Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und die verschwundene Seglerin

und die verschwundene Seglerin

Titel: und die verschwundene Seglerin
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Vom Netzwerk:
sich vor. »Und welchen Reim machen Sie sich auf diese Geschichte?«
    Mr Jonas zuckte ratlos mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich würde Irma gerne fragen, aber leider ist sie tot.«
    Â»Und Sie legen die Hand dafür ins Feuer, dass sie Sie nicht absichtlich hereinlegen wollte?«, forschte Peter.
    Â»So ist es«, brummte Onkel Titus. »Ach, da fällt mir etwas ein. Ich glaube, es gibt doch einen Verwandten. Einen Neffen. Lebt hier in der Nähe. In Ventura, wenn ich mich nicht irre. Sie hat zwei, drei Mal von ihm erzählt. Aber ich nehme an, er spielte keine große Rolle für sie. Ich glaube, sie mochte ihn nicht besonders.«
    Â»Erinnern Sie sich an den Namen?«
    Onkel Titus zog die Stirn kraus. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich glaube, er klang spanisch.«
    Â»Spanisch?«, fragte Kelly eifrig.
    Â»Natürlich«, erwiderte Onkel Titus nach einigem Nachdenken, »es ist der Sohn einer Schwester von ihr. Die Schwester hatte einen Mexikaner geheiratet und ist dann wohl ziemlich früh gestorben.« Er schwieg. »Mehr weiß ich nicht, beim besten Willen«, sagte er schließlich. »Und außerdem: Ich fürchte, das alles hilft mir auch nicht weiter.«
    Peter kniff die Augen zusammen. Ihm fiel nichts mehr ein, was er hätte fragen können, und so plauderten die drei noch über dieses und jenes, bis Mr Jonas aufstand und meinte, es sei Zeit zu gehen. Er erwarte am Abend einen Stammkunden. Beim Abschied erkundigte sich Peter nach dem Wohlergehen von Tante Mathilda. Etwas einsilbig erwiderte Mr Jonas, er hoffe, es gehe ihr gut, sie sei für zwei Tage zu ihrer besten Freundin nach San Francisco gefahren. »Eigentlich bin ich strikt dagegen, dass sie dorthin fährt«, fügte er hinzu. »Schließlich kann es dort jederzeit ein grässliches Erdbeben geben. Und deshalb sollte man sich von dieser Stadt möglichst fernhalten.« Peter lag die Frage auf der Zunge, wann Mr Jonas zuletzt in San Fran gewesen sei, wie die Kalifornier die Millionenmetropole im Süden nannten. Und außerdem war die ganze Pazifikküste erdbebengefährdet, nicht nur San Francisco. Aber er beschloss, seine Einwände für sich zu behalten.
    Â»Ãœbrigens, bei San Francisco fällt mir noch etwas ein«, fuhr Mr Jonas plötzlich fort. »Der Name von diesem Neffen. Er heißt Santoria. Richtig, so heißt er: Raul Santoria.«
    Â»Ich spüre da so ein Kribbeln im Bauch«, sagte Kelly, als sie wieder in Peters MG saßen.
    Â»Was für ein Kribbeln?« Zerstreut legte der Zweite Detektiv den Sicherheitsgurt an. Auf dem Weg zum Parkplatz hatte er hin und her überlegt, ob Justus seinem Onkel von den Schäden am Campingwagen erzählt hatte.
    Kelly spitzte die Lippen, als wollte sie pfeifen. »Detektivspielen. Ich hätte Lust, mal wieder mitzumachen bei euren Detektivspielchen.«
    Â»Sind keine Spielchen«, knurrte Peter.
    Â»Weiß ich doch.« Sie legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. »Wolltest du nicht schon lange eine Galerie von innen sehen? Du bist doch ein Kunstfan oder täusche ich mich?« Sie grinste ihn spitzbübisch an.

1 :0 für Santoria
    Eine gute halbe Stunde später stellte Peter seinen MG auf dem Parkplatz vor der Galerie in Santa Monica ab. Nach einigem Suchen fanden sie den Spiegel, auf den Onkel Titus’ Beschreibung zutraf. Kelly fand, dass es ein ziemlich imposantes Stück war.
    Â»Aber wahrscheinlich eine Fälschung«, sagte Peter. Außerdem konnte er sich eine ironische Bemerkung nicht verkneifen. »Ich habe das Gefühl, das ist ein Jahrhundertfall.«
    Â»Und deshalb vermutlich eine Nummer zu groß für die drei ???«, ging seine Freundin auf den spöttischen Tonfall ein. »Ich schlage vor, wir rufen die Polizei an und lassen den ganzen Laden hier hochgehen. Alles wird beschlagnahmt, der Galeriebesitzer kommt erst einmal hinter Gitter …«
    Peter lachte und meinte, das sei gegen die Spielregeln. »Du hast doch gehört, Mr Jonas erwartet, dass wir diese kolossal geheimnisvolle Angelegenheit klären. Also, an die Arbeit.« Er zog Kelly durch die hohen Räume mit zum Eingang. »Sie haben doch sicherlich einen Katalog von den Objekten, die demnächst versteigert werden sollen, oder?«, sagte er zu der Dame hinter dem Tresen.
    Â»Selbstverständlich«, antwortete sie würdevoll und drückte Peter eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher