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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex
Autoren: Carter Brown
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geworfen, da krachte
ein Schuß.
    Die Flamme war ganz in der Nähe
des Projektors aufgeschossen. Mir bewies das, daß Rolfe keineswegs die Absicht
hatte, mich zum Narren zu halten. Es wäre schön gewesen, wenn ich gewußt hätte,
wie viele Kugeln Arlen verfeuert hatte und ob noch welche in der Trommel
steckten. Dann fiel mir ein, daß diese Wachspuppen gar nicht besonders
schwergewichtig waren. Ich ließ mich auf die Knie nieder, packte die Mumie an
den Beinen und begann, sie vorwärts zu schieben. Wieder krachte ein Schuß, und
die Mumie torkelte einen Moment nach rückwärts. Ich
schob sie weiter vorwärts.
    Wieder feuerte Rolfe, wieder
torkelte die Mumie. Ich wartete einige Sekunden, dann bewegte ich sie erneut
vorwärts. Zwei weitere Schüsse krachten, und etwas Hartes schlug auf meinen
Kopf auf und prallte ab. Ich hatte das sichere Gefühl, daß die Mumie jetzt
enthauptet war, aber was spielte das schon für eine Rolle? Sie besaß immer noch
Beine und einen Körper. Ich schob sie von neuem vorwärts.
    »Nein !« schrie Rolfe plötzlich. »Du bist tot! Warum bleibst du nicht liegen ?«
    Ich ließ die Beine der Mumie
los, holte den Revolver wieder aus der Jackentasche und spähte dann vorsichtig
um die linke Hüfte der Mumie herum.
    »Tot !« schrie Rolfe wieder. »Man kann sich nicht bewegen, wenn man tot ist .«
    Als dunklen Schatten sah ich
seine Gestalt, als er sich hochrappelte und schwankend wie ein Betrunkener auf
die Mumie zurannte . Jetzt war nicht der Moment, ein
unnötiges Risiko einzugehen. Ich hielt den Revolver auf Armeslänge von mir ab,
wartete, bis er ganz nahe war, und drückte ab. Einen Moment lang schien er in
der Luft zu schweben, dann stürzte er kopfüber zu Boden. Ich wollte zur
Sicherheit noch einmal feuern, doch die Trommel war leer. Rolfe bewegte sich
nicht; ich konnte also hoffen, daß die letzte Kugel ausgereicht hatte. Ich ließ
meine treue Mumienfreundin im Stich und unterzog Rolfe einer eiligen
Untersuchung. Er war tot, wie ich vermutet hatte; die Kugel hatte ihn genau in
die Stirn getroffen.
    » Chastity «,
rief ich laut. »Sie sind beide tot. Für Sie gibt es jetzt keinen Ausweg mehr
und nichts mehr zu gewinnen. Warum — «
    Sie ließ mich gar nicht
ausreden. Ihre Antwort kam prompt. Eine Kugel aus dem Inneren des Geheimraums
hätte mir beinahe einen Scheitel in mein volles Haar gezogen.
    »Wenn Sie mich kriegen wollen, Holman «, rief sie mit spröder Stimme, »dann müssen Sie
schon hereinkommen und mich holen. Und dann töte ich Sie. Sie haben Roger
umgebracht. Mein Leben hat jetzt keinen Sinn mehr. Wenn Sie die Polizei
alarmieren wollen, dann müssen Sie nach oben gehen. Unter einer der Stufen
befindet sich eine Alarmanlage. Sie wird durch Ihr Gewicht ausgelöst, und hier
drinnen wird ein Licht aufflammen. Ich werde also ganz genau wissen, wo Sie
sich befinden. Ich werde Ihnen nach oben folgen, und wenn ich Sie nicht töten
kann, dann töte ich eben Fran Grierson .« Ein Unterton der Befriedigung kroch in ihre Stimme. »Es
bleibt Ihnen also im Grund gar keine Wahl, wie ?«
    Ich steckte den
leergeschossenen Revolver ein und sagte mir, daß unter den gegebenen Umständen
strategisches Vorgehen am Platze war. Aber welche verdammte Art der Strategie
ich einschlagen sollte, wußte ich nicht. Dann jedoch fiel mir ein, daß die
Wachspuppen sich als Holmans beste Freunde erwiesen
hatten, und wenn man in Zweifel ist, soll man sich immer an das Erprobte
halten.
    Es kostete einige Mühe, die
Umklammerung der zottigen Tatzen zu lösen, die um Fern Griersons Hals lagen. Dann hob ich ihre Leiche auf meine Arme und trug sie hinüber zur
hinteren Mauer des Kellers. Es war totenstill, als ich langsam zu der Öffnung
in der Mauer hinschlich. Als ich beinahe unmittelbar davor stand, ließ ich die
Tote sachte von den Armen gleiten, so daß sie auf ihre Füße zu stehen kam, und
stützte den Körper mit meinen Händen.
    » Chastity ?« flüsterte ich. »Ich brauche Sie für das Netz. Allein bin
ich nicht stark genug. Nur vereint können wir die notwendige Energie
aufbringen. Chastity , Sie müssen jetzt kommen und mir
helfen .«
    Ich stieß die Leiche vorwärts.
Der Kopf fiel plötzlich schlaff zur Seite, so daß er durch die Öffnung in den
Nebenraum blickte. Chastity schrie und hörte nicht
mehr auf. Ich ließ den Leichnam zu Boden fallen und rannte so schnell ich
konnte in den Geheimraum; doch ich hätte mich gar nicht zu beeilen brauchen.
Als ich hineinstürzte, hatte Chastity zu
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