sehr guten Familie.“
    „Das war Peter auch.“
    „Sydney, du darfst nicht jeden Mann, den du kennen lernst, mit Peter vergleichen.“
    „Das tue ich gar nicht.“ Sydney nutzte die Gelegenheit und legte ihre Hand auf die ihrer Mutter. Es musste doch ein Band zwischen ihnen geben, auch wenn sie es nicht recht fühlte. „Ehrlich, ich vergleiche Channing mit niemandem. Aber ich finde ihn gestelzt, langweilig und anmaßend. Mag sein, dass mir zurzeit jeder Mann so vorkommt. Mich interessieren Männer im Augenblick einfach nicht. Ich möchte erst etwas aus mir selbst machen.“
    „Etwas aus dir selbst machen“, wiederholte Margerite verblüfft. „Du bist eine Hayward und hast es nicht nötig, etwas anderes zu sein.“ Sie hob ihre Serviette auf und betupfte ihre Lippen. „Du liebe Güte, Sydney, du bist seit fast vier Jahren von Peter geschieden. Es ist an der Zeit, dass du einen geeigneten Ehemann findest. Dir steht ein Platz in der Gesellschaft zu, Sydney, und du trägst eine Verantwortung für den Namen deiner Familie.“
    Sydney spürte die vertraute Beklemmung im Magen
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