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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord
Autoren: A. E. van Vogt
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zusammenklappte. Die Welt wurde schwarz, dann weiß, dann schwarz.
    Als er wieder sehen konnte, stand er noch immer aufrecht an der Wand, aber seine Knie wackelten, und er sah wie durch verformtes Glas, daß das Teufelsding von Grossen mit zwei feuerroten Armen umklammert hielt. Von Grossen kämpfte mit der Verzweiflung eines Ertrinkenden gegen die überwältigende Kraft dieser dünnen, harten Muskeln, während die anderen mit gezogenen Energiewaffen dabeistanden und nicht zu feuern wagten, um den Physiker nicht zu gefährden.
    Morton stürzte sich mit einem heiseren Wutschrei auf das Ungeheuer, aber im selben Augenblick geschah etwas, das verrückter war als alles, was sie bisher erlebt hatten. Ohne ihre Beute loszulassen, verschwand die Kreatur in der Wand. Einen Moment glaubte Morton an eine Augentäuschung, aber da war nur die glatte, schimmernde Fläche der Wand und eine Gruppe von sieben schwitzenden, ratlosen Männern, die ihre Waffen befingerten.
    »Wir sind verloren!« flüsterte einer. »Wenn er unsere Atomstruktur verändern und uns durch Wände ziehen kann, wie sollen wir ihn dann bekämpfen?«
    Morton empfand unvernünftige Wut, die von der Bestürzung in den Gesichtern der anderen nicht eben gemildert wurde. Er sagte kalt: »Redet kein dummes Zeug! Ihre Meldung, Pennons?«
    Nach kurzer Pause meldete sich die Stimme des Chefingenieurs aus der Sprechanlage. »Nichts, Morton. Einer meiner Leute glaubt einen roten Blitz gesehen zu haben, der durch den Boden abwärts verschwand. Das ist natürlich ein Hinweis, der bedeuten würde, daß wir unsere Suche auf die untere Hälfte des Schiffs einengen könnten. Im übrigen waren wir gerade dabei, das Kraftfeld aufzubauen, als es geschah.«
    Morton nickte. Er merkte plötzlich, daß seine Finger zitterten, und ballte die Fäuste.
    »Korita hat das Stichwort gegeben – Organisation«, sagte er. »Wir müssen einen Bekämpfungsplan ausarbeiten und alle unsere Kräfte koordinieren. Vor allem sollten wir von Grossens Anregung aufgreifen – Titanlegierung.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Pennons.
    »Ich meine, daß nur zwei Bestandteile des Schiffes aus diesem Metall gemacht sind – die äußere Hülle und der Maschinenraum. Sie werden bemerkt haben, daß die verdammte Kreatur, als sie durch den Käfigboden fiel, vom harten Metall der Schiffshülle aufgehalten wurde. Daraus ist zu folgern, daß sie solches Metall nicht durchdringen kann. Die Tatsache, daß sie zur Luftschleuse rannte, beweist die Richtigkeit dieser Folgerung. Also versammeln wir uns alle im Maschinenraum. Und wir werden dort bleiben, bis wir einen brauchbaren Plan haben. In jedem anderen Fall würden wir die Gejagten sein, bis es zur allgemeinen Panik käme.«
    »Und was ist mit von Grossen?« fragte einer.
    »Hören Sie mit von Grossen auf!« schnappte Morton zornig. »Wollen Sie, daß wir alle verrückt werden?«
     
    Besatzungsmitglieder und Expeditionsteilnehmer drängten sich im Maschinenraum um die massigen Gehäuse der Fusionskammern. Morton nahm ein kleines Bündel Notizen von einem Metallschreibtisch, an dem er die letzten zwanzig Minuten gearbeitet hatte, und stand auf. Er drängte sich durch die Versammelten und kletterte auf einen Generator, von wo er die Menge überblicken konnte. Es wurde still.
    »Dies ist die erste Atempause, seit dieses Lebewesen vor kaum zwei Stunden an Bord kam«, begann er. »Ich habe alle Vorschläge durchgesehen, die ich aus Ihren Reihen erhalten habe, und sie in zwei Gruppen eingeteilt: die rein technischen Pläne, mit deren Hilfe wir den Eindringling in die Enge zu treiben hoffen, und die anderen, die sich mit Fragen der Wacheneinteilung, der Bewaffnung und ähnlichen Dingen beschäftigen. Diese letzteren können diskutiert werden, sobald wir eine grundsätzliche Strategie ausgearbeitet haben. Zu diesem Hauptpunkt liegen mir bisher zwei Wortmeldungen vor. Zuerst hat unser Metallurgieexperte Mr. Zeller das Wort.«
    Zeller kam nach vorn, nickte Morton zu und hob seine Stimme. »Die meisten von uns haben gesehen, daß der Eindringling keinen Versuch machte, von Grossens Zeichnungen zu behalten – was übrigens beweist, daß von Grossen nicht wegen der Zeichnungen ergriffen wurde. Sie fielen auf den Boden, und ich hob sie auf. Ich habe sie herumgezeigt, und viele von Ihnen haben sie gesehen und wissen, daß die erste Zeichnung den Eindringling darstellt, wie er durch eine Metallwand tritt. Daneben ist ein Atommodell des Metalls gezeichnet, aus dem die Wand
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