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Verdammte Liebschaften

Verdammte Liebschaften

Titel: Verdammte Liebschaften
Autoren: Divina Michaelis
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wissen, dass ich nicht mehr mit Männern schlafe, die ich nicht kenne.“
„Na, dann solltest du Hartmut oder Thomas vielleicht doch eine Chance geben, immerhin kennst du sie ja“, meinte sie frotzelnd.
„Sehr witzig! Du weißt, wie ich es meine“, entgegnete ich, „und nun solltest du mich endlich telefonieren lassen.“
Ria hob die Schultern.
„Ganz wie du meinst, aber jammere nicht herum, wenn ich recht habe.“
Sie drehte sich um und ließ mich endlich alleine.
    Ich wollte ihn tatsächlich so bald wie möglich wiedersehen, doch das wollte ich weder Ria noch ihm gegenüber zugeben.
Es fiel mir wirklich schwer mich dazu durchzuringen, mit ihm nicht schon ein Date für den nächsten Tag zu vereinbaren. Stattdessen schob ich anderweitige Termine vor und machte erst einen für die kommende Woche mit ihm aus.
     
Mit dieser merkwürdigen Taktik hatte ich mich allerdings selbst ins Knie geschossen, denn nun musste ich eine Woche lang warten, bis ich ihn sehen konnte. So wurde ich von Tag zu Tag nervöser und konnte es immer weniger erwarten, bis DER Tag endlich anbrach.
Und irgendwie kam es mir so vor, dass die Zeit immer langsamer verging, je näher das besagte Datum heranrückte.
    Zuletzt konnte ich nicht einmal schlafen, und als dann der Tag tatsächlich endlich da war, prallte ich zurück, als ich in den Spiegel sah.
Schrecklich!
Meine Augenringe hatten die Tiefe des Marianengrabens und die leicht rötliche Färbung meiner unausgeschlafenen Augen machte es auch nicht besser.
Da waren umfangreiche Renovierungsarbeiten fällig. Dumm nur, dass ich nicht genug Zeit hatte, diese vorzunehmen, also steckte ich mir das Schminkzeug in die Handtasche, um mich wenigstens in meiner Mittagspause etwas herrichten zu können.
    Kaum in der Firma, kam mir dann auch Hartmut entgegen.
„Hallo Denise, du siehst beschissen aus. Nicht geschlafen?“, fragte er charmant wie immer.
Bevor ich noch antworten konnte, redete er schon wieder weiter.
„Hättest du mich mal mit in dein Bett geholt. Ich schwöre dir, dass du im Nachhinein so entspannt gewesen wärst, das du wirklich prima geschlaf..:“
„Lass es gut sein, Hartmut“, unterbrach ich ihn, „wir wissen alle, was du meinst. Du musst mir nicht wieder irgendwelche Bilder in den Kopf pflanzen, die ich gar nicht sehen will.“
Schmollend schob er die Unterlippe vor.
„Du nimmst mich gar nicht ernst“, beklagte er sich. „Dabei meine ich es nur gut mit dir.“
„Ich glaube eher, du meinst es nur gut mit dir.“
Hartmut fuhr sich von hinten über seine kurzen Haare und grinste.
„Ist ja auch nicht verkehrt. Solltest du auch mal versuchen. Und wenn du dann dabei an mich denkst, haben wir beide etwas davon“, meinte er und zwinkerte mir mit einem Auge zu.
„Übertreib es nicht!“, wehrte ich ab und ließ ihn stehen.
    Heute hatte ich glücklicherweise in einem anderen Bereich zu tun, dass ich ihm nicht ständig über den Weg laufen musste. Den ganzen Tag hätte ich es nämlich nicht ausgehalten, andauernd von ihm angegraben zu werden. Nicht heute.
     
Gefühlte Wochen später, auch wenn in Wirklichkeit nur ein paar Stunden vergangen waren, war es dann endlich soweit.
Ein letzter Abstecher zur Damentoilette sollte mir noch die Möglichkeit einer weiteren kleinen Aufbereitung geben, doch als ich die Tür öffnen wollte, war abgeschlossen. Auf mein Klopfen antwortete niemand.
    Plötzlich räusperte sich der Hausmeister des Gebäudes hinter mir.
„Also Frollein, wenn Se da reinwollen, ham Se Pech. Dat Klo is verstopft. Aba bis morjen isset wieder fertich. Se können ja dat Herrenklo benutzen.“
Kopfschüttelnd lehnte ich ab und er verschwand schulterzuckend im Nebenraum.
Auf das Herrenklo? Das musste ich mir nun doch nicht antun. Dann würde es eben so gehen müssen.
    Schwungvoll nahm ich meine Tasche, doch leider war der Schwung zu groß und ich verteilte damit aus Versehen den ganzen Inhalt über den Fußboden. Dass ich mir aber auch nicht angewöhnen konnte, sie zuzumachen. Das hatte ich nun wieder davon.
In aller Eile packte ich alles zurück in die Tasche, konnte allerdings mein Portemonnaie nicht finden.
    Auf allen vieren kroch ich auf dem Boden herum und schaute unter den Garderobenschrank. Und richtig, da lag es.
Mit dem Hintern nach oben gerichtet, den Kopf fast auf dem Boden, versuchte ich, meine Geldbörse zu greifen, doch erst beim zweiten Mal gelang es mir.
Glück gehabt!
Nun musste ich mich aber auch beeilen, um die Bahn zu erwischen. Ich wollte den Herrn
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