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Verdammte Liebschaften

Verdammte Liebschaften

Titel: Verdammte Liebschaften
Autoren: Divina Michaelis
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betrinken“, hauchte ich, „normalerweise trinke ich nichts.“
„Das glaube ich dir sogar, sonst hätte dich der Wein nicht so umgehauen“, hauchte er mir auf die Schulter.
Plötzlich ließ er mich los und drehte mich zu sich um.
„Du hast aber meine Frage noch nicht beantwortet.“
    Angestrengt überlegte ich, welche Frage er gemeint haben könnte, was wirklich schwierig war, da ich gefühlsmäßig noch seinen Küssen hinterher hing. Das muss wohl in meinem Gesicht zu lesen gewesen sein, denn er fuhr kurz darauf fort: „Möchtest du mit mir schlafen?“
    Oh ja, natürlich wollte ich. Wie ein kleiner Blick nach unten zeigte, war er offensichtlich genauso bereit wie ich feucht war. Dennoch …
„Es tut mir leid, aber nicht gleich beim ersten Date“, erwiderte ich bedauernd.
    Sein Gesichtsausdruck war für mich undefinierbar. Es war mir unmöglich zu sagen, ob ihn das ärgerte oder was er sich sonst dabei dachte.
„Wie viele Dates brauchst du?“, erkundigte er sich knapp.
Noch immer wusste ich nicht, woran ich bei ihm war.
„Na ja, ich würde gerne die Gewissheit haben, dass es nichts Einmaliges ist. Enttäuschungen habe ich genug hinter mir“, erklärte ich.
    Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
„Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?“, fragte er mich. „Ich schon. Wenn du noch ein paar Dates brauchst, bevor du mit mir zusammen sein willst, ist das kein Problem. Ich werde dann jetzt gehen und wir sehen uns heute Mittag wieder. Und heute Abend würde ich gerne mit dir ins Kino gehen.“
Jetzt musste ich schlucken.
    ‚Meint er das ernst? Oder will er die unsäglichen berühmten drei Dates nur schnell hinter sich bringen, um mich dann letztendlich doch nur recht bald ins Bett zu kriegen? Aber warum fragt er mich dann, ob ich an Liebe auf den ersten Blick glaube?‘
, überlegte ich. Dann nickte ich. Zumindest sollte ich es versuchen und sehen, wie sich das Ganze entwickeln würde. Wenn alles nur heiße Luft war, könnte ich immer noch ablehnen.
    „Gut, dann hole ich dich heute Mittag ab. Zieh dir was Bequemes an“, sagte er geheimnisvoll. „Und im Anschluss bring ich dich zu deinem Auto. Bis dahin dürfte sich dein Alkoholpegel wieder auf dem Normalmaß befinden, sodass du wieder selbst fahren kannst“, ergänzte er grinsend. Dann drehte er sich um und ließ mich verwirrt zurück.
    Es war für mich kaum zu glauben, dass er nicht mal ansatzweise versucht hat, mich weiter zum Sex zu überreden.
Stattdessen zog er sich an, kam dann zurück, um mich noch einmal sanft zu umarmen und mir einen warmen Kuss auf den Mund zu drücken. Anschließend gab er mir mit seinem Zeigefinger noch einen kleinen Nasenstüber, bevor er mich endgültig verließ.
     
Pünktlich zum Mittag klingelte es. Etwas Bequemes sollte ich anziehen, hatte er gesagt, und ich entschied mich für Jeans, T-Shirt und flache Schuhe.
Und genauso stand er vor meiner Tür. Nichts war mehr von dem Businessman zu sehen. Jetzt war er nur ein gut gebauter Mann, der genauso gut auch ein Handwerker aus der Colawerbung hätte sein können. Lediglich einen Dreitagebart konnte er nicht vorweisen, aber ich wusste, dass unter seinem Shirt ein wundervoller Sixpack verborgen war.
„Hallo“, flüsterte ich beinahe, als ich ihm die Tür öffnete.
„Hallo Süße. Gut siehst du aus“, raunte er. „Wollen wir?“
     
Wir verbrachten den Tag im Luhepark, einem Gelände, das extra für die Landesgartenschau in der nahegelegenen Stadt Winsen eingerichtet und nun weiterhin als Park gepflegt wurde.
Matthias hatte einen Picknickkorb voller Leckereien mitgebracht und ließ es sich nicht nehmen, mich mit einigen Besonderheiten zu füttern.
Danach machten wir Hand in Hand einen ausgedehnten Spaziergang an der Luhe, beobachteten Enten, Libellen, tobende Hunde und andere Spaziergänger und unterhielten uns dabei.
    Die ganze Zeit über flatterte es in meinem Bauch und ich lachte albern bei jedem noch so kleinen Witz.
Bewundernd betrachtete ich jedes winzige Detail an ihm, und ganz besonders gefielen mir seine Augen, die regelrecht blitzten, wenn er mich ansah. Seine Lachfalten in den Augenwinkeln, die Art, wie sich seine Nasenspitze beim Sprechen bewegte, der volle Mund, seine gepflegten Hände, mit denen er sich am Kinn kratzte, das alles ließ mich glauben, dass ich endlich den Partner fürs Leben gefunden hatte.
Dazu tat er nichts, was mein Missfallen hätte erregen können, im Gegenteil – er war zuvorkommend, witzig, ritterlich und hatte wunderbare
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