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Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jule Winter
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1. K APITEL
    Sie wachte abrupt auf.
    In ihrem Schlafzimmer war es still. Zu still.
    Isabel richtete sich auf und lauschte. Warum war sie aufgewacht? Was hatte sie aus dem Schlaf gerissen? Normalerweise schlief sie tief und traumlos, ohne mitten in der Nacht aufzuwachen …
    Sie blickte auf den Radiowecker. Halb vier.
    Isabel seufzte und warf sich wieder in die Kissen. Die Stille war nahezu erdrückend. War es das, was sie geweckt hatte? Aber warum?
    Ihr Herz pochte heftig. Als hätte sie sich aufgeregt oder als wäre sie erregt … Ja, wenn sie einen Alptraum gehabt hätte, dann hätte sie es verstanden. Eigentlich gab es keinen Grund für dieses plötzliche Aufwachen.
    Sie überlegte, ob sie aufstehen und sich eine heiße Milch mit Honig machen sollte. Aber wenn sie jetzt aufstand, kam sie bestimmt nicht mehr zur Ruhe. Nein, das Beste war, wenn sie sich auf einen alten Trick verließ, den sie schon als junges Mädchen angewandt hatte. Damals hatte sie oft abends nicht einschlafen können, und sie schaffte es schließlich, indem sie sich einredete, sie dürfe auf keinen Fall einschlafen. Sonst passierte etwas Schreckliches.
    Ich darf auf keinen Fall einschlafen, sonst … sonst …
    Aber was sollte ihr hier schon passieren? Sie war in ihrer kleinen Zweizimmerwohnung allein, im Haus war alles ruhig.
    Zu ruhig.
    Sie setzte sich wieder auf. Das war es … die Stille war zu absolut. Das Mietshaus, in dem sie wohnte, hatte acht Parteien. Und es war ein altes Gebäude. Da hörte man selbst nachts irgendwelche Geräusche. Den Nachbarn zum Beispiel, der immer erst nach Mitternacht seine Waschmaschine einschaltete. Oder die alte Frau aus dem Erdgeschoss, die hin und wieder durch den Flur tapste und nach ihrer Katze rief, die ihr durch die Wohnungstür entwischt war. Oder einfach nur ein leises Gluckern in den Wasserrohren.
    Doch in dieser Nacht hörte Isabel nichts. Und vielleicht war es das, was sie geweckt hatte.
    Sie stand auf und warf sich den Morgenmantel über, ehe sie in die Küche ging. Dann machte sie sich eben noch eine heiße Milch. Sie stellte einen Becher mit Milch in die Mikrowelle und schaltete das Gerät ein. Wenn sie nicht bald wieder in den Schlaf fand, würde sie morgen schrecklich unausgeruht sein …
    Ich darf auf keinen Fall einschlafen, sonst …
    Isabel schüttelte über sich selbst den Kopf. Was für ein dummes Spiel. War sie früher wirklich auf diesen billigen Trick hereingefallen?
    Während sie wartete, dass die Mikrowelle ihre Milch erhitzte, gähnte sie. Vielleicht sollte sie ohne heiße Milch ins Bett gehen, sie war ja jetzt schon todmüde …
    Ein Knacken ließ sie herumfahren.
    »Hallo?«, flüsterte sie. »Ist da jemand?« Im selben Moment kam sie sich furchtbar lächerlich vor. Wer sollte schon in ihrer Wohnung sein? Bestimmt stammte das Geräusch von der alten Frau, die wieder durch den Hausflur schlich …
    Isabel ging in den Flur. Ohne das Licht einzuschalten, schlich sie an der offenen Wohnzimmertür und der Badezimmertür vorbei. Sie öffnete die Wohnungstür und lauschte. Unwillkürlich hielt sie die Luft an.
    Nichts.
    Höchste Zeit für die heiße Milch. Ihre Nerven waren total überspannt.
    In dem Moment, als sie die Wohnungstür wieder schloss, legte sich plötzlich ein Arm um ihren Oberkörper. Bevor Isabel schreien konnte, presste ihr jemand ein Tuch auf den Mund.
    Oh, mein …
    Ein süßlicher Geruch erfüllte Mund und Nase. Sie schnappte nach Luft, ihr Herz raste zum Zerspringen.
    Dann war plötzlich alles um sie herum dunkel. Ein Nichts.
    Sie schaffte es nicht einmal, den Gedanken zu Ende zu denken.
    Als Isabel erwachte, dröhnte ihr Kopf, und ihr war übel. Sie hatte das Gefühl, die Welt drehe sich um sie. Außerdem hing der Geruch nach verbrannter Milch in der Luft.
    Sie hielt die Augen geschlossen und lauschte. Versuchte zu ergründen, wo sie sich befand. Vermutlich lag sie wieder im Bett. Ja, das war die Matratze unter ihrem Körper. Ihre Arme waren seltsam verdreht und über ihrem Kopf gefesselt. Sie konnte den plastikartigen Geruch des Klebebands, mit dem ihr Mund verschlossen war, förmlich schmecken.
    Panik stieg in ihr auf.
    Mein Gott … Jemand war in ihre Wohnung eingedrungen und hatte sie außer Gefecht gesetzt. Und jetzt lag sie hier, wehrlos gefesselt und diesem Fremden ganz und gar ausgeliefert … Ihr wurde übel. Krampfhaft schluckte sie und kämpfte gegen den Brechreiz an.
    Sie öffnete die Augen und versuchte, in der Dunkelheit ihres
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