Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
verzeihen, Holman . Denn da blieb
uns keine andere Wahl, als auch sie in das Netz zu fesseln, um Sie zu
überzeugen, daß auch Chastity ein unschuldiges Opfer
war .«
    »Sie hat mich ganz überlegt
veranlaßt, mich in die andere Richtung zu drehen, um damit einem von Ihnen
Gelegenheit zu geben, durch die Geheimtür zu kommen und mich niederzuschlagen«,
stellte ich fest. »Waren Sie derjenige ?«
    »Ja«, bestätigte er.
    »Wie lange ist Fern Grierson schon tot ?«
    »Ungefähr vier Tage«,
antwortete er ungerührt. »Wir haben die Leiche bis heute
abend unter Kühlung aufbewahrt .«
    »Und was geschah vorher mit ihr ?«
    »Wir hielten sie im Atelier in Venice fest. Scott fand sie eine Zeitlang recht amüsant.
Die Unschuld vom Lande. Aber schließlich wurde er ihres ständigen Gewimmers müde,
und wir setzten sie unter Drogen, genau wie Mrs. Delgardo .«
    »Sie sind verrückt, wissen Sie
das ?« fragte ich. »Sie sind alle drei wahnsinnig .«
    »Wahnsinn ist nur eine Frage
des Standpunkts, Holman .« Mißbilligung schwang wieder in seiner schrillen Stimme. »Wenn
es Wahnsinn ist, sich selbst für wichtiger zu halten als die breite Masse, dann
sind wir wahnsinnig. Aber im geheimen hält ja jeder sich selbst für wichtiger
als die anderen. Nur nicht jeder gibt es zu .«
    »Diese Argumente sollten Sie
sich für den Staatsanwalt aufheben«, erwiderte ich. »Und es ist Zeit, daß ich
die Polizei anrufe .«
    »Sie werden gar niemanden
anrufen, Holman «, versetzte er. »Wir gehen jetzt in
den Keller zurück. Ich hatte nichts dagegen, mich Ihrem Verhör zu stellen, weil
ich fand, Sie hätten ein Recht darauf zu wissen, warum Sie gleich sterben
werden. Aber jetzt haben Sie Ihren Spaß gehabt, mein Freund .«
    »Wenn Sie mich umbringen,
müssen Sie der Polizei Erklärungen für das Vorhandensein von drei Leichen
liefern«, bemerkte ich. »Wird das nicht ein wenig schwierig werden ?«
    »Sicher.« Mit einer leichten
Bewegung seines Revolvers bedeutete er mir, mich in Marsch zu setzen. »Ich
denke, wir werden Ihnen die Heldenrolle zuteilen müssen. Unsere ursprüngliche
Planung muß teilweise revidiert werden, aber das macht keine allzu großen
Umstände .«
    Ich trat wieder in die
Empfangshalle und hörte, wie Arlen die Tür hinter uns abschloß .
Ich ging weiter, und er redete immer noch.
    »Wir werden die Vorrichtung
zeigen müssen, die Sie leider in so ungünstigem Moment in Scotts Wagen fanden«,
sagte er. »Wir werden sogar den Film mit der armen Fern vorführen. Sie, der
clevere, scharfsinnige Detektiv haben entdeckt, daß Chase geisteskrank war, daß
er von einer krankhaften Mordlust besessen war, und Sie stellten ihn zur Rede.
Offensichtlich rechneten Sie überhaupt nicht damit, daß er eine Waffe ziehen
würde. Tapfer und mutig bis zum letzten Moment, zogen Sie Ihre eigene Waffe — «
    »-und erschossen einander«,
endete ich für ihn. »Finden Sie nicht, das klingt ein wenig zu glatt ?«
    »Nicht wenn Chastity und Fran Grierson in aller Ausführlichkeit schildern,
auf welch grausame Art er sie folterte, als Sie hereinschneiten«, versetzte er
gelassen. »Und sie werden es in aller Ausführlichkeit schildern. Chastity wird höchst überzeugend wirken, und die Hysterie
und der Schock der kleinen Grierson werden auf ihre
Art noch überzeugender sein .«
    Und damit konnte dieser
widerliche Bursche absolut recht haben, dachte ich
wütend.
    » Chastity wird sich freuen«, bemerkte er, als wir die Treppe zum Keller hinunterstiegen.
»Sie konnte Sie vom ersten Moment an nicht ausstehen, wußten Sie das ?«
    »Ich dachte es mir«, knurrte
ich.
    »Am ekelhaftesten fand sie Ihre
unverschämten Bemerkungen«, fuhr er fort, »und Ihre Dreistigkeit. Ihre
Anspielungen hinsichtlich der Durchsichtigkeit ihres Kleides und, schlimmer als
alles andere, Ihre Frechheit, heute abend ohne zu klopfen in ihr Zimmer zu platzen, als sie sich gerade entkleidete. Chastity ist ein Mädchen, das sich nur einem Mann
hingeben kann, und sie besitzt einen überraschend stark ausgeprägten Sinn für
Anstand und Moral .«
    »Und außerdem ist sie noch
teilnahmsvoll«, fügte ich hinzu. »Sie hätten erleben sollen, wie sie mich an
dem Abend tröstete, als Sie mich im Keller niedergeschlagen hatten — Mann! So
etwas von heißblütiger Teilnahme ist mir noch nie vorgekommen .«
    »Sparen Sie sich Ihre ordinären
Lügen«, fuhr er mich an. »Ich weiß — «
    »Woher, zum Teufel, wollen Sie
es wissen ?« unterbrach ich. »Sie mußten sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher