Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

Titel: PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Prolog
    Vor 52000 Jahren verließen sie die Erde. Sie starben auf
einem fremden Planeten • doch die Schätze ihrer
Zivilisation überdauerten die Jahrtausende.
    "Sherpa schritt langsam auf den Steg hinaus. Er hatte längst
aufgegeben, sich darüber zu wundern, daß innerhalb einer
Kugel ein Raum vorhanden war, der unendlich zu sein schien. Er
weigerte sich, über das Phänomen nachzudenken, um nicht den
Verstand zu verlieren. Nach zwanzig Schritten war der Steg zu Ende -
und die Umgebung veränderte sich abrupt. Sherpa stand im hellen
Sonnelicht, inmitten eines Bambusfeldes. Der Steg hatte ihn nach
Wollonggong gebracht - zu einer Welt, die Millionen Meilen von seinem
bisherigen Standort entfernt war."
    Kapitän Sherpa Carmichael, der ehemalige Kommandant eines
Raumers der solaren Forschungsflotte, stößt bei der
Ausbildung neuer Testkolonisten auf das Geheimnis der heiligen Stadt
MANETHO. Sie enthält das gesammelte Wissen der Menschen, die vor
52000 Jahren von der Erde flüchteten - und birgt zugleich
tödliche Gefahren.
    SYNOPSIS:
    In der heißen Luft über ihm kreisten die Raubvögel;
schwarze und sichelförmige Schemen, von seinen brennenden Augen
nur undeutlich wahrzunehmen. Sie warteten schon seit einer Stunde,
aber sie würden nicht mehr lange warten müssen.
    Parsho Tetar stand auf einer der vielen Terrassen der weißen
Stadt und lauschte auf den murmelnden Strom seiner letzten Gedanken.
Noch verweilten sie in den Jahren der Anfänge - wenn sie
endeten, würde er sterben. Das wußte er mit der Weisheit
seines hohen Alters.
    Sein abgezehrter Körper warf einen winzigen Schatten.
Senkrecht strahlte hier die Sonne herunter. Parsho war ein sehr alter
Mann. Nur noch ein winziger Funken von Energie hielt ihn aufrecht,
verhinderte den Zusammenbruch, der in völliger Stille und
Einsamkeit stattfinden würde.
    Ein Zittern schüttelte seine kalten Hände.
    Sein Gesicht war fast rotbraun, und die fast durchsichtige
pergamentene Haut spannte sich über den eckigen Knochen. Große,
mit einem fast unsichtbaren silbernen Schimmer überzogene Augen
lagen in tiefen Höhlungen, und die scharfen Brauen waren
pechschwarz. Der Schädel, haarlos sonst, saß über
einer Art Toga aus schneeweißem Stoff, der ebenfalls leicht
silbern schimmerte.
    Der ganze Körper war der eines Todgeweihten - knochig und
asketisch. Nur die Hände sahen noch lebendig aus. Sie waren lang
und schmal, und die runden Gelenke unterbrachen den Eindruck, den die
völlig fleischlosen Finger machten. Um das linke Handgelenk hing
lose ein Ring aus Platin, etwa sechs Finger breit und mit einem
Muster von mathematischer Exaktheit verziert. Man konnte denken, daß
hier die Teile einer unendlich komplizierten Formel eingraviert
waren.
    Parsho Tetar lehnte an der heißen Mauer, fror innerlich und
wartete auf den Tod.
    Knisternd löste sich über einem Felssturz eine
Steinplatte. Sie sackte tiefer und brach in eine Anzahl kleiner,
blauschwarzer Würfel auseinander. Sie rollten über den
Abhang, zuerst langsam, dann immer schneller. Sie fielen darüber
und trafen auf loses Geröll. Eine Steinlawine rutschte, polterte
und donnerte schließlich, immer mehr Geröll mit sich
reißend, hinunter in die Schlucht. Die Einschläge in das
schwarze Brackwasser erreichten Sekunden später die fast tauben
Ohren des Greises.
    Dann kam wieder diese totenähnliche Ruhe.
    Symbole der unaufhaltsamen Zerstörung, des Zerbröckelns
aller Dinge und aller Gedanken. Jenes Zerbröckeln der Kultur,
der Zivilisation, menschlicher Würde und der verpflichtenden
Konsequenz. Es war ohnehin alles gleichgültig, denn mit ihm,
Parsho Tetar, starb alles.
    Und über ihm schwebten die Raubvögel.
    Viel würden sie nicht finden; nur Haut und Knochen und etwas
Hirn. Verstand, der lange Jahre unaufhörlich gearbeitet hatte,
bis die Energie verzehrt war. Wieder ein Symbol. Er konnte nicht
einmal mehr sarkastisch grinsen. Die Muskeln waren zu schwach. Nur
ein einziger Funken jener einstmals lodernden Energie war noch in
ihm. Sie würde in Sekunden unwiderruflich erloschen sein.
    Zwanzig Jahre.
    Zwanzigmal vierhundertundeinen Tag.
    Als sie geflohen waren - damals -, vor jenen fürchterlichen
vielarmigen Ungeheuern von Halut, flogen sie in ihr eigenes
Verderben. Das Schiff war gestartet und mit hohen Werten in den
übergeordneten Raum gegangen. Und als es wieder in die normale
Bezugswelt zurückkehren wollte, war es hier, dicht über dem
Planeten. Die Computer rechneten innerhalb weniger Minuten aus,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher