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Verdammte Liebschaften

Verdammte Liebschaften

Titel: Verdammte Liebschaften
Autoren: Divina Michaelis
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in die Hand.
Wollte er mich bezahlen?
    Ich traute mich nicht, in die Hand zu gucken, tastete nur daran herum und stellte erleichtert fest, dass es eher etwas Kleines aus Pappe war. Dann erst fiel mein Blick auf die Hand und ich sah eine Visitenkarte.
„Ich danke Ihnen“, meinte er beinahe flüsternd, sodass nur ich es hören konnte. „Ohne Sie wären wir aufgeschmissen gewesen. Ich würde das gerne mit einem Essen wiedergutmachen. Rufen Sie mich an“, bat er mich, bevor er sich wieder seinem Auto zuwendete.
Er ließ seine Motorhaube herunter und bedeutete den anderen mit einer Geste, dass sie einsteigen sollten. Auch er setzte sich in sein Fahrzeug und schloss die Tür. Kurz winkte er noch einmal zu mir, bevor er losfuhr.
    Irritiert schaute ich noch einmal auf die Visitenkarte.
‚Matthias Sass, Projektmanager‘
, darunter eine Firmenadresse und eine Telefonnummer. Würde ich ihn wirklich anrufen?
     
Ich würde! Schon am nächsten Tag nahm ich in meiner Mittagspause das Telefon zur Hand.
    Ria, meine Arbeitskollegin, schimpfte mit mir.
„Du bist so ein Schaf! Lass ihn doch erst einmal ein bisschen schmoren. So kriegt er doch nur den Eindruck, dass du leicht zu haben bist. Ein Date und schon ist es um dich geschehen.“
„Ich würde eh nicht gleich beim ersten Date mit ihm ins Bett gehen. Die letzten Male, bei denen ich auf solche Männer hereingefallen bin, haben mir gereicht“, sagte ich beleidigt. „Außerdem ist das kein Date, sondern ein Essen, das er mir für meine Hilfe spendieren möchte“
„Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“, blaffte Ria zurück. „Der will mit dir ins Bett, das ist alles.“
    „Wer will mit Denise ins Bett?“, mischte Hartmut sich ein, der eben gerade zur Tür hereingetreten war.
„Ach niemand!“, wehrte ich ab, da ich nicht wollte, dass sich Mr. Macho auch noch da mit rein steckte.
„Och, ich würde“, entgegnete Hartmut. „Wann hast du Zeit?“
„Oh man!“, entfuhr es mir.
    Inzwischen war ich schon ziemlich genervt, dass jeder der Meinung war, sich in meine Angelegenheiten stecken zu müssen, denn das taten meine Kollegen schon seit Jahren und das mit wachsender Begeisterung. Zudem wäre Hartmut der Letzte, mit dem ich ins Bett gehen würde.
    Zu allem Unglück mischte sich nun auch Thomas ein, den ich zwar als netten Kollegen empfand, aber auch er war kein Kandidat für mich.
„Ich würde auch, aber das kannst du vergessen, Hartmut. Die kriegst du nicht rum.“
Toll, somit waren wir wieder bei dem Lieblingsthema meiner Arbeitskollegen: Mein Liebesleben!
Hartmuts Grinsen nahm überdimensionale Züge an.
    ‚Er kann froh sein, dass seine Ohren die Mundwinkel stoppen, ansonsten würde bei seinem Rundumgrinsen seine Schädeldecke herunterfallen. Dann würde endlich jeder sehen können, dass er nichts im Kopf hat‘
, dachte ich böse, hielt eine bissige Bemerkung diesbezüglich aber zurück.
    „Na siehst du, Denise, du kannst sogar mit uns beiden ins Bett gehen. Ein nettes Sandwich, wäre das nicht etwas für dich?“
    Auch nur bei dem annähernden Gedanken daran, ich könnte zwischen diesen beiden Männern stecken, wurde ich rot wie eine überreife Tomate.
Nein!
Solche Vorstellungen durfte ich nicht zulassen!
Ich schüttelte mich und versuchte so, das Bild wieder aus dem Kopf zu bekommen. Gruselig!
    „Hört mal ihr beiden, es ist ja nett, dass ihr euch solche Gedanken um meine sexuelle Erfüllung macht, aber ich verzichte freiwillig“, versuchte ich es noch einmal auf die nette Tour.
    Thomas‘ „Och, so ganz uneigennützig ist das ja auch nicht“ versuchte ich geflissentlich zu überhören. Hartmuts „Eher Ausfüllung als Erfüllung“ leider nicht.
„Hallo, geht’s noch? Von dir lass ich mich weder aus- noch erfüllen. Oder glaubst du im Ernst, ich hätte Lust, mich in die Liste deiner Eroberungen einzutragen?“
Dummerweise hatte ich das als Frage formuliert, die Hartmut mit einem selbstbewussten „Japp“ kommentierte.
    Bevor ich mich hier noch weiter zum Affen machen konnte, schnappte ich mir knurrend mein Mobiltelefon und ging nach draußen. Wenigstens hier würde ich meine Ruhe haben, dachte ich, doch Ria lief mir hinterher.
„Ich meine es ernst. Wenn du ihn schon nach einem Tag anrufst, weiß er sofort, dass du auf ihn stehst, weil du es gar nicht erwarten kannst, ihn wiederzusehen.“
„Ria, es ist ja nett, dass ihr euch alle um mich sorgt, aber ich will wirklich nur mit ihm essen gehen. Ich kenne ihn ja gar nicht, und du solltest eigentlich
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