Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und die verschwundene Seglerin

und die verschwundene Seglerin

Titel: und die verschwundene Seglerin
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Vom Netzwerk:
doch einfach das Größte«, behauptete Peter. Er hatte gut reden, schließlich war er der Top-Athlet von Rocky Beach und entsprechend durchtrainiert. Seine Freundin Kelly war zwar auch schlank und sportlich, aber aufs Joggen nicht so versessen wie er. Umso glücklicher war Peter gewesen, als sie seinem Drängen nachgegeben hatte. Nun rannten sie Seite an Seite durch den Wald, der sich südlich von Rocky Beach zwischen Bergen und Pazifik erstreckte. Hinter einer Kurve kam ihnen ein anderer Hobbyläufer entgegen. Er hatte sich derart verausgabt, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte und schon einen leicht glasigen Blick hatte.
    Â»Es gibt Schöneres«, schnaufte Kelly. Sie nickte mit dem Kopf zu dem Jogger hinüber, der jetzt stehen geblieben war und nach Atem rang.
    Â»Aber nicht viel.« Für die letzten zwanzig Meter vor der Kuppe zog Peter das Tempo leicht an. Kurz vorher atmete er einmal tief durch und schloss die Augen. Er genoss die Anstrengung und die würzige Waldluft. Als er die Augen wieder öffnete, wäre er beinahe mit einem untersetzten Mann zusammengeprallt. Er trug einen Spazierstock in der Hand und hatte einen auffälligen schwarzen Schnurrbart, dessen Enden in die Höhe ragten.
    Immer, wenn Peter Onkel Titus sah, musste er an den spanischen Maler Salvador Dalí denken, der mit Justus’ Onkel zweifellos eine gewisse Ähnlichkeit besaß. »Tag, Mr Jonas«, rief Peter überrascht und wunderte sich, dass der wie angewurzelt stehen blieb und nicht reagierte. Sofort nahm der Zweite Detektiv die Kappe ab, die er tief in die Stirn gezogen hatte.
    Â»Ah, Peter, du bist es«, sagte Mr Jonas erfreut. »Lange nicht gesehen, wie?«
    Kelly kam herangekeucht. »Hallo, Mr Jonas«, sagte sie, stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte ihre langen Beine aus. »Schön, Sie zu treffen.«
    Â»Ganz meinerseits«, erwiderte Onkel Titus. »Sehr gesund, was ihr da macht. Lasst euch bitte nicht aufhalten. Ich möchte auf keinen Fall schuld sein, wenn ihr mit eurem Trainingsprogramm in Rückstand kommt.«
    Â»Trainingsprogramm?« Kelly schüttelte den Kopf. »Gibt es nicht. Jedenfalls nicht für mich«, fügte sie mit einem Seitenblick auf Peter hinzu. »Wie gehen die Geschäfte auf dem Antiquitätenmarkt?«
    Peter wurde klar, worauf Kelly hinauswollte. Onkel Titus war ihr gerade recht gekommen, um der Plackerei ein Ende zu machen. Der Zweite Detektiv warf einen Blick auf die Uhr. Nur vierzig statt der geplanten sechzig Minuten waren sie durch den Wald getrabt. Dann sah er, wie Kellys Blicke zu einer Bank wanderten, die nur zwanzig Schritte von ihnen entfernt stand. Er kapitulierte und forderte die beiden auf mitzukommen.
    Onkel Titus schien tief in Gedanken versunken und antwortete nicht auf Kellys Frage. »Habt ihr schon angefangen zu ermitteln?«, fragte er plötzlich.
    Peter starrte ihn an. »Ermitteln? Was denn?«
    Justus’ Onkel wirkte überrascht, dass der Zweite Detektiv noch nicht informiert war. Dann erzählte er Peter und Kelly die Geschichte mit Mr Jefferson und den beiden Spiegeln. Und dass sogar die Polizei schon bei ihm gewesen sei. »Weiß der Himmel«, schloss er, »was da für Scherereien auf mich zukommen.« Entrüstet rammte Mr Jonas seinen Spazierstock in den Waldboden und die Enden seines Schnurrbarts zitterten.
    Â»Und Justus hat versprochen, dass sich die drei ??? um die Sache kümmern?«, wollte Kelly wissen.
    Â»Allerdings«, brummte Mr Jonas. »Er hat mir sogar richtig feierlich die Visitenkarte überreicht.«
    Peter kratzte sich hinter dem Ohr. Einerseits hatte er für die nächsten Tage ganz andere Pläne. Andererseits konnte er gegenüber Justus womöglich ein paar Punkte gutmachen, wenn es ihm gelänge, Licht in diese Vorgänge um Mrs Bannisters Spiegel zu bringen. So schwierig hörte sich die Sache ja nicht an. »Hatte Mrs Bannister Verwandte?«, begann er aufs Geratewohl.
    Justus’ Onkel stützte sein Kinn auf den Knauf seines Spazierstocks und blinzelte in die Nachmittagssonne, die durch die Bäume hindurch schien und ihn in der Nase kitzelte. Bevor er antworten konnte, musste er ein paar Mal kräftig niesen. Es war so laut, dass Peter sich ausmalte, wie die Tiere in der Nähe erschrocken Reißaus nahmen. »Nicht, dass ich wüsste«, sagte Onkel Titus schließlich.
    Kelly beugte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher