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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)
Autoren: Geoffrey Ball
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Zusammen mit seiner Mitarbeiterin Mrs. O’Connor verkaufte er Immobilien in Sunnyvale und Umgebung. Mrs. O’Connor lebte vier Häuser von uns entfernt und hatte drei Kinder. Ihr jüngstes, Erin, erwies sich als beste und schönste Babysitterin, die meine Brüder und ich je hatten. Matt liebte seine Schwestern und Eltern über alles, aber danach kamen gleich Football und Basketball. Jeden Tag nach der Arbeit konnte man Matt und Tony sehen, wie sie Baseballs und Fußbälle hin und her warfen.
    Matt und ich waren jahrelang die besten Freunde (und ich sein bester Wide Receiver). Da hatten sich die zwei Richtigen getroffen. Später, als ich so zehn oder elf war, änderte sich Matt irgendwie, wurde böse auf mich, und wir fingen zu raufen an. Es wurde immer schlimmer. Schließlich wichen wir einander zu Hause und in der Schule aus. Ich gewann neue Freunde und Matt neue Wide Receivers wie Pat Selami und Mark Marino, die ein paar Straßen weiter wohnten. Erst später fand ich heraus, dass Matts Mutter, Mrs. Schenone, die man nur selten sah, an Sklerodermie litt, einer schlimmen Hautkrankheit, gegen die es kein Mittel gibt. Sie starb um diese Zeit herum. Ich hoffe, dass ich Matt helfen konnte, etwas von seiner Wut und Frustration abzubauen, und wenn es ihm geholfen hat, das an mir auszulassen, freut es mich. Matt war mein erster bester Freund, der erste, den ich getroffen habe, und der erste, der mich in Sunnyvale willkommen geheißen hat. Matt machte später große Karriere als Leiter der Public Relations Gruppe des medizinischen Zentrums des Valleys. Er starb 2003 ebenfalls an Sklerodermie. Er fehlt mir sehr.
    Die breiten Gehsteige der Straßen in Sunnyvale waren bestens zum Radfahren und Skateboarden geeignet, und die asphaltierten Einfahrten boten phantastische Möglichkeiten für Verfolgungsjagden auf dem Rad und endlose Follow-The-Leader-Spiele. Mit 47 Kindern in unmittelbarer Nähe gab es immer genügend enthusiastische Teilnehmer. Da auch die Straßen von Sunnyvale für eine Vorstadt sehr breit und durch große, grüne Straßenlampen gut beleuchtet waren, spielten wir am Abend oft Verstecken und Dosenfußball, bis uns die Mütter von Kingsvale von den Veranden ins Haus riefen.
    Man hat Sunnyvale immer vorgeworfen, dass es zu organisiert und geradlinig wäre, wo immer man hinsieht, gibt es einen Gehsteig und alle sechs Meter einen von den Stadtgärtnern gesetzten Baum. Das verleiht den Straßen ein gewisses monotones, militärisches Gesicht, das völlig anders ist als das des lieblichen Los Altos auf der anderen Seite von Highway 85. Für Neuankömmlinge im Valley ist es oft überraschend, wie nahtlos der El Camino Boulevard die Städte Mountain View, Sunnyvale, Santa Clara und San Jose verbindet, ohne dass man merkt, wo die eine Stadt aufhört und die nächste beginnt. Oft suchen Autofahrer stundenlang eine Elektronikfirma in Nord Sunnyvale und fahren nach Santa Clara hinein und hinaus, da alle Straßen und Firmengelände die gleiche frustrierende Eintönigkeit aufweisen. Das Fehlen markanter Orientierungspunkte verstärkte dieses Gefühl noch. Was an Reiz und markanten Punkten fehlte, wurde jedoch mehr als wettgemacht durch die Lebensqualität, die Sunnyvale bot. Fast jeder Einwohner fand in unmittelbarer Reichweite tolle Parks, Einkaufsmöglichkeiten, Arbeitsplätze und Schulen. Was Planung betrifft, hat die Stadt eindeutig mehr richtig als falsch gemacht. In den 1970ern waren die Schulen wohldotiert und voll mit den Kindern der Arbeiter in der Elektronik-, Raumfahrt- und Rüstungsindustrie. Die Serra-Grundschule hatte je zwei Klassen mit 20 Kindern pro Jahrgang der K-6 (5- bis 11-Jährige), also fast 300 Kinder. Als ich mit Matt und seinen Schwestern zu unserem ersten Kindergartentag ging, standen auf beiden Seiten der Straße Schlangen von Kindern. Schutzweglotsen waren da mit Stopptafeln, die die Verkehrspolizei ausgeteilt hatte, um die wenigen Autos, die sich der Schule näherten, anzuhalten. Die größeren Kinder flitzten auf ihren Rädern vorbei. Im Gegensatz zu heute gingen fast alle Kinder zu Fuß oder kamen mit den Rädern zur Schule. Niemand wurde mit dem Auto hingefahren, außer es regnete. Die wenigen Kinder, die mit dem Auto kamen, verschwanden schnell beschämt. Indem wir uns in die Kolonnen von Pkws einreihten, um unsere Kinder vor der Volksschule abzusetzen, verloren wir an Unabhängigkeit.
    Meine ersten Jahre in der Grundschule in Serra waren eine glückliche Zeit für mich. Drei Schulwarte
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