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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)
Autoren: Geoffrey Ball
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1970ern hatte Sunnyvale seine beste Zeit. Der Moffett-Field-Marine-Flughafen, ursprünglich als Piste für Luftschiffe errichtet, lieferte den zündenden Impuls zur Grundlagenforschung und Entwicklung für die NASA , Lockheed Space und Missiles, Northrop und viele andere. Angetrieben durch die Entwicklung des Transistors, der die Vakuumröhre ablöste, erlebte die Rüstungsindustrie eine Hochblüte. Dazu kamen noch die Nähe zur Luftwaffenbasis Onizuka mit ihrem „Blauen Würfel“ und der durch den Kalten Krieg verstärkte Hunger nach Hochtechnologie und Spitzenelektronik. Hewlett Packard war eine, wenn nicht die dominierende Firma der Elektronikindustrie, die im Valley boomte. Es war die Zeit, bevor die Gegend als Silicon Valley bekannt wurde. Sunnyvale galt bereits als das Mekka für Elektronikingenieure, und so wie mein Vater gierte jeder Ingenieur, der sein Geld wert war, nach einem Job im Valley. Sunnyvale zog Spitzentechniker aus der ganzen Welt an. So gewann die Familie Ball gute Freunde aus der Schweiz, die Camenzinds, und die Sigs, ebenfalls aus der Schweiz, und die Heinemanns aus Deutschland. Das Valley war attraktiv für die Besten und Tüchtigsten aus der ganzen Welt, und es war eine multikulturelle Gemeinschaft.
    Der Einfluss der Stanford-Universität auf die Entwicklung des Valleys kann gar nicht genug hervorgehoben werden. Stanford brodelte vor Aktivität, und an vielen Samstagen gingen mein Vater und ich über den Campus und schauten, was sich in den Labors und außerhalb so tat. Das war natürlich noch in der Zeit vor den strengen Sicherheitsvorschriften. Man konnte also problemlos herumschlendern und Studenten und Forschern bei der Arbeit an ihren Projekten zusehen. Mein Vater und ich verbrachten viele Stunden in den Stanford-Bibliotheken und in der Buchhandlung, wo mein Vater in den neuesten Publikationen über integrierte Schaltkreise und Elektronik schmökerte. Damals platzte Stanford vor Leben und war aufgeladen mit Energie. In den frühen 70ern war es echt sehenswert. All diese langhaarigen Studenten in ihrer Hippiekleidung, die diese unglaublichen Zaubergeräte herstellten und Erfindungen machten, von denen viele zukunftsweisend waren, faszinierten mich.
    Stanford und die nahe San Jose State University konnten bald den Bedarf an hochqualifiziertem Personal nicht mehr decken, das die explodierende Elektronikindustrie, die Zulieferindustrie und die Dienstleister für ihr Wachstum brauchten. So wurden die De Anza und Foothill Junior Colleges unentbehrliche Ausbildungsstätten für die Fächer Elektronik, Maschinenbau, Produktion, Mechanik und Computertechnologie. Auch diese Institutionen wurden in den frühen 1970ern vom Geist der Innovation beflügelt. An den „De-Anza-Tagen“ konnten die Studenten ihre neuesten Projekte ein ganzes Wochenende lang der Öffentlichkeit präsentieren. Diese Vorführungen boten Einblick in die unterschiedlichsten Bereiche, und wir versäumten sie nie. Von Kunsthandwerk bis zum Vorläufer moderner digitaler Computerspiele konnte man alles sehen, unter anderem einen Computer, der mit einem Schwarz-Weiß-Bildschirm verbunden war und endlose Runden von Tic Tac Toe spielte, ohne je zu verlieren. Unter den ausgestellten Geräten war auch ein Seismograph, der die Erdstöße der San-Andreas-Falte aufzeichnete und uns faszinierte. Wir waren viel mehr daran interessiert, Erdbeben zu verstehen, als dass wir uns vor ihnen fürchteten, hatte doch jeder, der einige Zeit in Sunnyvale lebte, schon ein paar ordentliche Erdstöße erlebt.
    Kingsgate war voll mit den Kindern der Ingenieure und Techniker, die Silicon Valley zu dem machten, was es heute ist. Die Familien in Kingsgate stellten einen guten Querschnitt des Valleys zur damaligen Zeit dar. Einige unserer Nachbarn arbeiteten in der Rüstungs- oder Raumfahrtindustrie, andere in den Bereichen Elektronik und Immobilien, es gab Rechtsanwälte, einen Lebensmittelhändler und jemanden, der Rasenbewässerungsanlagen installierte. Und die meisten von ihnen hatten viele Kinder. Zwei Häuser weiter wohnten die Bankers mit vier Töchtern, neben ihnen die Stevensons mit drei, deren Nachbarn, die Schenones, hatten vier Töchter und einen Sohn. Also insgesamt gab es in den fünf Häusern mit mir und meinem Bruder 15 Kinder. Kingsgate war eine ganz kleine Straße, die Dallas mit Lewiston verband, und 1970 gab es dort in den 22 Häusern insgesamt 47 Kinder im Schulalter. Es herrschte also kein Mangel an Spielgefährten oder potentiellen
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