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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex
Autoren: Carter Brown
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schüttelte hastig den Kopf. »Ich habe im
Moment Probleme genug, Holman , ohne mir auch noch um
das Mädchen Kopfzerbrechen zu machen .«
    »Wie geht es Fran Grierson ?« fragte ich.
    »Sie kommt schon wieder auf die
Beine«, antwortete Arlen. »Wir haben sie hinaufgebracht und in Chastitys Bett gelegt. Einmal wachte sie auf, da sagten
wir, sie hätte einen Alptraum gehabt, aber jetzt wäre alles in Ordnung. Sie war
so erschöpft, daß sie sich damit zufriedengab, ohne Fragen zu stellen. Sie
drehte sich um und schlief weiter .«
    »Der Einfluß, den Chase auf
Ihre Persönlichkeit ausübte«, sagte ich langsam, »wirkte der sich auf alle Mitglieder
Ihrer Gruppe aus ?«
    »Ja, aber der Wirkungsgrad
differierte«, erwiderte Rolfe. »Ich würde sagen, er hing von der Phantasie und
Einbildungskraft des einzelnen ab. Je größer die Phantasie, desto stärker
Chases Einfluß. Bei Roger, Mrs. Delgardo und mir wirkte er sich jedenfalls verheerend aus. Harry Walker kam glimpflicher
davon. Er verspürte nur ein gewisses Unbehagen, aber das war auch alles .«
    »Wo ist er jetzt ?«
    Rolfe zuckte die Achseln.
    »Wer weiß? Wahrscheinlich auf
Verkaufstour. Als wir Fran Grierson wegbrachten, weil
wir meinten, Sie arbeiteten mit Chase zusammen und sie wäre eine Geisel, wurde
Harry das alles ein wenig zuviel , und er suchte das
Weite .«
    »Und was haben Sie jetzt vor ?« fragte ich ihn.
    »Ich weiß es nicht .« Er leckte sich nachdenklich die Lippen. »Ich weiß es
wirklich nicht. Wer wollte wohl eine so verrückte Geschichte glauben, wenn er
sie nicht selbst miterlebt hat ?«
    »Die Polizei...« begann Arlen
mit dumpfer Stimme. »Ich würde gar nicht erst den Versuch machen, ihnen von dem
Netz zu erzählen, von den Fäden, den wechselnden Farben und — «
    »Aber es ist doch wahr«, warf Chastity entschlossen ein.
    »Natürlich«, stimmte Arlen zu.
»Aber wie soll man das einem mißtrauischen Polizeibeamten erklären ?«
    »So, wie die Dinge sich jetzt
darstellen«, bemerkte ich, »hat Rolfe Horace Chase in kaltem Blut umgebracht
und sich damit des vorsätzlichen Mordes schuldig gemacht .«
    »Sie wissen, wie es war«, fuhr
er mich an. »Sie waren dabei. Sie haben alles gesehen, oder nicht ?«
    »Glauben Sie denn, ein
Polizeibeamter wird mir eher glauben als Ihnen ?« brummte ich.
    »Nein, wahrscheinlich nicht.«
Rolfe wischte sich mit dem Handrücken gemächlich über den Mund. »Aber er würde
eine Geschichte glauben, die einleuchtend klingt, besonders wenn Sie sie
bestätigen .«
    »Zum Beispiel?«
    »Wir könnten beispielsweise
sagen, Chase hätte die beiden Mädchen in seinem Keller festgehalten und
gefoltert. Als wir eindrangen, griff er nach einer Waffe und richtete sie auf
mich, so daß ich ihn in Notwehr erschießen mußte .«
    »Was für eine Waffe ?« fragte ich müde.
    »Er hatte eine Pistole«, sagte Chastity rasch. »Sie liegt oben in seinem Zimmer in der
Kommode .«
    »So geht das nicht«, stellte
ich fest.
    »Warum nicht?« Arlens Augen
hinter den dicken Brillengläsern glitzerten erregt. »Ich weiß nicht, woran Fran Grierson sich genau erinnern wird, wenn sie erwacht,
aber sie wird garantiert bestätigen, daß sie von Chase gefoltert wurde.
    »Beide Mädchen werden also
bezeugen, daß sie gefoltert wurden«, sagte Rolfe eifrig, »und wir drei werden
es ebenfalls bezeugen. Ob der Polizei das gefällt oder nicht, spielt doch
überhaupt keine Rolle; sie muß es akzeptieren .«
    Mein Kopf schmerzte immer noch.
Ich hatte das Gefühl, als wäre mein Schädel eine leere Hülle aus Papiermaché , die jeden Moment zerbröckeln würde. Der Gedanke,
sich jetzt einfach hinzulegen, einzuschlafen und zu hoffen, der Alptraum würde
sich bis zu meinem Erwachen einfach auflösen, war verlockend. Doch das Gefühl
wollte mich nicht loslassen, das Gefühl, daß man mich auf den Leim führen
wollte. Ich mußte handeln, und zwar rasch. Die große Frage war nur, wie ich aus
dem Keller herauskommen sollte, um das zu erledigen, was ich zu tun hatte.
    »Vielleicht haben Sie recht«,
sagte ich langsam.
    »Natürlich habe ich recht«,
bellte Rolfe. »Das ist der einzige Weg .«
    »Ich bin bereit mitzumachen,
aber unter einer Bedingung«, erklärte ich.
    »Welche ?« fragte Arlen.
    »Ich muß sicher sein, daß Fran Grierson uns nicht in den Rücken fällt«, erwiderte ich.
    »Sie wird sich an Einzelheiten überhaupt
nicht erinnern«, schnarrte er, »aber sie wird sich ganz bestimmt daran
erinnern, daß sie auf grausame Weise von Chase
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