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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord
Autoren: A. E. van Vogt
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besteht.
    Die zweite Zeichnung stellt ein Atommodell des Elements Titan dar. Diese Art von Sprache ist offenbar intergalaktisch, und die Reaktion des Eindringlings zeigte deutlich, daß er die Implikationen sofort verstand. Nun, die beste Lösung wäre zweifellos, wenn wir die Zwischenwände und Böden mit Titanplatten verkleideten, aber sie läßt sich nicht verwirklichen, weil wir das Material nicht haben. Außerdem würde die Arbeit viel zu lange dauern.
    Immerhin besitzen wir einen kleinen Vorrat an Titanplatten für Ausbesserungszwecke. Ich habe ein paar von diesen Platten zerschneiden lassen, und meine Helfer sind zur Zeit dabei, aus kleineren Stücken eine Art Rüstung zu Konstruieren. Meine Idee ist, daß einer von uns diese Rüstung anlegt und so geschützt die Suche nach von Grossen aufnimmt, der wahrscheinlich irgendwo versteckt gehalten wird. Für die Suche brauchen wir natürlich eine Fluoritkamera ...«
    Mortons grimmiges Gesicht entspannte sich ein wenig. »Ich halte diese Idee für ausgezeichnet«, sagte er. »Sobald die Rüstung gebaut sein wird, wird der Kreatur nichts anderes übrigbleiben als von Grossen ständig von einem Versteckt zum nächsten zu schaffen, damit wir ihn nicht finden. Es ist gut zu wissen, daß sich hier eine Chance bietet, einen unserer besten Männer zu retten.«
    »Ich habe nichts Erfreuliches mitzuteilen«, sagte er. »Die Errichtung eines kontrollierbaren Systems von Energiebarrieren in diesem Schiff würde etwa hundert Stunden Arbeitszeit erfordern, wahrscheinlich mehr.
    Mein Plan ist die Errichtung solcher Energiebarrieren in der siebten und in der neunten Ebene, nur die Böden und nicht die Wände. Das ließe sich in einem Bruchteil der veranschlagten Zeit machen. Unsere Hoffnung ist diese: Bisher hat der Eindringling keinen systematischen Versuch unternommen, uns zu töten. Korita meint, das liege daran, daß er die relativ einfache Denkweise eines Bauern habe und nicht klar erkenne, was auf dem Spiel steht. So sei die Frage der Arterhaltung für ihn vorrangig. In welcher Form das geschieht, und warum er von Grossen gefangen hat, ist allerdings unklar, wie überhaupt diese ganze Hypothese noch unbewiesen ist. Jedenfalls wissen wir – was er offenbar noch nicht begriffen hat –, daß wir ihn vernichten müssen, wenn wir nicht von ihm vernichtet werden wollen. Früher oder später wird auch diesem Eindringling aufgehen, daß er vor allem anderen uns töten muß, wenn er überleben will, und von diesem Moment an sind wir verloren. Unsere Chance ist, daß ihm diese Erkenntnis zu spät kommen könnte – eine sehr ungewisse Chance, aber wir müssen sie akzeptieren, weil sie auf der einzigen theoretischen Analyse des Eindringlings beruht, die wir haben: Koritas. Wenn er unsere Arbeit nicht stört, dann werden wir ihn in der achten Ebene zwischen den beiden Energiebarrieren fangen.«
    Seine Stimme wurde rauh und kratzend, als er fortfuhr: »Wir werden etwa zwei Stunden benötigen, um die Böden für das Aufladen mit Energie vorzubereiten. Und während dieser hundertzwanzig Minuten werden wir praktisch hilflos sein. Es ist nicht auszuschließen, daß er alle drei Minuten einen von uns fortschleppen wird.«
    »Vierzig von hundertachtzig!« rief Morton mit schneidender Stimme. »Grob gerechnet jeder fünfte in diesem Raum. Sollen wir das riskieren? Wer dafür ist, der hebe die Hand!«
    Mit großer Erleichterung stellte er fest, daß nicht eine Hand unten blieb.
     
    Das Wiedererscheinen der Männer lockte Xtl zur siebten Ebene hinauf. Eine unbestimmte Angst drängte in sein Bewußtsein, aber es war kein wirklicher Zweifel an der Richtigkeit seines Vorhabens in ihm. Lange Minuten geisterte er wie ein Ungeheuer aus einer vergessenen Hölle durch die Wildnis von Wänden, Räumen und Korridoren.
    Zweimal wurde er gesehen; und beide Male blitzten ihn häßliche Waffen an – nicht die kleinen Dinger, die die Männer an ihren Gürteln trugen, sondern schwenkbare, gedrungene Rohre, die kurz und dick aus fahrbaren Metallkästen gähnten. Sie wurden von Männern bedient, die offenbar keine andere Funktion hatten als Wache zu halten und ihn zu beschießen, sobald er sich blicken ließ. Xtl analysierte diese Waffen nach ihrer Wirkung, wie sie Wände niederlegten und das harte Metall zum Schmelzen brachten: es waren schwere Energiestrahler, die Ströme reiner Elektronen verschossen.
    Er konnte einen solchen Elektronenbeschluß aushalten, wenn auch nur für Sekunden. Aber Sekunden reichten
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