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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord
Autoren: A. E. van Vogt
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wissenschaftlichen Leistungen gebührt.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt. Die Tür des Flugzeugs fiel hinter ihm zu. Die Turbinendüsen heulten auf, und Merd zog den alten Mann rasch aus dem Gefahrenbereich der startenden Maschine. Mit ohrenbetäubendem Lärm, aber leicht und schnell stieg die Maschine zum Himmel auf, wurde zu einem Punkt.
    Eine Minute später starteten auch die anderen Maschinen, und die zwei Männer waren allein.
     
    Es blieb lange still. Schließlich sagte Merd in einem kalten und verächtlichen Ton:
    »Diese Kreatur kann nicht sehen, daß du nie sein Typ von Diktator gewesen bist. Die Geschichte lehrt, daß tyrannische Naturen wie er immer nur vorübergehende Erscheinungen sind. Die Menschen lassen sich nicht unbegrenzt unterdrücken, und auf eine Willkürherrschaft folgte über kurz oder lang stets ein erfolgreicher Aufstand.
    Nach meiner Meinung wird sich Medgerow nicht lange halten können. Die Bevölkerung ist nicht die dumme, unwissende Herde, für die er sie zu halten scheint. Niemals wird sie lange mit Gewalt niederhalten können. Medgerow wird diese Erfahrung machen, und wenn er allen Terror aufbietet, dessen ein Mann wie er fähig ist.«
    »Ich wußte nicht, daß du so denkst, Merd«, sagte Arthur Clagg. »Um die Wahrheit zu sagen, du hast mich in den letzten zwei Tagen mehrmals angenehm überrascht. Unter Druck zeigtest du eine große Zahl ausgezeichneter Eigenschaften. Darum werde ich mit ruhiger Zuversicht die Regierungsverantwortung in deine Hände legen, sobald wir in die Zitadelle zurückkehren. Ja, ich glaube sogar, daß wir gemeinsam überlegen können, auf welchen Wegen eine Demokratisierung der Gesellschaft und des politischen Lebens angesteuert werden sollte, ohne die Fehler des vergangenen Systems zu wiederholen.«
    Der andere starrte ihn wild an. Dann schluckte er. Schließlich fragte er zweifelnd:
    »Was sagtest du? Zurück zur Zitadelle ...?«
    Arthur Clagg empfand eine plötzliche Sympathie für seinen Schwiegersohn, ein Verstehen der gequälten Unruhe eines Mannes, der sich auf den Tod vorbereitet hatte und nun mit der Möglichkeit des Überlebens konfrontiert war.
    Es erschien ihm auf einmal wichtig, daß Merd nicht mehr leide als unvermeidbar war. Der alte Mann sagte grimmig:
    »Ich befürchtete, daß die kontradiktorische Kraft eines Tages zufällig ausgelöst werden könnte. Darum konstruierte ich die Waffe so, daß Mündung und rückwärtiges Ende einander ähnelten. Dann montierte ich sie so, daß sie nach dem Gebrauch automatisch um hundertachtzig Grad zurückschwenkt und sich zum Himmel oder auf jeden Fremden richtet, der geneigt sein könnte, sie unbefugt abzufeuern. In dieser Position befindet sich die Waffe auch jetzt, während Medgerow hinter ihr steht und das Zielgerät bedient.«
    Arthur Clagg lachte trocken. »Nicht bei Medgerow liegt das Schicksal des Landes, sondern in deinen Händen, Merd.«
    Er wußte nicht, daß das Gift in ihm nur ein Ersatzstoff war, und daß es ihm beschieden war, der weise alte Mentor einer neuen und menschlichen Zivilisation zu werden.
     
    ENDE
     

 
    Als nächster Roman
    in der Reihe »Terra-Taschenbuch« erscheint:
     
    Verfemte des Alls
     
    von André Norton
     
    Kampf um die Schätze eines uralten Sternenvolkes
     
    Sie gehören zur Besatzung des freien Handelsschiffes »Lydis« und greifen mit ihren Esper-Fähigkeiten ein, als ihr Raumschiff bedroht wird:
     
    Krip Vorlund, der junge Mann, dessen Geist nach der Zerstörung seines ursprünglichen Körpers in einem Ersatzkörper lebt, und Maelen, die Mondsängerin vom Planeten Yiktor, die, in Tiergestalt versetzt, für ein Vergehen büßen muß, das eigentlich keines war.
     
    Ein kostbarer Schatz soll von einer Welt, die sich in den Wirren eines Bürgerkrieges befindet, von der »Lydis« an einen sicheren Aufbewahrungsort gebracht werden. Doch der Transport des Schatzes ruft Gegenspieler auf den Plan, die mit den unheimlichen Kräften eines uralten, fast vergessenen Sternenvolkes operieren.
     
    Ein neues Abenteuer der Hauptpersonen des TERRA-Taschenbuchs 166 (DAS GEHEIMNIS DER MONDSÄNGER) – und ein spannender Roman in der Tradition der phantastischen Space Opera.
     
    Terra-Taschenbuch Nr. 196 erhalten Sie in Kürze im Buch- und Bahnhofsbuchhandel und im Zeitschriftenhandel. Preis DM 2,80.
     

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