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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord
Autoren: A. E. van Vogt
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aus, der Wirkung dieser Instrumente zu entfliehen. Sie würden ihr eigenes Schiff ruinieren, bevor sie ihn auf diese Weise zur Strecke brächten.
    Die wichtige Frage war: Was taten die Männer mit solcher Entschlossenheit? Offensichtlich hatten sie irgendeinen Plan ausgeheckt, als sie sich im uneinnehmbaren Maschinenraum eingeschlossen hatten ... Selbst ungesehen, beobachtete Xtl mit starr glitzernden Augen, wie dieser Plan Gestalt annahm.
    Über die ganze Ebene verteilt, arbeiteten die Männer mit Schweißbrennern, durchschnitten die Wände über und unter dem Boden und gossen die entstehenden Schnittstellen mit einem rasch erhärtenden Isoliermaterial aus. Die Arbeiter trugen ihre Schutzanzüge und Helme, deren Sichtscheiben elektrisch dunkel getönt waren. Andere schleppten dicke Kabel herbei und stellten plumpe Geräte auf, die Xtl nach flüchtiger Analyse ihres inneren Aufbaus als Generatoren und Umformer identifizierte.
    Sein Verstand weigerte sich zuerst, das Ergebnis seiner Beobachtung zu akzeptieren, suchte nach einem tieferen Sinn. Irgendwo mußte in diesen Dingen ein Plan erkennbar sein, der die unwahrscheinlichen Anstrengungen der Männer rechtfertigte. Nach und nach erkannte er die Wahrheit.
    Es steckte nichts weiter dahinter. Diese Wesen versuchten tatsächlich, eine ganze, durchgehende Ebene des Schiffs in ein kontrolliertes elektrisches Kraftfeld zu verwandeln, dessen Energie nach Bedarf verändert werden konnte. Sie wollten eine Barriere schaffen, die er nicht durchdringen könnte.
    In kalter Verachtung entließ Xtl die armseligen Machenschaften der Männer aus seiner Aufmerksamkeit. Sie spielten ihm nur in die Hände, machten es ihm leichter, die Guuls zu fangen, die er noch brauchte.
    Er wählte sein nächstes Opfer so sorgfältig aus, wie er von Grossen ausgewählt hatte. Was ihn interessierte, war der Magen, und die Männer mit den größten Mägen waren automatisch auf seiner Liste.
    Die Aktion selbst war einfach. Eine rasche Prüfung der Situation aus der Sicherheit einer Wand, ein blitzartiges Vorspringen und Zupacken, und bevor der Wächter seine plumpe Waffe herumschwenken und abfeuern konnte, war er mit der zappelnden Beute verschwunden.
    Genauso einfach war es, seine Atomstruktur zu ändern, sobald er durch eine Decke war, und so seinen Fall am Boden darunter zu bremsen; und dann auf die gleiche Weise den Boden zu durchdringen und die nächste Ebene zu erreichen. Halb fallend und halb sich hinablassend erreichte er so den weitläufigen Schiffsraum.
    Obwohl es hier unten fast dunkel war und der Raum ein Labyrinth von Gängen, Warenstapeln, Maschinerien und Kammern bildete, war es vertrautes Territorium für den sicheren Tritt seiner langzehigen Füße. Er hatte es gründlich erforscht, und seine Erfahrungen mit von Grossen machten es ihm leicht, diesen Mann herumzumanövrieren.
    Mit nachtwandlerischer Sicherheit steuerte er einen Kistenstapel an, der den rückwärtigen Teil des Schiffsraums bis zur Decke verstellte. Ohne anzuhalten, durchdrang er ihn und fand sich nach einer weiteren geschickten Umstellung seiner Körperstruktur in einem Rohr, wo er gebückt stehen konnte. Es war Teil des kilometerlangen Röhrensystems der Klimaanlage.
    Im Innern des Rohres war es für normale Augen völlig dunkel, doch seine Sicht, die Wände durchdringen konnte, empfand die Finsternis als ein vages Zwielicht. Er sah von Grossen still am Boden des Rohres liegen, schob ihn ein wenig zur Seite und legte sein neues Opfer neben ihn. Nun steckte er eine Hand behutsam in seine eigene Brust und entnahm ihr ein kostbares Ei. Dann beugte er sich über das Menschenwesen, seine Hand tauchte in den warmen Leib und legte das Ei in den Magen.
    Der Mann hatte seine Gegenwehr eingestellt, aber Xtl blieb über ihn gebeugt, nachdem er seine Hand zurückgezogen hatte; erwartete auf das, was geschehen mußte. Langsam begann sich der Körper des Menschenwesens zu versteifen, und seine Muskeln wurden hart. Der Mann wurde unruhig; dann begann er in offenkundiger Panik um sich zu schlagen, als er bemerkte, wie die Lähmung durch seinen Körper kroch. Aber Xtl hielt ihn unnachgiebig nieder.
    Nach Minuten qualvollen Zuckens war die chemische Reaktion im Innern des Opfers abgeschlossen. Der Mann lag reglos, jeder Muskel war gespannt und hart wie Stein, der Atem ging kurz und schnell. Xtl befühlte den hartgewordenen Körper prüfend, und er tat es mit Befriedigung, ohne den unüberwindlichen Ekel, der ihn bei der ersten Berührung
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