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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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weiterhin verblüfft ansah. „Nein, für Tee ist es zu warm“, stellte er fest. „Haben Sie nicht etwas Kaltes?“
    Kopfschüttelnd drückte Sydney auf die Sprechtaste. „Bringen Sie Mr. Stanislaski bitte etwas Kaltes zu trinken“, bat sie die Sekretärin. Am liebsten wäre sie aufgestanden und hätte sich im Spiegel betrachtet. „Die Liste der wünschenswerten Dinge ist erheblich länger als jene mit den absolut erforderlichen Renovierungen, Mr. …“
    „Nennen Sie mich Mikhail“, erklärte er unbekümmert. „Das ist wie im täglichen Leben. Man sollte immer erheblich mehr tun, als unbedingt erforderlich ist.“
    „Jetzt werden Sie auch noch philosophisch“, murmelte sie. „Wir werden mit den absolut notwendigenDingen beginnen und vielleicht noch einiges Wünschenswerte hinzunehmen. Wenn wir uns beeilen, könnte der Vertrag Ende dieser Woche unterschrieben werden.“
    Er nickte nachdenklich. „Sie arbeiten ebenfalls schnell.“
    „Wenn nötig, ja. Erklären Sie mir jedoch zunächst, weshalb Ihrer Meinung nach sämtliche Fenster erneuert werden sollten.“
    „Weil die Einfachverglasung unwirtschaftlich ist.“
    „Das stimmt. Aber …“
    „Sydney, die Beleuchtung in deinem Waschraum ist ja entsetzlich. Oh …“ Margerite blieb auf der Schwelle stehen. „Entschuldigung, du hast eine Besprechung.“ Sie konnte den Blick kaum von Mikhails Gesicht lösen. „Guten Tag“, sagte sie und freute sich, dass er bei ihrem Eintritt aufgestanden war.
    „Sind Sie Sydneys Mutter?“ fragte Mikhail, bevor Sydney Margerite hinausscheuchen konnte.
    „Ja. Weshalb?“ Margerite lächelte kühl. Es gefiel ihr nicht, dass ihre Tochter sich von Angestellten mit dem Vornamen anreden ließ. Vor allem nicht, wenn dieser Angestellte einen kurzen Pferdeschwanz und staubige Stiefel trug. „Woher wissen Sie das?“
    „Offensichtlich hat sie ihr gutes Aussehen von Ihnen geerbt.“
    „Aha.“ Margerite war einen Moment geschmeichelt. „Wie nett gesagt.“
    „Entschuldige, Mutter, aber Mr. Stanislaski und ich müssen ein geschäftliches Gespräch führen.“
    „Natürlich, mein Kind.“ Margerite ging zu ihrer Tochter und küsste sie andeutungsweise auf die Wange. „Ich gehe schon. Vergiss bitte nicht, dass wir nächste Woche zum Mittagessen verabredet sind. Außerdem möchte ich dich daran erinnern … Stanislaski“, wiederholte sie plötzlich und wandte sich wieder an Mikhail. „Sie kommen mir irgendwie bekannt vor. Ja, natürlich!“ Plötzlich legte sie eine Hand auf ihre Brust. „Etwa Mikhail Stanislaski?“
    „Ja. Sind wir uns schon einmal begegnet?“
    „Nein, das nicht. Aber ich sah ein Foto von Ihnen in ,Art/World‘. Ich betrachte mich als eine Förderin der schönen Künste.“ Strahlend ging sie um den Schreibtisch herum und ergriff zu Sydneys Erstaunen Mikhails Hände. „Ihre Arbeiten sind fantastisch, Mr. Stanislaski. Wirklich fantastisch. Ich habe auf Ihrer letzten Ausstellung zwei kleine Figuren gekauft und kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, Sie persönlich kennen zu lernen.“
    „Sie schmeicheln mir.“
    „Durchaus nicht“, erklärte Margerite nachdrück lich. „Sie gelten schon jetzt als einer der Spitzenkünstler der Neunzigerjahre. Und du hast etwas bei ihm bestellt.“ Sie strahlte die sprachlose Sydney an. „Eine brillante Idee, Liebling.“
    „Ehrlich gesagt, ich …“
    „Ich freue mich außerordentlich über die Zusam menarbeit mit Ihrer Tochter“, unterbrach Mikhail sie.
    „Das ist wunderbar.“ Margerite drückte erneut seine Hände. „Sie müssen unbedingt zu der kleinen Dinnerparty kommen, die ich Freitag in Long Island gebe. Bitte, sagen Sie jetzt nicht, Sie hätten an diesem Abend schon etwas anderes vor.“ Sie warf ihm einen eindringlichen Blick zu. „Ich wäre untröstlich.“
    „Ich brächte es nicht übers Herz, eine schöne Frau zu enttäuschen.“
    „Das freut mich. Sydney wird Sie mitbringen. Acht Uhr. Und jetzt muss ich mich beeilen.“ Sie betastete ihr Haar, winkte ihrer Tochter geistesabwesend zu und lief in dem Augenblick hinaus, als Janine mit einem Glas Saft hereinkam.
    Mikhail nahm der Sekretärin das Glas dankend ab und setzte sich wieder. „Sie fragten wegen der Fenster“, begann er.
    Langsam öffnete Sydney die Hände, die sie unter dem Schreibtisch zu Fäusten geballt hatte. „Sie sagten, Sie wären Tischler.“
    „Das bin ich manchmal auch.“ Er trank einen großen Schluck. „Aber manchmal schnitze ich das Holz, anstatt es zu
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