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Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15

Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15

Titel: Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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1

    Laura rannte den Weg hinunter, der vom Farmhaus zum Stall führte. Unter ihrem Arm klemmte eine kleine Kiste aus Holz.
    „Sternenschweif!“, rief sie. Ihr Atem schien in der kalten Luft zu gefrieren.
    Sternenschweif wieherte und schob seinen Kopf über die Stalltür. Laura zerrte an den Riegeln. Wegen ihrer dicken Handschuhe war sie etwas ungeschickt. Sternenschweif blies sanft in ihre Haare.
    „Na, hast du Lust, eine Runde zu fliegen?“, fragte Laura.
    Sternenschweif nickte und trat aus dem Stall. Sein graues Winterfell war ganz struppig. Laura stellte behutsam die Kiste ab und zog die Decke von seinem Rücken. Sie warf einen prüfenden Blick auf das Haus. Alles war dunkel. Ihre Eltern und ihr kleiner Bruder Max schliefen längst.
    Laura grinste. Wenn ihre Familie wüsste, dass Sternenschweif in Wahrheit gar kein kleines graues Pony, sondern ein Einhorn war!
    Sternenschweif schubste sie sacht, seine dunklen Augen funkelten schelmisch.
    „Ich beeil mich ja schon.“ Rasch sprach Laura den Verwandlungszauber, der ihm seine wahre Gestalt gab:

    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Ein violetter Blitz flammte auf und ein wunderschönes schneeweißes Einhorn stand vor Laura. Sein Horn schimmerte silbern.
    „Hallo, Laura. Wohin soll es heute gehen?“, fragte Sternenschweif voller Vorfreude.
    Sein Mund bewegte sich nicht. Doch dank der Einhornmagie konnte Laura ihn trotzdem verstehen. Sie drückte einen Kuss auf seine weiche Nase. „Zur geheimen Lichtung.“ Dann nahm sie die Kiste unter den Arm und stieg auf. „Ich habe keine Ahnung, was ich mit all den Sachen in der Kiste machen soll, die Mrs Fontana mir gegeben hat. Vielleicht kannst du mir helfen, es herauszufinden.“
    „Ich will es versuchen“, antwortete Sternenschweif eifrig. Mrs Fontana hatte die Buchhandlung in der Stadt gehört. Sie hatte Laura geholfen, Sternenschweifs wahre Gestalt zu entdecken. Laura hatte sich oft Ratschläge bei ihr geholt. Und Mrs Fontana hatte ihr wie eine gute Freundin immer zu helfen versucht.
    Laura fasste mit beiden Händen in Sternenschweifs seidige Mähne. Mit ein paar kräftigen Sprüngen galoppierte er in die Luft.
    „Michael hat heute Abend angerufen. Gleich nachdem er mit seinen Eltern angekommen ist“, erzählte Laura, während sie auf den Wald zuflogen. „Er besucht uns morgen mit Mondlicht.“
    Lauras Freund Michael lebte in einer großen Stadt. Aber seine Eltern besaßen ein Ferienhaus ganz in Lauras Nähe. Vor einigen Wochen hatte er ihr gemailt, dass sie vor Weihnachten ein paar Tage kommen würden. Laura und er wollten sich so oft wie möglich treffen.
    „Wir werden bestimmt eine Menge Spaß haben. Tagsüber können wir zusammen ausreiten und nachts gemeinsam fliegen.“
    „Hoffentlich schneit es“, sagte Sternenschweif sehnsüchtig. „Das wäre perfekt.“ Er liebte Schneeflüge.
    „Aber nur, wenn Michael über die Zauberkräfte im Schnee schon Bescheid weiß“, schränkte Laura ein. Einhörner verfügten über eine Vielzahl magischer Kräfte. Gemeinsam mit ihren Einhorn-Freunden muss- ten sie jedoch selbst herausfinden, worin diese Kräfte genau bestanden. „Wenn sie sie noch nicht kennen, dann spricht bestimmt nichts dagegen, ihnen ein wenig auf die Sprünge zu helfen“, fügte sie grinsend hinzu. „Jetzt, nachdem ich eine Hüterin geworden bin, ist das ja genau meine Aufgabe. Ich soll anderen Einhorn-Freunden helfen, mehr über die Zauberkräfte ihrer Einhörner herauszufinden.“
    Sternenschweif nickte zustimmend.
    Laura betrachtete nachdenklich die Kiste unter ihrem Arm. Sie wusste erst seit Kurzem, dass es überall auf der Welt Menschen gab, die Einhörnern und ihren Freunden bei Problemen zur Seite standen. Das waren die Hüter der Einhorngeheimnisse.

    Mrs Fontana war eine solche Hüterin gewesen. Vor einigen Wochen war sie plötzlich gestorben. Sie hatte Laura die Kiste hinterlassen. Darin befanden sich ein Buch über Einhörner, ein Sternanhänger und eine alte Schriftrolle. Hier stand zu lesen, dass der Besitzer der Kiste dazu auserwählt war, Einhörnern und ihren Freunden zu helfen. Gemeinsam flogen sie zur geheimen Lichtung. Sie lag im Herzen des Waldes und war ein Ort voller Magie. Nichts schien ihre geheimnisvolle Ruhe jemals zu stören, denn niemand außer Laura und Sternenschweif kam dorthin.
    Sternenschweif landete sanft im
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