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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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sag, wie ist's gegangen?“ Mario legte den Arm um seinen Freund und drückte ihn an sich.
    Dass er überhaupt, und dann auch noch nach so kurzer Zeit aus dem Gebäude der Kriminalpolizei herausgekommen war, das war schon ein gutes Zeichen. Mario versuchte Ruhe auszustrahlen und Selbstbewusstsein zu demonstrieren, aber die letzte halbe Stunde ist er durch die Hölle gegangen. Er hatte furchtbare Angst ausgestanden, fürchtete Malte könnte weich werden, gestehen und sie damit alle in den Abgrund reißen. Mit schlotternden Knien hatte er vor dem Präsidium auf ihn gewartet und obwohl es ein sehr heißer Tag war, fror ihn ganz erbärmlich. Denn Mario wusste; Malte war das schwache Glied in der Kette und wenn einer quatschen würde, dann war er das. Und wenn Malte redete, wäre sein eigenes Leben ruiniert. Das Abitur, das Studium..., alles wäre umsonst gewesen. Sein Vater machte ihm keine großen Sorgen, das kleine Männchen hatte er im Griff, aber bei seiner Mutter könnte er sich nicht mehr sehen lassen und auch seinen Job, den er noch nicht einmal angetreten hatte, wäre er los. Und ebensogut hätte er sich auch gleich am nächsten Baum aufknüpfen können.
    Mit verheulten Augen kauerte sich Malte Pieper an die Brust seines Freundes und hielt sich wimmernd die Hände vors Gesicht.
    „Es war furchtbar Mario, es war einfach schrecklich...“, schluchzte er: „Der Kommissar hat mir so komische Fragen gestellt. Warum musste Franco auch unbedingt zustechen. Sie hat uns doch nichts getan! Warum hat er das nur gemacht? Plötzlich lag sie da und rührte sich nicht mehr. Das habe ich doch niemals gewollt! “
    „Malte..., nun heul doch nicht“, versuchte Mario seinen Freund zu beruhigen, „das haben wir doch alle nicht gewollt. Wenn man so will, dann war das doch nur ein Unfall, ein tragischer, schlimmer Unfall. Aber es ist nun einmal geschehen, und lässt sich leider nicht mehr rückgängig machen. Überleg doch mal..., wem würde es schon nützen, wenn wir jetzt die Wahrheit sagen würden. Sie ist tot. Ein Geständnis macht sie auch nicht mehr lebendig.“
    „Ja schon, aber sie ist doch tot und wir haben sie umgebracht.“
    Mario, ging auf das Gejammere seines Freundes gar nicht ein, er war unendlich erleichtert, dass Malte dicht gehalten hatte.
    „Was haben die denn von dir wissen wollen?“, fragte er und legte wieder seinen Arm um Maltes Schulter.
    „Ach..., nichts eigentlich, der Kommissar hat mich nur gefragt, ob ich Maria, kenne und wann ich sie zum letzten Mal gesehen habe.“
    „Und...?, was hast du geantwortet?“
    „So wie du gesagt hast! Dass ich das nicht mehr genau wüsste und dass das schon eine Zeit her ist und dass wir alle im Golden Apple waren als sie ermordet...“
    Malte sprach nicht weiter, er schluchzte wieder und Mario spürte wie sein dünnes Baumwollhemd immer feuchter wurde.
    „Waren sie damit zufrieden?“, fragte er erleichtert.
    Malte nickte und Mario atmete erleichtert auf: „Prima..., besser hätte es doch gar nicht laufen können“, sagte er und fasste seinen Freund fester um die Schultern.
    Die Polizei wusste nichts, ja schien nicht einmal einen Verdacht gegen sie alle zu haben. Wenn sie dicht hielten, dann würde das ganze an ihnen spurlos vorübergehen. Marias Tod wäre in wenigen Wochen vergessen und niemand würde auf die Idee kommen, ihn und seine vier Freunde mit dem Mord in Verbindung zu bringen.
    „Haben sie dich nach deinem Alibi gefragt?“
    Malte schüttelte den Kopf.
    „Mensch..., dann ist doch alles gut“, sagte er aufatmend und klopfte seinem Freund auf die Schulter. Ein Lächeln umspielte seinen Mund.
    Malte war der letzte gewesen, den sie verhört hatten. Gerd Gabler wurde als einziger von den Fünfen nicht zum Verhör vorgeladen. Man hatte ihn nicht in Verdacht, weil der Wirt vom Golden Apple ausgesagt hatte, dass er an dem schrecklichen Tag die ganze Zeit bei ihm in der Wirtsstube gehockt und ein Bier nach dem anderen getrunken habe. Niemand der fünf Freunde wusste, was den Wirt zu dieser Aussage veranlasst hatte, aber da er nur allzu oft sein bester Kunde und ebenso oft besoffen war, so kam es schon mal vor, dass er Dinge sah, die es überhaupt nicht gab. Die Beamten, die sie aus der Kreisstadt geschickt hatten, kannten den Wirt natürlich nicht, interessierten sich auch nicht für ihn und so wurde nicht weiter nachgefragt.
    Die anderen beiden hatten dicht gehalten und nur Franco hatte man nach einem Alibi gefragt. Aber als er den Beamten gesagt hatte, wo
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